Die Generali Deutschland Gruppe hat im Geschäftsjahr 2013 – trotz hoher Belastungen durch außergewöhnliche Schadenereignisse, wie Hochwasser, Sturm und Hagel – ein Konzernergebnis von 438 Millionen Euro (Vorjahr: 506 Mio. Euro; im Folgenden in Klammern) erwirtschaftet und damit nach eigenem Bekunden das Gewinnziel von über 430 Millionen Euro erreicht. Dies teilte der Konzern auf der Bilanzpressekonferenz vergangenen Dienstag in Köln mit. Im Vorjahr hätten dagegen steuerliche Sondereffekte sowie der Veräußerungsgewinn der Generali Deutschland Immobilien GmbH das Konzernergebnis positiv beeinflusst.
Gesamtbeiträge jetzt bei 18,1 Milliarden Euro
Eine deutliche Steigerung der Gesamtbeiträge um 4,8 Prozent auf 18,1 (17,2) Milliarden Euro sowie eine in Anbetracht der außergewöhnlichen Schadenereignisse gute Combined Ratio von 95,7 Prozent seien weitere Kennzeichen der guten operativen Performance der Unternehmensgruppe beigetragen, zu der unter anderem die Generali Versicherungen, AachenMünchener, CosmosDirekt und Central Krankenversicherung gehören.
Deutliches Beitragssteigerung in der Schaden- und Unfallversicherung
Wesentlich zu den gestiegenen Beiträgen beigetragen hätten Einmalbeiträge in der Lebensversicherung. Besonders erfreulich sei jedoch vor allem die deutlich über dem Marktdurchschnitt liegende Beitragssteigerung in der Schaden- und Unfallversicherung, die insbesondere auf ein höheres Prämienaufkommen in der Kraftfahrtversicherung zurückgeführt werden könne. Die Schaden- und Unfallversicherer haben demnach ihre Beiträge durch gestiegene Durchschnittsprämien und ein höheres Neugeschäft um 4,8 Prozent auf 3,43 Milliarden Euro gesteigert.
Als maßgebliche Einflussfaktoren für den Schadenverlauf im Jahr 2013 nennt die Assekuranz vor allem die Elementarschäden aus Naturkatastrophen, die vermehrten Großschäden sowie der stark gewachsene Versichertenbestand. Die Folgen des Juni-Hochwassers sowie die durch die Tiefdruckgebiete "Norbert", "Andreas", "Ernst/Franz", "Christian" und "Xaver" verursachten erheblich höheren Sturm- und Hagelschäden führten laut Bilanz zu Belastungen von 136 Millionen Euro netto. Verbesserungen im aktiven Schadenmanagement hätten wiederum die Auswirkungen der Schäden auf die Combined Ratio abgemildert, sodass diese "lediglich" auf 95,7 (93,4) Prozent anstieg. Ohne Berücksichtigung der außergewöhnlichen Schadenereignisse läge die Combined Ratio wie geplant unter 95 Prozent, heißt es im Bericht weiter.
"Wir haben es erneut geschafft, uns trotz eines nach wie vor schwierigen und von regulatorischen Belastungen geprägten Marktumfelds im operativen Geschäft weiter zu verbessern. Das zeigt, dass unsere Strategie nachhaltig erfolgreich ist", sagte Dietmar Meister, Vorsitzender des Vorstands der Generali Deutschland Holding, bei der Bilanz-Pressekonferenz in Köln.
Rund 330 Millionen Euro für Betroffene von Flut-, Hagel- und Sturmschäden
Angesichts der zahlreichen Elementarschadenereignisse im Jahr 2013 konnte die Gruppe nach eigenem Dafürhalten beweisen, dass sie in puncto Schadenmanagement hervorragend aufgestellt ist. Die Konzentration eines Großteils der Außendienstmitarbeiter der zur Unternehmensgruppe gehörenden Schadenmanagementgesellschaft in den Einsatzzentralen der betroffenen Hochwasserregionen und Sammelbesichtigungen bei Hagelschäden durch rund 60 Kfz-Sachverständige trugen demnach dazu bei, den Kunden schnell und professionell zu helfen.
Mehr als 36.000 Kraftfahrzeuge begutachtet
Insgesamt wurden mehr als 36.000 Kraftfahrzeuge im Rahmen der rund 160 durchgeführten Sammelbesichtigungen begutachtet. Positiv habe sich bei der Schadenbearbeitung zudem auch die gute Vernetzung der Schadenmanager durch eine portalbasierte Internetplattform ausgewirkt. Mit einer pauschalen Soforthilfe von 1.000 Euro für die vom Hochwasser betroffenen Kunden, die dann auf die Gesamtentschädigung angerechnet wurde, konnte darüber hinaus eine schnelle Erstversorgung gewährleistet werden. Insgesamt zahlte die Generali Deutschland Gruppe für die mehr als 150.000 gemeldeten Elementarschäden rund 330 Millionen Euro an ihre Kunden aus. Der weitaus überwiegende Teil davon entfiel mit ca. 100 Millionen Euro auf Hochwasserschäden und mit ca. 200 Millionen Euro auf Sturm- und Hagelereignisse. "Die hohen Schäden, die durch Hochwasser, Sturm und Hagel im Jahr 2013 entstanden sind, verdeutlichen einmal mehr unsere gesellschaftliche Aufgabe, nämlich Risiken abzusichern, so dass die Schäden nicht zur Katastrophe für Betroffene werden. Unser Schadenmanagement hat diese Belastungsprobe mit Bravour bestanden", sagte Dietmar Meister.
