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Elementarschaden-Abwicklung 4.0: "Wir bieten End-to-End-Lösungen"

16.12.2024 05:54 Uhr | Lesezeit: 12 min
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Das CSI-Team arbeitet an der Zukunft der Massenschadenabwicklung.
© Foto: CSI

Moderne Technik nicht nur bei der Schadenerfassung, sondern auch bei der Anwerbung neuer Mitarbeiter, nachhaltige Reparaturmethoden und papierlose Werkstätten: Die CSI GmbH ist eines der internationalen Aushängeschilder im Massenschadengeschäft.

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Auch nach über zehn Jahren steht CSI für die Revolutionierung der Massenschadenabwicklung: Bei steigenden Fallzahlen setzt man Maßstäbe in Sachen Prozesse, Arbeitsqualität und Technologie.

Wer sich als weltweiter Servicepartner für die Komplettabwicklung und Instandsetzung von Massenschäden an Fahrzeugen versteht, der muss seit Jahren mehr als nur sein Handwerk beherrschen. Um Großkunden wie Versicherungswirtschaft, Flotten und Leasinggesellschaften, aber auch Automobilhersteller zufriedenzustellen, sind ständige Einsatzbereitschaft, kurze Reaktionszeiten und funktionierende Prozesse bei höchster Arbeitsqualität ein Muss.

Die Car Solutions International GmbH mit Sitz in Neumünster geht aber noch einen Schritt weiter: Durch eine zukunftsgerichtete, volldigitale Strategie inklusive KI-Einsatz, nachhaltige Unternehmensführung und topqualifiziertem Personal hat man sich nicht weniger auf die Fahnen geschrieben, als die Massenschadenabwicklung zu revolutionieren. Wie dies in der Praxis aussehen soll, erläutern CEO Ralf Siegert und Michael Grebe, Mitglied der Geschäftsleitung, im AUTOHAUS-Exklusivinterview.

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Eigene Softwareentwicklung und der Einsatz von modernsten Arbeitsgeräten ermöglichen volldigitale Schadenprozesse von Erfassung bis Abrechnung.
© Foto: Grafik CSI

KI wird immer wichtiger

AH: Herr Siegert, Sie sprechen gerne von der Revolutionierung der Massenschadenabwicklung durch digitale Prozesse. Was ­genau verstehen Sie unter „Elementarschadenabwicklung 4.0“ und wie unterscheidet sich dies von den bisherigen Lösungen?

R. Siegert: Die Elementarschadenabwicklung 4.0 bezieht sich auf den umfassenden Einsatz digitaler Technologien, die alle Schritte der Schadenabwicklung optimieren und automatisieren – von der first notification of loss über die Analyse bis hin zur Schadenregulierung. Im Vergleich zu bisherigen Prozessen integrieren wir KI-basierte Systeme, die Schäden in Echtzeit bewerten, wodurch wir schneller und effizienter arbeiten können. Diese Prozesse werden durch unsere eigene App unterstützt, die den gesamten Abwicklungsprozess digitalisiert.

Herr Grebe, wie setzt CSI KI in der Schadensabwicklung ein und welche Rolle spielt diese Technologie in Ihrer langfristigen Strategie?

M. Grebe: KI spielt eine zentrale Rolle in den nächsten fünf bis zehn Jahren bei CSI. Sie ermöglicht es uns, Schäden schneller zu bewerten, Fehler zu minimieren und die Effizienz zu steigern. Unser Ziel ist es, die Schadenabwicklung immer weiter zu automatisieren und die KI so zu integrieren, dass sie die Arbeit unserer Mitarbeiter unterstützt, aber nicht ersetzt. In den kommenden Jahren planen wir, KI in noch mehr ­Bereichen zu implementieren, von den eigenen Geschäftsprozessen bis hin zur Optimierung von Reparatur­abläufen.

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Bereits heute kommt Künstliche Intelligenz bei der Schadenerfassung zum Einsatz und wird künftig eine immer wichtigere Rolle ­spielen.
© Foto: CSI

Maßgeschneiderte Software

Die Entwicklung eigener Software-Tools und Apps ist schon länger ein zentrales ­Thema bei CSI. Was sind die größten ­Vorteile, wenn man diese Technologien selbst entwickelt, anstatt sie nur zuzu­kaufen?

R. Siegert: Der größte Vorteil, eigene Software zu entwickeln, liegt in der maßgeschneiderten Anpassung an unsere spezifischen Bedürfnisse. So können wir sicherstellen, dass jede Funktion der App perfekt in unsere ­bestehenden Prozesse integriert wird. Zudem haben wir die volle Kontrolle über die Weiterentwicklung der ­Technologie, was uns Flexibilität bei der Anpassung an neue Anforderungen ­ermöglicht. Dies sorgt nicht nur für eine höhere Effizienz, sondern auch für eine bessere Skalierbarkeit. Am Ende dieser Entwicklung steht Software, die State-of-the-Art ist und echte Benefits für unsere Kunden bietet.

