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Jahresbilanz: Continentale wächst über Markt

28.06.2024 17:39 Uhr | Lesezeit: 6 min
Continentale Vorstandsvorsitzender Dr. Christoph Helmich
Continentale Vorstandsvorsitzender Dr. Christoph Helmich 
© Foto: Continentale

Der Continentale Versicherungsverbund auf Gegenseitigkeit verzeichnete 2023 ein marktüberdurchschnittliches Wachstum. Die Beitragseinnahmen im selbst abgeschlossenen Geschäft erhöhten sich um 1,2 Prozent auf 4,57 Milliarden Euro; der Markt erreichte ein Umsatzplus von 0,7 Prozent. Getragen wurde die positive Entwicklung von der Schaden- und Unfallversicherung.

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"In Anbetracht des schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds, gestiegener Leistungs- und Schadenaufwendungen sowie der anhaltenden Inflation sind wir unter dem Strich mit dem Geschäftsverlauf 2023 zufrieden", sagt Dr. Christoph Helmich, Vorstandsvorsitzender des Verbundes. "Nach wie vor sind wir solide und stabil aufgestellt. Unseren Kunden, Vertriebspartnern und Mitarbeitern bieten wir weiterhin Sicherheit und Verlässlichkeit. In unsicheren Zeiten wie diesen ist das bedeutender denn je."

Die Unternehmensgruppe mit den Marken Continentale, EUROPA und Mannheimer weist zum Jahresende 2023 einen Kapitalanlagenbestand von 26,77 Milliarden Euro aus. Das bedeutet einen Anstieg um 1,9 Prozent. Das daraus erzielte Kapitalanlageergebnis beläuft sich auf 640 Millionen Euro.

Substanz weiter gestärkt

Insgesamt erwirtschaftete der Continentale Versicherungsverbund ein Bruttoergebnis von 588 Millionen Euro. Nach Abzug der ergebnisabhängigen Steuern bleibt ein Rohergebnis von 518 Millionen Euro. Im vergangenen Geschäftsjahr stockte der Verbund das Eigenkapital um 31 Millionen Euro auf 1,07 Milliarden Euro auf. Seine Substanz konnte er damit weiter stärken.

Der überwiegende Teil des Rohergebnisses fließt wie seit Jahren an die Kunden. Rund 487 Millionen Euro reservierte der Continentale Versicherungsverbund unter anderem für Beitragsrückerstattungen oder die Beitragsentlastung im Alter. Somit gehen 94 Prozent des Rohergebnisses an die Versicherten. 

Umsichtige Unternehmensführung

Auch für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist der Verbund attraktiv. "So hat eine verantwortungsvolle und nachhaltige Unternehmensführung im Unternehmen Tradition", wie der Versicherer selbst konstatiert. Nach einer Umfrage der Ratingagentur ServiceValue im Jahr 2023 in Kooperation mit der Tageszeitung Die Welt gehört der Verbund erneut zu "Deutschlands besten Arbeitgebern". In seiner Untersuchung wertete das Analysehaus die Aussagen von mehr als 700.000 Bürgerinnen und Bürgern aus.

Direktionssitz des Continentale Versicherungsverbundes a.G. in Dortmund.
Direktionssitz des Continentale Versicherungsverbundes a.G. in Dortmund
© Foto: Continentale

Neubau "Continentale Campus"

Neben Mitarbeiterbelangen spielen dem Vrnehmen nach auch der Umweltschutz sowie der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen im Verbund eine "immer wichtigere Rolle". Großen Wert auf Nachhaltigkeit lege die Continentale auch bei ihrem Neubau für die Direktion in Dortmund. Beispielsweise kann sie mit Photovoltaikanlagen auf einigen Dächern künftig Strom für den eigenen Bedarf produzieren.

Durch eine moderne Geothermie-Anlage kann das Unternehmen zudem die Erdwärme hocheffizient nutzen. Für das Gebäude strebt es die Gold-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen an. 2023 feierte der Verbund das Richtfest für den „Continentale Campus“ an der Stadtkrone Ost. Ab Frühjahr 2025 sollen rund 1.900 Beschäftigte in das neue Gebäudeensemble einziehen.

Die EUROPA Lebensversicherung AG konnte sich dem Branchentrend nicht entziehen. Die Beitragseinnahmen des Direktversicherers verringerten sich um 7,3 Prozent auf 349 Millionen Euro. Doch es gibt auch erfreuliche Nachrichten: Erst kürzlich wurde die EUROPA wieder als bester Lebensversicherer in Deutschland ausgezeichnet: Das Finanzmagazin "Euro" vergab an das Kölner Unternehmen in seiner Ausgabe 3/2024 in allen getesteten Kategorien die Top-Note. Zudem attestierten die Ratingagentur Franke und Bornberg sowie das Deutsche Institut für Service-Qualität der EUROPA erneut die beste Kombination aus Qualität, Preis und Leistung sowie Service im Bereich Altersvorsorge.

Marktkonforme Entwicklung in Schaden und Unfall

Die Schaden- und Unfallversicherer des Continentale Versicherungsverbundes – Continentale, EUROPA und Mannheimer – erzielten insgesamt einen Anstieg der Beitragseinnahmen um 6,7 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro. Dies entspricht dem Wachstum des Marktes, das 2023 hauptsächlich aufgrund von Beitrags- und Summenanpassungen in der Sachversicherung 6,8 Prozent betrug.

Bei der Continentale Sachversicherung AG nahmen die Beiträge um 5,3 Prozent auf 592 Millionen Euro zu. Die höchste Steigerungsrate wurde mit 13,0 Prozent in der Sach-Sparte erzielt.

Die EUROPA Versicherung AG konnte die Beitragseinnahmen um 8,7 Prozent auf 204 Millionen Euro steigern. Sie wuchs 2023 in erster Linie in der Kraftfahrtversicherung.

Die Beitragseinnahmen der Mannheimer Versicherung legten um 7,8 Prozent auf 462 Millionen Euro zu. Am kräftigsten erhöhten sie sich in den Sparten Sachversicherung und Sonstige Versicherungen. In der letztgenannten Sparte sind wichtige Markenprodukte des Zielgruppenversicherers wie BELMOT für Oldtimerbesitzer und die Musikinstrumenten-Versicherung SINFONIMA zusammengefasst.

Die drei Kompositversicherer richteten ihr Produktangebot auch 2023 gezielt auf Nachhaltigkeitsaspekte aus. Die Continentale erweiterte zum Beispiel ihre Wohngebäude- und Hausratversicherungen um den Schutz von Wärmepumpen und Balkonkraftwerken. Die EUROPA nahm umfangreiche Leistungen für Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge in ihren Komfort-Tarif auf. Die Mannheimer ging unter anderem für LUMIT HOME, eine Versicherung für Energietechnik in oder auf dem eigenen Gebäude, mit einem Online-Rechner ans Netz.

Wie schon im Vorjahr machten sich die Auswirkungen der Inflation bei den Sachversicherern im Verbund wie auch im Gesamtmarkt deutlich bemerkbar. Der Aufwand für Schadenfälle stieg um 7,0 Prozent gegenüber 2022. Vor allem Preissteigerungen bei den Kfz-Ersatzteilen sowie überdurchschnittlich gestiegene Stundensätze und Baupreise führten wie im Markt zu einer Schaden-Kosten-Quote von 98 Prozent.

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