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Notrufsäulen: Hilfe per Knopfdruck seit über 65 Jahren

31.05.2021 04:53 Uhr | Lesezeit: 3 min
Notrufsäulen: Hilfe per Knopfdruck seit über 65 Jahren
Notrufsäulen auf Autobahnen haben nach wie vor ihre Existenzberechtigung: Sie ermöglichen eine zielgenaue Sofort-Ortung und gewährleisten rasche Hilfe.
© Foto: Archiv Presse + PR Pfauntsch

Seit 1955 gibt es sie auf den Autobahnen der Bundesrepublik: Die bundesweit ca. 17.000 Notrufsäulen. In Zeiten von Handys und anderen digitalen Kommunikationsmitteln sind sie etwas in Vergessenheit geraten.

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Werden Notrufsäulen heute eigentlich noch genutzt? Und mit wem wird man da eigentlich verbunden? Die ARAG Experten klären gegenüber AUTOHAUS Schadenmanager zu den orangefarbenen Autobahnbegleitern auf.

Eine Notrufsäule ist neben ihrem leuchtend orangefarbenen Gehäuse am Verkehrsschild 365-51 erkennbar: Ein Telefonpiktogramm und ‚SOS‘ innerhalb eines blauen Vierecks. Sollte das Auto streiken und es ist keine Säule in Sicht, sollte man die alle 100 Meter angebrachten Leitpfosten anschauen. Ein kleiner Pfeil und eine Zahl geben Richtung und Abstand zur nächsten Notrufsäule an. Weit muss man dafür nicht gehen: Sie sind im Schnitt in Abständen von zwei Kilometern aufgestellt. Egal, wo man sich befindet, die nächste Säule ist also höchstens 1.000 Meter entfernt.

Welchen Zweck haben Notrufsäulen?

Notrufsäulen haben eine selbsterklärende Funktion: Bei Notfällen kann dort Hilfe gerufen werden. Aber auch wenn das Auto eine Panne hat und nicht mehr weiter möchte, kann man dort die rettenden Engel bestellen. Obwohl die meisten Menschen in Notfällen zum Handy greifen, laufen diese schon mal Gefahr, dass denen der Saft ausgeht – natürlich genau dann, wenn das Auto den Geist aufgibt. Von Funklöchern ganz zu schweigen. Die Zahlen belegen durchaus den Sinn der Säulen: Jährlich werden über diesen Weg immerhin ca. 46.000 Notrufe abgesetzt, im Schnitt alle elf Minuten einer.

Zwei Säulentypen

Aktuell gibt es zwei Typen von Notrufsäulen: Einige haben eine Klappe, während andere über zwei Tasten (gelb und rot) verfügen. Bei ersteren muss lediglich die Klappe angehoben werden und schon wird die Verbindung zu den Rettern hergestellt. Bei der Tastenvariante wählt man nach Art des Anrufs: Gelb für Autopannen, Rot für Un- und Notfälle.

Wer spricht?

Seit 1999 kommen getätigte Notrufe beim Notruf der Autoversicherer – im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) – in Hamburg an und werden an den zuständigen Notdienst weitergeleitet. Im Gegensatz zum Anruf per Handy brauchen Sie sich dabei keine malerischen Beschreibungen Ihres Standorts zu überlegen: Dieser wird nämlich direkt an die Notrufzentrale übermittelt.

Verhalten im Notfall

Bei Notfällen gilt es, Ruhe zu bewahren. Die ARAG-Experten raten: "Stellen Sie das Warndreieck auf und schalten Sie die Warnblinkanlage ein. Vergessen Sie nicht, die Warnweste anzuziehen. Warten Sie nach dem Absetzen des Notrufs hinter der Leitplanke auf Hilfe." (bs)

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