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High-Tech am Unfallort: ADAC Luftrettung erhält 1.500. Maschine vom Typ H135

18.09.2023 04:53 Uhr | Lesezeit: 5 min
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Feierliche Übergabe der 1.500. Maschine des Typs H135 von Airbus Helicopters an die gemeinnützige ADAC Luftrettung (v.r.): Stefan Thomé, Geschäftsführer von Airbus Helicopters in Deutschland, Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung, Stiftungsratsvorsitzender Carsten Schulze, Christina Tillmann, Vorständin der ADAC Stiftung, Dr. Dirk Petry, Leiter des H135-Programms.
© Foto: ADAC

Die ADAC Luftrettung hat den 1.500. Hubschrauber des Typs H135 von Airbus Helicopters erworben. Der Hubschrauberhersteller übergab das Jubiläumsmodell vor Kurzem in Donauwörth an das gemeinnützige Unternehmen.

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Bei der Feierstunde betonte der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung gGmbH, Frédéric Bruder: "Mit der Investition in die neueste Version der H135 erhöhen wir ein weiteres Mal die Versorgungsqualität und Flugsicherheit und sind dabei mit innovativen Nachrüstungen auch Vorreiter in Deutschland. Denn Bestehendes weiterzuentwickeln und Herausforderungen im Rettungsdienst proaktiv zu lösen, sind Kern unseres Auftrags."

Stefan Thomé, der Geschäftsführer von Airbus Helicopters in Deutschland, betonte seinerseits: "Wir freuen uns, einen weiteren wichtigen Meilenstein in der über 50-jährigen Partnerschaft zu feiern. Wir sind stolz auf die Zusammenarbeit und darauf, dass wir die ADAC Luftrettung mit unseren Hubschraubern und Dienstleistungen bei ihrer wichtigen Mission unterstützen: dem Retten von Menschenleben."

"Kokon" sorgt für Rettung-Equipment am richtigen Platz

Die neue und eine weitere von der ADAC Luftrettung gekaufte Maschine dieses Typs bekommen als erste Rettungshubschrauber in Deutschland die spezielle Innenraumverkleidung "Kokon" des Partnerentwicklungs- und Wartungsbetriebs HeliAir. Diese ermöglicht die flexible Befestigung der medizinischen Ausstattung an den Wänden und der Decke des ADAC Rettungshubschraubers. Beatmungsgerät, Defibrillator, Patientenmonitor und Sauerstoffflaschen können so exakt dort platziert werden, wo es der effizientesten Behandlung von Patientin oder des Patienten nützt.

Gegenüber anderen Befestigungssystemen sorgt "Kokon" für eine signifikante Gewichtsersparnis, wodurch mehr Rettungsmaterialien, Medizingeräte oder Treibstoff zugeladen werden kann. Spezielle, auf Wunsch der ADAC Luftrettung angebrachte Reflektoren an Rumpf und Heckausleger machen die beiden neuesten ADAC Rettungshubschrauber auch bei geringen Lichtverhältnissen weithin gut sichtbar und verbessern so die Sicherheit.

Besseres Licht und Top-WLAN im Cockpit

Ihre Maschinen der neuen H135-Version, von denen zwei bereits eingesetzt werden, stattet die ADAC Luftrettung mit dem eigens entwickelten LED-Scheinwerfersystem LS400 aus. Dieses besteht aus zwei ausklappbaren Lande- und Suchscheinwerfern, die separat schwenkbar sind und verschiedene Lichtmodi haben. So können Pilotin oder Pilot und TCNVIS (ein für Einsätze mit Nachtsichtgeräten ausgebildetes Crewmitglied) die Beleuchtung besser an die Bedingungen anpassen und sicherer starten oder landen.

Für die Nutzung von drahtlosem Internet in 4G/LTE-Geschwindigkeit lässt die ADAC Luftrettung spezielle WLAN-Router des Herstellers Flightcell im Cockpit verbauen. Diese können auf mehrere Mobilfunkprovider gleichzeitig zugreifen und stellen den Crews ein stabiles WLAN-Signal zur Verfügung. So können Notärztin oder -arzt die Weiterbehandlung frühzeitig per Internettelefon abstimmen oder wichtige Patientendaten vorab an die Klinik schicken.

"Kabelmesser" erhöhen Tiefflug-Sicherheit

Zusätzlich zu den Nachrüstungen erhöhen Standardfeatures und -funktionen der neuesten H135-Generation die Sicherheit von Patienten und Crews: Das System "Cable Cutter" soll dafür Sorge tragen, dass sich der Helikopter im Tiefflug nicht in einer Hochspannungs- oder Telefonleitung verfangen kann. Bevor es zu einer Kollision kommt, sollen schwertförmige "Seilabweiser" an Scheinwerfern, Scheibenwischern und Kufen die Kabel beiseiteschieben oder durchtrennen.

Die Maschinen verfügen zudem über ein Glas-Cockpit für mehr Übersicht beim Navigieren und ein modernes Steuerungssystem mit Vier-Achs-Autopilot, das die Arbeitsbelastung von Pilotin oder Pilot reduzieren soll. Für mehr Übersicht sorgen außerdem zwei Kameras im Heckbereich, die das Sichtfeld der Crew erweitern. Eine davon befindet sich am Auslegerund zeigt nach vorne, die andere am Landewerk und zeigt nach hinten bzw. unten. So werden Hindernisse wie ein Pfahl oder Verkehrsschild besser gesehen, um eine geeignete Landestelle auszuwählen.

H135-Flotte und Heimat der neuen Rettungs-Helis

Die H135 (früherer Name: EC135) ist der in der deutschen Luftrettung am häufigsten eingesetzte Rettungshubschrauber. Die ADAC Luftrettung erwarb erstmals im Jahr 1996 eine H135. 2011 bekamen die fliegenden Gelben Engel die 1.000ste H135-Maschine von Airbus Helicopters. Inklusive den beiden neuen H135 (Nummer 1.499 und 1.500 von Airbus Helicopters) hat die ADAC Luftrettung jetzt 39 Maschinen des Typs H135/EC135 in ihrer Flotte. Die Neuzugänge sollen ab Anfang 2024 an den Luftrettungsstationen "Christoph 25" in Siegen und "Christoph 15" in Straubing stationiert werden. Die bereits vorhandenen zwei Maschinen des neuen Typs werden in Zwickau und Dinkelsbühl eingesetzt. (fi/wkp)

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