Bei rund 2,6 Millionen durchgeführten Hauptuntersuchungen im Jahr 2011 hat die Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger (KÜS) eine Mängelbilanz zum Thema Reifen durchgeführt. Dabei wurden im Bereich Pkw und Motorrad rund 38.000 Mängel von den Prüfingenieuren der beanstandet. Nach wie vor liegt die fehlende Profiltiefe an der Spitze, gefolgt von porösen Reifen und unzulässigen Rad-/Reifenkombinationen.
Zu wenig Profiltiefe ist ein erheblicher Mangel
Rund 34.500-mal beanstandeten die Prüfingenieure der KÜS bei den zur Hauptuntersuchung im vergangenen Jahr vorgefahrenen Pkw eine unzureichende Profiltiefe im Prüfbericht als erheblichen Mangel. Bei den Motorrädern war das Reifenprofil 3.500-mal zu gering. Vorgeschrieben sind vom Gesetzgeber bei Sommer-, Winter- und Motorradreifen jeweils 1,6 Millimeter. Die KÜS empfiehlt jedoch zur Steigerung des Sicherheitspotenzials bei Sommerreifen 3 Millimeter, bei Motorradreifen 2 Millimeter und bei Winterreifen 4 Millimeter Mindestprofiltiefe.
Reifen werden vernachlässigt
Bei 12.870 Personenkraftwagen und bei 1.645 Motorrädern wurden zudem poröse Reifen festgestellt. Die Prüfingenieure der KÜS bemängelten des Weiteren bei 7.717 Pkw und 770 Motorrädern Bereifungen die hinsichtlich der Bauart und/oder der Größe von der für das jeweilige Fahrzeug zugelassenen Rad- bzw. Reifenkombination abweichen. Auch Beschädigungen an den Reifen durch Fremdkörper wurden im Jahr 2011 bei Pkw insgesamt 1.812-mal in den Hauptuntersuchungsbericht geschrieben (Motorräder 19-mal). Einen Gewebebruch im Reifen stellten die Prüfingenieure bei 939 Autos fest (Motorrad 4-mal). Schäden an den Reifen werden bei der Hauptuntersuchung, je nach der Schwere, als "Erheblicher Mangel“ oder sogar als "Verkehrsunsicher“ eingestuft. (he/lk)
Hauptuntersuchung: Reifen führen Mängelbilanz an

In der aktuellen Studie der KÜS zum Thema Reifen im Rahmen der HU weist der Prüfbereich "Profiltiefe" die höchste Defizit-Quote auf, gefolgt von porösen Pneus. Trotz großer Relevanz für die Sicherheit wird das "schwarze Gold" oft vernachlässigt.