Digitalisierung, Service, Schaden, Recht: Expertentag für Nutzfahrzeug-Werkstätten

Das Nutzfahrzeug-Werkstattgeschäft tickt anders als der PKW-Bereich. "Professioneller, fast nur B2B-Business und oftmals eine schwierige Trilogie der Kundenstruktur, bestehend aus Unternehmer, Fuhrparkleiter/Disponent und dem Fahrer. Aber auch in dieser spezifischen Branche gibt es Best Practises und Wege, die Prozesse zu optimieren und die Dienstleistungsqualität für den Nfz-Kunden zu verbessern." Davon zumindest sind die Veranstalter und Referenten des am 28. März in Bad Homburg vor der Höhe stattfindenden Nutzfahrzeug-Expertentages fest überzeugt.

"Konkrete und in Euro quantifizierbare Maßnahmen"  

Mit vier Nfz-Aftersales-Profis aus der Praxis für die Praxis wollen sie Impulse für die Branche setzen und klare, umsetzbare Best-Practises für das Nutzfahrzeug-Reparatur-und Werkstattgeschäft geben. Die Veranstaltung selbst ist vom Ablauf her optimal auf Unternehmer und Praktiker aus dem Service ausgelegt: Nach dem Come-together um 12 Uhr im Hofgut Kronenhof (Zeppelinstr. 10, 61352 Bad Homburg v.d. Höhe) folgen ab 13 Uhr die jeweils 30-minütigen Impulsvorträge mit entsprechend sich anschließender Diskussion- und Fragerunde, in der die Teilnehmer direkt Maßnahmen mit den jeweiligen Experten definieren können, "die anschließend im Nutzfahrzeug-Service auch konkret umsetzbar sind", so das Versprechen der Veranstalter, die ergänzen: "Wir heben uns ganz bewusst von üblichen Vortragsreihen ab, die oftmals Themen nur anschneiden können. Uns geht es darum, dass die Teilnehmer ganz konkrete, sogar in Euro quantifizierbare Maßnahmen aus diesem Nachmittag mit in ihre Betriebe nehmen."

Vier Veranstalter für einen echten Praxis-Tag   

Die Veranstalter im Einzelnen sind die bundesweit tätige ETL Kanzlei Voigt, die Beratungsgesellschaft S&B Consulting FreitagTönnemann, die Sachverständigenorganisation DEKRA und Euro Transport Media (RTM-Verlag). 

Wie verändert Digitalisierung den Service?   

Den Vortragsauftakt wird unter dem Motto "Wie die Digitalisierung von Nutzfahrzeugen das Servicegeschäft verändert" Thomas Rosenberg von Euro Transport Media machen. Seine Detailthemen beschreibt er vorab für AUTOHAUS wie folgt: "Flash-over-the-Air, Preventive Maintenance, Augmented Reality sind nur drei exemplarische Schlagworte, die dafür stehen, wie gravierend sich das Servicegeschäft in naher Zukunft verändern wird. Vernetzte Nutzfahrzeuge erlauben unter anderem präzisere Diagnosen schon aus der Ferne, nutzungsgerechte Serviceintervalle sowie hocheffiziente, weil planbare Serviceprozesse in Spedition und Werkstatt."

Der outgesourcte Schaden  

Das Folgethema von Christian Heid aus der ETL Kanzlei Voigt lautet: "Das Geld liegt auf der Straße - als Unternehmer Haftpflichtschäden richtig durchsetzen!" Held im Vorfeld der Veranstaltung: "Räder müssen rollen: Wir zeigen Wege auf, wie eigene Ressourcen geschont werden, in dem die Schadenabwicklung mit dem Haftpflichtversicherer effizient outgesourct wird, um Schadensersatzansprüche konsequent durchzusetzen."

"Schadengutachten uneingeschränkt wichtig"  

Die Wichtigkeit von "Gutachtern für eine schnelle Schadenregulierung" zeigt danach Frank Guder von DEKRA auf. Sein Credo lautet: "Das Schadengutachten dient als Grundlage für eine schnelle und sichere Schadenregulierung. Sie erhalten im Haftpflichtfall ohne finanziellen Aufwand ein umfassendes, verkehrsfähiges und prozesstaugliches Produkt. Wir machen die Teilnehmer der Veranstaltung mit Hintergründen, Aufbau und Vorteilen eines Gutachtens bezüglich der Schadenabwicklung vertraut."

"Tiefencheck bei einer Zugmaschine in 15 Minuten machbar"   

Werner Tönnemann, geschäftsführender Gesellschafter von S&B Consulting, will die "Vorteile der Dialog- und Monologannahme im Nf.-Bereich" aufzeigen. Ihn ärgern in der Regel Aussagen wie "Geht bei LKW nicht, wir haben den Entscheider nicht vor Ort!" oder: "Das dauert doch viel zu lange". Diese nicht selten vorgetragenen Argumente gegen Dialog- und Monologannahme im LKW-Bereich lässt Tönnemann so nicht gelten. Er ist überzeugt, dass "ein Tiefencheck mit 78 Prüfpunkten nicht länger als 15 Minuten mit dem Tablet bei einer Sattelzugmaschine dauert". Aus seinen eigenen Erfahrungen in den Werkstätten mit oder ohne Kunde sagt er: "Es gibt kein Nutzfahrzeug, an dem nicht über die Beanstandung hinaus irgendetwas defekt ist." An realen Praxisbeispielen will er deshalb anschaulich verdeutlichen, wie diese Checks in der Praxis umgesetzt werden und welche zusätzlichen Erträge damit erwirtschaftet werden können. Für Betriebe mit eigenen Werkstätten erachtet er dies als einen "wichtigen Punkt, die Zuverlässigkeit der Fahrzeugflotte zu erhöhen und die Standtage zu reduzieren". Werner Tönnemann ist seit 13 Jahren für Nutzfahrzeugwerkstätten in der Beratung und im Training tätig. Seit 1982 hat er den Führerschein der Klasse II bzw. CE.

Anmeldemöglichkeiten  

Die Teilnahmegebühr beträgt 50 Euro pro Person. Das Geld wird direkt gespendet an die Organisation Doc.Stop, die sich um LKW-Fahrer kümmern, die unterwegs ärztliche Betreuung benötigen. Doc.Stop wird selbst vor Ort sein und eine entsprechende Spendenquittung ausstellen. 

Zum "LKW-Tag" am 28. März kann man sich bis eine Woche vor der Veranstaltung entweder per Fax (+49 201-8098484) oder über www.elite-consulting.eu/aftersales-laendertage direkt anmelden.  (wkp)