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Copart Deutschland: "Wollen der attraktivste Marktplatz bleiben"

04.11.2024 14:18 Uhr | Lesezeit: 5 min
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Fünf Jahre nach seinem Amtsamtritt als Geschäftsführer von Copart Deutschland kann Kai Siersleben auf eine überzeugende Entwicklung verweisen. Wie er diese auch künftig vorantreiben will, lesen Sie im AUTOHAUS-Interview.
© Foto: Copart Deutschland

Mit Sinn für die eigenen Stärken und neuen Geschäftsfeldern geht Copart Deutschland zuversichtlich in die nächsten Jahre. Zukunftsthemen wie Gebrauchtteilen steht man offen gegenüber.

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Als Kai Siersleben Copart Deutschland vor etwa fünf Jahren übernahm, war der Manager durch seine Erfolge bei AUTOonline und ControlExpert bereits branchenbekannt. Es gelang ihm, auch die Erfolgsgeschichte von Copart fortzuschreiben: So wuchs die Belegschaft um rund ein Drittel auf heute 270 Mitarbeiter an, die Zahl der pro Jahr vermarkteten Fahrzeuge wurde versiebenfacht.

Dass Siersleben sich auf diesen Lorbeeren nicht ausruhen wird, verdeutlicht er im Interview.

AH: Herr Siersleben, herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum! Wie sind Sie mit der aktuellen Lage im Unternehmen zufrieden?

K. Siersleben: Wir konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr knapp 50.000 Fahrzeuge erfolgreich vermarkten, die zu 50 Prozent von den Versicherungsgesellschaften sowie je zu 25 Prozent aus dem Bereich Fleet und Rental sowie Cash for Cars, also von Privatpersonen, stammen. Mit Blick auf den Start ins aktuelle Geschäftsjahr liegen wir nach zwei Monaten bereits bei 10.000 Autos, sodass Copart Kurs auf 60.000 Fahrzeuge nimmt. Damit bin ich zusammen mit meinem Team hoch zufrieden.

AH: Welche Schritte sind aktuell geplant, um diese Erfolge weiter zu ermöglichen?

K. Siersleben: Der eine Schwerpunkt sind Investitionen in unsere Infrastruktur, etwa den Vermarktungsplatz bei Aachen, der jetzt alle Industriestandards erfüllt. Ein Fokus liegt weiterhin auf der Suche nach geeigneten Flächen im Raum Stuttgart, um die bisherigen angemieteten Plätze ersetzen zu können. Zwei weitere Plätze sind in Ergänzung zu den aktuell neun deutschlandweit in Planung. Mindestens ebenso wichtig ist es für Copart, massiv in digitale und automatisierte Abläufe zu investieren. Hier sind wir zuversichtlich, den Abmeldeprozess weiter beschleunigen zu können und somit die Laufzeiten insbesondere für unsere Versicherungskunden weiter zu reduzieren.

AH: Das klassische Restwertbörsengeschäft hat sich im Laufe Ihrer Amtszeit bereits stark verändert und wird das auch in den kommenden Jahren tun. Wie sehen Sie Copart dafür aufgestellt?

K. Siersleben: Aus meiner Sicht wird die Restwertbörse in Deutschland immer ihren Platz haben, deswegen wird auch die WOM GmbH weiterhin am Markt aktiv bleiben. Auf der anderen Seite setzen wir ganz bewusst den Schwerpunkt dort, wo wir uns zusätzliches Wachstum versprechen – in den letzten Jahren war das die Totalschadenabwicklung mit der Wiederbeschaffungswertregulierung. Unsere Marktbegleiter sind uns ja auch in diese Richtung gefolgt, sodass unsere Ausrichtung bestätigt wurde. Wir setzen auf innovative Technologien wie den Copart Price Finder, der mithilfe historischer Daten und moderner KI-Modelle sofort präzise Ergebnisse liefert. Was früher 24 bis 48 Stunden gedauert hat, gelingt jetzt auf Knopfdruck – schnell, verlässlich und effizient.

AH: Welche Auswirkungen wird die Altautoverordnung auf das Geschäftsmodell haben?

K. Siersleben: Die Altautoverordnung eröffnet uns Chancen, da sie zu einem erhöhten Fahrzeugauf kommen führt, das wir effizient über unsere Plattform vermarkten können. Gleichzeitig fördert sie nachhaltige Recyclingprozesse, was schon seit der Gründung durch Willis Johnson (Gründer) ein zentrales Anliegen war. Durch neue Partnerschaften, innovative Ansätze und den Ausbau der Zusammenarbeit mit Verwertungsunternehmen können wir unsere Marktposition weiter stärken. Insgesamt bietet uns die Verordnung die Möglichkeit, unser Geschäftsmodell in einem regulierten Umfeld weiter zu diversifizieren.

AH: Es gibt also keine Berührungsängste mit Gebrauchtteilen?

K. Siersleben: Nein, ganz im Gegenteil. Copart versteht sich als Teil der Kreislaufwirtschaft, und die Wiederverwendung von Fahrzeugteilen passt perfekt zu unserem Ansatz, Ressourcen effizient zu nutzen und unseren Kunden gleichzeitig wertvolle Lösungen anzubieten. In anderen Copart-Standorten, wie etwa in Großbritannien, haben wir unser Geschäft bereits um den Handel mit Fahrzeugteilen erweitert. Derzeit beobachten wir die Entwicklung von Reparaturen mit wiederverwendeten und recycelten Teilen sowie die Anpassungen in Versicherungsprämien und Gesetzgebungen sehr genau, um bei Bedarf die passenden Schritte zu unternehmen, sobald der Markt bereit ist.

AH: Welche Rolle wird Copart in den kommenden fünf Jahren spielen?

K. Siersleben: Wie wir bereits in der Vergangenheit gezeigt haben, möchtenwir auch in Zukunft Innovationen vorantreiben und unsere führende Position im Bereich der Fahrzeugverwertung und -vermarktung weiter ausbauen. Wir werden unsere digitalen Plattformen optimieren, um die Effizienz für Käufer und Verkäufer zu steigern und die Customer Journey für Geschädigte zu verbessern. Zusätzlich planen wir, nicht nur unser Volumen, sondern auch unsere Käuferschaft erheblich zu erweitern, um an die Erfolge unserer amerikanischen Muttergesellschaft anzuknüpfen. Unser weltweites Ziel sind 10 Mio. Fahrzeuge pro Jahr, und mein Team und ich sind entschlossen, unseren Beitrag dazu zu leisten.

AH: Herr Siersleben, vielen Dank für das Gespräch.

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