Gestiegenes Kapitalanlageergebnis mit einer Nettoverzinsung von 4,0 Prozent
Wie das Unternehmen weiter mitteilt, blieben aufgrund der weiter anhaltenden Entspannung an den Finanzmärkten im abgelaufenen Geschäftsjahr belastende Einflüsse für die Unternehmensgruppe im Wesentlichen aus. Eine weiterhin expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ging laut Generali jedoch zu Lasten der Vorsorgesparer. Vor allem aufgrund von Gewinnrealisierungen bei festverzinslichen Wertpapieren sei das Kapitalanlageergebnis trotz des herausfordernden Umfelds um 7,5 Prozent auf 4,005 Milliarden Euro gestiegen. Damit liege die auf den durchschnittlichen Kapitalanlagebestand bezogene Rendite (ohne Kapitalanlagen der Fondsgebundenen Versicherung) bei 4,0 Prozent. "Dennoch wird es Zeit, dass die Lösung der Euro-, Finanz- und Wirtschaftskrise nicht länger auf dem Rücken der Sparer ausgetragen wird", so Dr. Torsten Utecht, Finanzvorstand der Generali Deutschland Holding.
Squeeze-Out wichtiger Schritt für noch mehr Schlagkraft
Um den derzeitigen Herausforderungen in der Versicherungsbranche erfolgreich begegnen zu können, werde sich die Generali Deutschland Gruppe im Verbund mit ihrem Mutterkonzern weiter verändern und anpassen, um zukünftig noch schlagkräftiger zu werden. Ein wichtiger Schritt sei dabei der sogenannte Squeeze-Out: Danach haben die Aktionäre der Generali Deutschland Holding AG im Rahmen der außerordentlichen Hauptversammlung am 4. Dezember 2013 der Übertragung der Aktien der verbliebenen Minderheitsaktionäre auf die Assicurazioni Generali S.p.A. gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung mit einer Mehrheit von 99,3 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen zugestimmt. Mit dieser Maßnahme habe die Assicurazioni Generali die Voraussetzungen geschaffen, den deutschen Konzern besser in die internationale Generali Gruppe zu integrieren.
Wettbewerbsposition weiter gefestigt
Die Generali Deutschland Gruppe als Teil der internationalen Generali Gruppe könne die Vorteile eines starken nationalen und internationalen Unternehmensverbunds für sich nutzen, so das Quintessenz des aktuellen Berichts. Die Marken- und Vertriebswegevielfalt sowie die langjährige strategische Partnerschaft mit der Deutschen Vermögensberatung und ihren rund 37.000 Vermögensberatern hätten es ermöglicht, dass die deutsche Gruppe auch im Geschäftsjahr 2013 ihre Marktstellung erfolgreich ausbauen konnte. Der Konzern geht davon aus, dass er mit seinem bewährten Geschäftsmodell die sehr gute Wettbewerbsposition im deutschen Privatkunden- und Gewerbegeschäft auch im Jahr 2014 weiter festigen kann. "Um unsere hervorragende Marktposition weiter ausbauen zu können, müssen wir Veränderungen als Chance begreifen. Die weitere Optimierung unserer Prozesse sowie kontinuierliche Verbesserungen in der strukturellen Aufstellung erlauben es uns, schneller und flexibler auf die Anforderungen des Markts zu reagieren. Ein aktives Kostenmanagement hilft uns, in diesen anspruchsvollen Zeiten wettbewerbsfähig zu bleiben und legt die Basis, um Marktchancen erfolgreich nutzen zu können", so Dietmar Meister.
Unter der Voraussetzung, dass außergewöhnliche Schadenereignisse im laufenden Jahr ausbleiben und sich keine deutlichen Belastungen für das Kapitalanlageergebnis ergeben werden, rechnet die Generali Deutschland Gruppe für das Geschäftsjahr 2014 mit einer weiteren Steigerung des Jahresüberschusses. (lk)
Geschäftsjahr 2013: Generali Deutschland mit deutlichem Beitragsplus

Die Generali Deutschland Gruppe vermeldet trotz hoher Belastungen durch Hochwasser, Sturm und Hagel eine gute operative Performance für das abgelaufene Geschäftsjahr. Das Konzernergebnis lag leicht über dem Gewinnziel bei 438 Millionen Euro, die Gesamtbeiträge legten um 4,8 Prozent auf 18,1 Milliarden Euro zu.