Gerhard Schimanski, vor 25 Jahren Gründer des Hagelschaden-Zentrums und Alleingeschäftsführer des Unternehmens mit Stammsitz in Ulm, erntete durchweg positive Resonanzen und auch Anerkennung für sein in wenigen Monaten mit dem Entwicklungsingenieur Georg Blank aufgebautes Projekt. Aufgrund eines neuartigen Laser-Vermessungssystems versprechen sich die Beteiligten auch eine sehr hohe Präzision der Messergebnisse. Allerdings hat Schimanski bis jetzt für diesen völlig neuartigen Hagelscanner auch bereits gut eine Million Euro in die Hand genommen, wie während der Veranstaltung zu erfahren war.
Serienlauf zur Hagelsaison 2019
Von der Optik her könnte der Portalscanner eigentlich direkt in den Serieneinsatz übergehen. Gleichwohl wollen sich Schimanski und Blank aber genau dafür noch Zeit lassen und die diesjährige Hagelsaison dafür nutzen, um weiter unter Realbedingungen zu testen und zu optimieren. Sie setzen sich bewusst nicht selbst unter Druck, haben aber das erklärte Ziel, zu Beginn der Hagelsaison 2019 ein komplett ausgereiftes Produkt zu haben, mit dem zusätzlich auch Karosserieschäden ausgewertet werden können.
Entwickler ist Weltmeister in der Laser-Messtechnologie
Die Vorzeichen indes stehen gut, dass die Planungen auch umgesetzt werden können, schließlich ist Georg Blank mit seiner eigenen Firma ATB Blank GmbH nicht nur längst der Weltmarktführer in der Parkettsortierung und 3D-Vermessung von Holz, sondern auf dem Gebiet der 3D-Lasertechnologie seit gut 20 Jahren zu Hause. Digitale Prozesse waren also für ihn schon tägliches "Werkzeug", als es der Begriff der Digitalisierung in unserer Branche noch gar nicht auftauchte.
Moderation durch Deutschlands "Hagelpapst"
Die Prototypen-Präsentation des "Videmus" vor den Fachleuten aus der Versicherungs- und Sachverständigen-Branche sowie vor eingeladenen Mitbewerbern fand im Ambiente der Oldtimerfabrik Classic in Neu-Ulm statt. Moderiert wurde die gelungene Veranstaltung von keinem Geringerem als dem deutschen "Hagelpapst" Karl-Heinz Fuchs, der selbst SV-Unternehmer ist und die alljährliche "Hagel-Akademie" vor gleichermaßen illustrem Teilnehmerkreis ausrichtet.
"Effektive Zeiteinsparung und Hilfe für Sachverständige"
"Die schnelle und präzise Erkennung von Oberflächenbeschädigungen durch das Videmus-System stellt insbesondere bei großen Hagelschaden-Ereignissen eine effektive Unterstützung und Zeitersparnis für Versicherungen und Sachverständigen-Organisationen im Rahmen der Aufnahme, Beurteilung und Kalkulation von Hagelschäden dar", war denn auch der Haupttenor der zahlreichen Experten, die AUTOHAUS im Nachgang interviewte (nachzulesen in der im September erscheinenden Ausgabe Automobil-Branche 2018 bzw. auch in der Jahresschluss-Ausgabe des AH-Magazins HagelBranche).
Wichtige Kenndaten des Videmus
- Extrem genaue Laserreflexion-Messtechnologie zur Vermessung von Oberflächendeformationen bei K&L-Schäden
- Das System erkennt laut der Entwicklungsfirma ATB Blank Oberflächenfehler und Dellen "reproduzierbar mit noch nie dagewesener Genauigkeit und Zuverlässigkeit"
- Für eine exakte Positionserfassung in Längsrichtung fährt der Scanner CNC-gesteuert über das Fahrzeug
- Der Scanvorgang dauert je nach Fahrzeuglänge ab 50 Sekunden
- Das Fahrzeug kann wie in einer Waschanlage vorwärts aus dem Scanner gefahren und das folgende Fahrzeug sofort danach in die Meßposition gebracht werden
- Eine Anpassung an den Fahrzeugtyp ist nicht zwingend, da Sensoren die Karosserieform abtasten und die Kameras und Laser automatisch zur Karosserie nachgeführt werden
- Das mobile Scanner-System ist am Service-Stützpunkt schnell aufgebaut und einsatzbereit.
- Optimale Datenanbindung und Schnittstellen für Schadenerfassung und Kalkulation (wkp)