Damit ist laut der im Saarland ansässigen Prüf- und Sachverständigenorganisation "der Weg frei für die vorgeschriebene DAkkS-konforme Kalibrierung der Messmittel für Prüfingenieure in ihrer täglichen Arbeit". Ordnungsgemäß qualifizierte Messmittel sind bekanntermaßen eine Voraussetzung für die Anerkennung und den Erhalt der Prüfstellen und Prüfstützpunkte und somit für die Arbeitsgrundlage der KÜS als Überwachungsorganisation.
Der Weg von deutschem Recht zu europäischen Vorgaben
Die DAkkS hatte vor etwa zwei Jahren die Akkreditierung der anerkannten Prüforganisationen widerrufen. Die Begründung: Die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) verlangt für die positive Bestätigung des Qualitätsmanagementsystems der Kfz-Überwachungsorganisationen unter anderem die Überprüfung der verwendeten Messmittel nach europäischen Vorgaben. Konkret wird gefordert, dass Messmittel, die einen signifikanten Einfluss auf die Inspektionsergebnisse haben, vor der erstmaligen Nutzung und im weiteren Verlauf nach einem festgelegten Programm kalibriert werden müssen. Die bisher nach deutschem Recht vorgenommene Eichung bzw. Stückprüfung reichte also für sich alleine nicht mehr aus.
Die KÜS hat sich nach eigenem Bekunden "bereits frühzeitig mit der Thematik eingehend beschäftigt und schon im Jahre 2015 der Zertifizierungsstelle des Deutschen Instituts für Qualitätsförderung (DIQ Zert GmbH) den Auftrag erteilt, Verfahren zur Kalibrierung von Messmitteln, die bei der Hauptuntersuchung eingesetzt werden, zu entwickeln". Im Jahr 2016 wurde dieser Auftrag auf weitere Kalibrierverfahren ausgeweitet. Die Umsetzung erfolgte dabei in Zusammenarbeit zwischen der DIQ Zert GmbH und dem Technischen Dienst der KÜS.
DIQ Zert führt Kalibrierungen in allen Werkstatt-Prüfstützpunkten durch
Inzwischen sind Kalibrierverfahren für Messmittel, die von den KÜS-Prüfingenieuren eingesetzt werden, entwickelt worden. Diese wurden bereits im Rahmen von Begutachtungen durch die DAkkS bei der KÜS im Dezember 2016 und Januar 2017 erfolgreich vorgestellt. Inzwischen ist laut Unternehmenssprecher Hans-Georg Marmit auch die Urkunde für die Akkreditierung der DIQ Zert GmbH als Kalibrierlabor eingetroffen. Die Verfahren "werden so auch bundesweit durch das Kalibrierlabor der DIQ Zert GmbH zur Anwendung kommen", sagte er weiter. Die DIQ Zert GmbH werde für die KÜS in den Prüfstellen und an den Prüfstützpunkten in den Werkstätten die Kalibrierungen vornehmen.
Schüler: "Qualität bei Fahrzeugüberwachung weiterhin gesichert"
Dazu gehören auch das Scheinwerfer-Einstellprüfgerät und der Bremsenprüfstand, jeweils vorgeschrieben ab dem 1. Januar 2018. Kalibrierverfahren für Abgasmessgeräte, die gefordert ab dem 1. Januar 2019 zwingend sind, seien ebenfalls bereits entwickelt worden, die Begutachtung durch die DAkkS stehe aber derzeit noch aus.
"Die DIQ Zert GmbH hat hervorragende Arbeit geleistet und unter schwierigen zeitlichen Vorgaben die Kalibrierverfahren an den Start gebracht. Das verspricht die entsprechende Garantie für die weitere Arbeit unserer Prüfingenieurinnen und Prüfingenieure in der Fahrzeugüberwachung", so Peter Schuler, der seit vielen Jahren amtierende Bundesgeschäftsführer der KÜS. (wkp)