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Oldtimer-Marktwert nicht angepaßt: Wertsteigerung bleibt im Schadenfall außen vor

22.04.2024 05:10 Uhr | Lesezeit: 3 min
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Unabhängig der Marke und eines bestimmten Modells sollte man Wertsteigerungen klassischer Fahrzeuge stets aktuell halten und der Versicherung anzeigen, damit diese im Schadensfall auch anerkannt werden.
© Foto: ZDK/ProMotor

Auch wenn ein Oldtimer gegen Beschädigung oder Zerstörung zum jeweils aktuellen Marktwert versichert ist, heißt das noch nicht, dass nach einem Schadensfall auch der tatsächliche Wert durch eine Versicherung erstattet werden muss. Ein aktuelles LG-Urteil macht dies deutlich.

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Als "Entscheidung des Monats Februar 2024" deklarierte vor kurzem das Landgericht Frankenthal (Pfalz) ein dort ergangenes Urteil zu einem Versicherungsschaden nach dem Brand eines Oldtimers. Und stellte auch gleich folgende Empfehlung mit vorne an: "Bei historischen Fahrzeugen auf vertragliche Sonderbedingungen achten!"

Werterhöhung regelmäßig melden

Im konkreten Fall hatte sich die 3. Zivilkammer des Landgerichts Frankenthal mit den Besonderheiten bei der Versicherung historischer Fahrzeuge zu befassen. Dabei wurde explizit eine Thematik herausgearbeitet, die wohl den wenigsten Besitzern klassischer Fahrzeuge stets präsent sein dürfte: Steigt der Wert eines Oldtimers nach Abschluss der Versicherung an, so ist der Betrag der Wertsteigerung womöglich vom Versicherungsschutz ganz oder teilweise nicht erfasst.

Klageabweisung wegen "Unterdeckung"

Der Eigentümer des Fahrzeugs müsse "selbst darauf achten, den versicherten Wert regelmäßig dem etwa gestiegenen Marktwert anzupassen". Genau darauf hat die Richterin im Streit wegen eines ausgebrannten Oldtimers bei ihrer Entscheidung ausdrücklich hingewiesen. Eine auf vollständigen Ersatz gerichtete Klage gegen die Kfz-Versicherung hat sie wegen Unterdeckung abgewiesen.

Mit 41.000 Euro noch gut bedient...

In der gegenständlichen Streitsache hatte ein Oldtimerfan sein historisches Fahrzeug gegen Beschädigung oder Zerstörung zum jeweils aktuellen Marktwert versichert. Dann kam es dazu, dass das Fahrzeug bei einem Brand in einer Tiefgarage in Ludwigshafen am Rhein erheblich beschädigt worden war. Die Kfz-Versicherung kam nach eingeholtem Gutachten zu einem Wert des Fahrzeuges am Schadenstag in Höhe von knapp 41.000 Euro und zahlte dem Eigentümer den entsprechenden Geldbetrag aus. Versichert war ein Marktwert von 36.000 Euro.

...trotz Folgegutachten über rund 49.000 Euro

Der Kläger war jedoch davon überzeugt, dass sein Oldtimer deutlich mehr wert gewesen sei und ließ deshalb ein weiteres Gutachten einholen. Dieses kam tatsächlich zu dem Ergebnis, dass das historische Fahrzeug im Wert deutlich gestiegen und fast 8.000 Euro mehr wert war, als von der Versicherung angenommen. Der Kläger  verlangte deshalb die Differenz von der Versicherung.

Die Kammer verwies – wie auch zuvor bereits die Versicherung – den Oldtimerfan auf die im Versicherungsvertrag enthaltenen Sonderbedingungen für historische Fahrzeuge. Danach werde zwar grundsätzlich ein Schaden bis zur Höhe des aktuellen Marktwerts ersetzt. Die Höchstentschädigung sei jedoch durch den Marktwert begrenzt, der bei Abschluss der Versicherung vereinbart wurde.

Im Falle von Wertsteigerungen könne maximal zehn Prozent mehr als der damals vereinbarte Marktwert verlangt werden. Der habe im konkreten Fall rund 36.000 Euro betragen. Dem Oldtimerbesitzer stehe deshalb keine höhere Entschädigung zu, als von der Versicherung mit 41.000 Euro bereits ausgezahlt.

Das kürzlich veröffentlichte Urteil (Az. 3 O 230/23) vom 17. Januar 2024 ist rechtskräftig.

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