Im Nachgang zur Automechanika unterhielt sich unsere Redaktion mit Marc Loibl, Leiter der Kundenbetreuung im Schadenmanagement der Eurogarant, über Sinn und Zweck einer Messeveranstaltung in heutiger Zeit.
AH: Herr Loibl, warum braucht es 2024 noch einen Flottentag?
M. Loibl: Die Automechanika gilt als eine der führenden Messen für den Reparatur- und Automobil-Aftermarket. In den vergangenen Jahren bot sie vor allem unabhängigen und markengebundenen Werkstätten eine breite Palette an Produkten, Dienstleistungen und Schulungen zu den neuesten Reparaturtechniken, Diagnosetools und Ersatzteilen. Mit der Einführung des Flottentages erweitern wir das Angebot gezielt, um auch Flottenbetreibern und Fuhrparkleitern einen Zugang zu bieten. Sie haben hier die Möglichkeit, sich über innovative Werkstattausrüstungen, neue Technologien sowie moderne Softwarelösungen zu informieren und so ihre Flotten effizienter und zukunftssicher zu managen.
AH: Was konnten Ihre Kunden dort sehen, was es anderswo nicht gab?
M. Loibl: Unter dem Motto "Reparatur live erleben" haben wir gemeinsam mit unseren angeschlossenen Lieferanten verschiedene Stationen durchlaufen, die für eine erfolgreiche Fahrzeugreparatur von entscheidender Bedeutung sind. Den Auftakt bildete die Eingangsdiagnose, bei der neben einer umfassenden Fahrzeugvermessung eines Unfallschadens auch eine präzise Schadenkalkulation vorgenommen wurde. Anschließend erhielten die geladenen Gäste im Bereich der Blechinstandsetzung wertvolle Einblicke in moderne Ausbeul- und Schweißmethoden. Auch die Lackinstandsetzung stand im Fokus, wobei die speziellen Eigenschaften von Reparaturlacken im Detail erläutert wurden. Den Abschluss bildete eine Ausgangsdiagnose, bevor das fachgerecht reparierte Fahrzeug die Werkstatt wieder verlassen konnte. Dieses praxisnahe Erlebnis bot den Teilnehmern einen tiefen Einblick in die komplexen und präzisen Abläufe einer modernen Fahrzeugreparatur.
AH: Lohnt sich ein Messebesuch im engen Geschäftsalltag und in Zeiten von Digitalisierung überhaupt?
M. Loibl: Gerade im Zuge der immer schnelleren Entwicklungen stehen Betreiber von Fahrzeugflotten vor der Herausforderung, ihre Fahrzeuge effizient und kostensparend warten und reparieren zu lassen. Obwohl die Digitalisierung in rasantem Tempo voranschreitet, bleibt das Handwerk der Unfallinstandsetzung und Lackierung weiterhin unverzichtbar – die Technik kann dieses Fachwissen nur unterstützen, jedoch nicht ersetzen. Der Austausch mit den Flottenbetreibern beim Flottentag der Automechanika hat dies eindrucksvoll bestätigt. Die praxisnahe Präsentation von Reparaturservices, Diagnosetools, moderner Technik und neuen Reparaturstandards vermittelte den Teilnehmern ein besseres Verständnis für die wachsende Komplexität der Fahrzeugreparatur, insbesondere bei modernen Fahrzeugen. Der Flottentag hat sich somit als wertvolle Plattform erwiesen, um den Anforderungen der heutigen Zeit gerecht zu werden.