Welche Fortschritte haben Sie bei der Weiterentwicklung des digitalen Schadenaufnahmeprozesses gemacht, und wie trägt dies zur Optimierung der Effizienz und Transparenz bei?

R. Siegert: Der digitale Schadenaufnahmeprozess ist mittlerweile vollständig in unserer App integriert, die von allen Sachverständigen genutzt wird. Alle Kalkulationsdaten werden über eine Schnittstelle direkt via DAT angefragt und nahtlos an unser System übermittelt. Mit der neuesten Version können Schäden so direkt vor Ort erfasst, kalkuliert und an die Versicherer übermittelt werden. Dies hat nicht nur die Bearbeitungszeit erheblich verkürzt, sondern auch die Transparenz erhöht, da alle Daten in Echtzeit verfügbar und für alle Beteiligten nachvollziehbar sind.

​150 Schäden pro Tag

Können Sie anhand eines Beispiels aus 2024 verdeutlichen, welche Leistungen CSI in einem Hagelcenter erbringt und wie effizient Sie dabei schon heute vorgehen?

M. Grebe: Ein besonders beeindruckendes Beispiel aus 2024 ist ein Hagelcenter, das wir innerhalb von nur vier Werktagen nach einem Massenschadenereignis aufgebaut haben. Für rund 4.000 Endkunden haben wir Sammel- und Einzelbesichtigungen organisiert. Alle Kunden wurden innerhalb von 24 bis 48 Stunden kontaktiert und konnten ihre Termine selbstständig über unsere Links per SMS oder E-Mail buchen.Pro Tag wurden etwa 150 Schäden mithilfe eines Scanners und unserer CSI-Hagelapp erfasst und direkt im Hagelcenter bearbeitet. Die Reparaturdauer konnte durch unser effizientes System und die digitale Unterstützung erheblich reduziert werden. Zudem haben wir alle Elementargutachten innerhalb von acht Wochen nach Schadeneingang fertiggestellt. Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie CSI auf Massenschadenereignisse reagiert und dabei Geschwindigkeit, Qualität und Kundenzufriedenheit vereint.

Insgesamt haben wir 2024 folgende Zahlen erzielt: 42.197 Schäden abgewickelt, 8.740 Scans durchgeführt, 20.094 Reparaturen abgeschlossen, 13.045 Schäden in unseren Centern ­kalkuliert, 9.531 Einzelbesichtigungen bei Kunden durchgeführt.

Der Nachhaltigkeit verpflichtet

Ein weiteres topaktuelles Thema, das auch bei CSI zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist Nachhaltigkeit. Wie tragen Ihre aktuellen Initiativen zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes und zur Schonung von Ressourcen bei?

M. Grebe: Nachhaltigkeit ist ein zentraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie. Wir haben verschiedene Initiativen zur Reduzierung unseres CO₂-Ausstoßes implementiert, darunter den Einsatz von umweltfreundlichen Trocknungstechnologien und die Einführung eines papierlosen Büros. Zudem arbeiten wir mit unseren Partnern daran, CO₂-neutrale Lösungen in der Schadenabwicklung zu etablieren, und setzen auf eine effiziente Logistik, um den Energieverbrauch zu minimieren.

Sie stellen sich als Unternehmen der Umweltzertifizierung 2025, welche Rolle spielt dies in der langfristigen Planung und wie wollen Sie das Thema Papierlosigkeit weiter vorantreiben?

M. Grebe: Die Umweltzertifizierung 2025 ist ein wichtiger Meilenstein für uns, da sie unsere Verpflichtung zu nachhaltigem Handeln unterstreicht. Wir arbeiten kontinuierlich daran, unseren CO₂-Fußabdruck weiter zu reduzieren und den Einsatz von Papier zu minimieren. Ein großer Schritt in diese Richtung ist die vollständige Digitalisierung unserer Prozesse. Bis 2025 möchten wir unseren gesamten Betrieb papierlos gestalten, was nicht nur die Umwelt schont, sondern auch unsere Effizienz weiter steigert. Außerdem pflanzen wir Bäume und renaturieren Moorgebiete, abhängig von der Anzahl an Reparaturen, die wir jährlich durchführen.

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"Maßstäbe in Sachen Prozessoptimierung, papierlose Abwicklung und Reparaturqualität": René Wiegand, Betriebsleiter des K&L-Betriebs in Neumünster.
© Foto: CSI

Topmodernes K&L-Zentrum

Das Lackier- und Karosseriezentrum Neumünster, welches seit knapp einem Jahr geöffnet ist, gehört zu den modernsten Lackier- und Karosseriebetrieben weit über die Region hinaus. Was macht diesen Standort so besonders?

R. Siegert: Unser Lackier- und Karosseriezentrum in Neumünster ist ein Paradebeispiel für unsere Innovationskraft. Hier nutzen wir Technologien wie PPG VisualizID in Kombination mit PPG DigiMatch, was eine fotorealistische Farbtonvisualisierung ermöglicht. Mit einer patentierten 3D-Rendering-Software zur Farbtonfindung können wir Farbtöne präzise und effizient bestimmen. Zudem arbeiten wir im Kleinschadensektor mit modernen UV-Geräten und lösemittelreduzierten Materialien, was sowohl umweltschonend als auch zeitsparend ist. Ein weiteres Highlight ist unser Carbon Miracle Ausbeulsystem, das sich sowohl für Metall- als auch Aluminiumreparaturen eignet. Dank einer hochmodernen Absauganlage mit Aktivkohlefiltern sorgen wir zudem für eine optimale Luftreinigung in der Werkstatt. Dieser Standort vereint Handwerkstradition mit modernster Technologie und bietet unseren Kunden höchsten Standard bei Reparatur und Instandsetzung.

Social-Media-Offensive

Im Bereich Social Media und Nachwuchsgewinnung setzen Sie zunehmend auf Plattformen wie TikTok und Instagram. Wie planen Sie, junge Talente in Ihre Branche zu integrieren und für eine Ausbildung bei CSI zu begeistern?

M. Grebe: Wir nutzen Social Media aktiv, um junge Talente anzusprechen und auf CSI aufmerksam zu machen. Auf Plattformen wie TikTok und Instagram präsentieren wir spannende Einblicke in unseren Arbeitsalltag und zeigen, wie vielseitig und innovativ unsere Branche ist. Durch interaktive Kampagnen möchten wir das Interesse an technischen Berufen wecken und junge Menschen dazu ermutigen, eine Karriere in der Automobil- und Schadenabwicklungsbranche zu starten.

Ist Social Media ein funktionierender Weg, um Ihre Marke zu stärken, und welche Vorteile sehen Sie in der Präsenz auf verschiedenen Plattformen?

R. Siegert: Social Media ist für uns ein sehr wichtiges Instrument, um unsere Markenbekanntheit zu steigern und eine enge Verbindung zu unseren Zielgruppen aufzubauen. Insbesondere über Plattformen wie Instagram, Facebook, TikTok und YouTube erreichen wir nicht nur Endkunden, sondern auch potenzielle Mitarbeiter. Unsere Präsenz ermöglicht es uns, transparenter zu agieren, was das Vertrauen in unsere Marke stärkt. Zudem profitieren wir von direkter Kommunikation mit unseren Kunden und der Möglichkeit, auf Anfragen schnell zu reagieren. Gerade im Hinblick auf die Mitarbeitergewinnung sehen wir Social Media als wertvolles Tool, um junge Talente anzusprechen und das Thema Digitalisierung und Innovation greifbar zu machen.

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Junge Talente wie Azubi Nele werden vermehrt über Social-Media-Kanäle angeworben.
© Foto: CSI

Eine unabdingbare Voraussetzung für Top-Arbeitsqualität sind Aus- und Weiterbildung. Welche speziellen Programme bieten Sie Ihren Mitarbeitern, um sie auf die Anforderungen der digitalen Transfeormation vorzubereiten?

R. Siegert: Wir bieten unseren Mitarbeitern regelmäßig Schulungen und Weiterbildungen zu den neuesten Technologien und digitalen Prozessen an. Dazu gehören sowohl interne Workshops als auch externe Trainings in Bereichen wie KI, Softwareentwicklung und Prozessoptimierung. Zudem fördern wir die Teilnahme an Konferenzen und Webinaren, um sicherzustellen, dass unser Team stets auf dem neuesten Stand der Technik bleibt.

Mit dem Fokus auf Automatisierung und digitale Prozesse setzt CSI klare Akzente für die Zukunft. Wie sehen Sie die Rolle von Mensch und Maschine in der Schadenabwicklung der nächsten Dekade?

M. Grebe: In den nächsten zehn Jahren wird die Kombination von Mensch und Maschine entscheidend sein. Während die Maschinen durch Automatisierung und KI enorme Effizienzgewinne ermöglichen, bleibt der Mensch weiterhin unverzichtbar, insbesondere in der Kundenbetreuung und in komplexen Entscheidungen. Wir sehen die Digitalisierung als einen Weg, die Arbeit unserer Mitarbeiter und unserer Kunden zu erleichtern und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich auf wertschöpfende Aufgaben zu konzentrieren.

Herr Grebe, Herr Siegert, herzlichen Dank für dieses Gespräch.
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