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Bilanz: 81 Prozent der Autos junger Fahrer mit Mängeln

23.09.2011 07:18 Uhr
Bilanz: 81 Prozent der Autos junger Fahrer mit Mängeln
DEKRA Automobil-Vorstand Clemens Klinke übergab am 19. September 2011 im Rahmen eines Verkehrssicherheitstages in Traunstein den Abschlussbericht "Fünf Jahre SafetyCheck" an den Schirmherrn der Aktion, Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer.
© Foto: Dekra

Vier von fünf Fahrzeugen junger Fahrer rollen laut Dekra SafetyCheck mit teils gravierenden Sicherheitsmängeln über die Straßen. Vor allem der schlechte Zustand von Bremsen, Reifen und Elektronik sind ein Risiko für die Verkehrssicherheit. Dieser Trend bestätigt sich immer wieder, wie der Fünf-Jahres-Bericht der Prüfingenieure zeigt.

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Der DEKRA SafetyCheck 2011 mit erschreckender Bilanz: Vier von fünf Fahrzeugen junger Fahrer (81 Prozent) rollen mit teils gravierenden Sicherheitsmängeln über die Straßen. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kommen DEKRA, Verkehrswacht und Deutscher Verkehrssicherheitsrat zum Abschluss der bundesweiten Verkehrssicherheitsaktion. Bei der Untersuchung, die unter der Schirmherrschaft von Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer steht, hatten DEKRA Sachverständige in den Monaten Mai und Juni 2011 rund 16.000 Fahrzeuge junger Autofahrer überprüft. Junge Fahrer – alte Autos Vor allem bei Bremsen, Reifen und Elektronik haben die Experten erhebliche Mängel festgestellt. Junge Fahrer sind also nicht nur altersbedingt im Straßenverkehr besonders gefährdet. Sie fahren meistens auch überdurchschnittlich alte Autos mit hoher Mängelquote. Die beim DEKRA SafetyCheck vorgestellten Pkw waren im Schnitt 11,2 Jahre alt und hatten 130.000 Kilometer auf dem Tacho. An jedem beanstandeten Fahrzeug stellten die Sachverständigen im Schnitt 3,4 Mängel fest, den höchsten Wert in den vergangenen fünf Jahren. Schwachpunkte: Bremsen, Reifen und Elektronik Ein Sicherheitsrisiko sehen die Experten vor allem in der hohen Zahl der Bremsenmängel. 41 Prozent der Fahrzeuge wiesen Defekte an der Bremsanlage auf und 53 Prozent hatten Mängel an Fahrwerk, Reifen oder Karosserie. Bei 48 Prozent waren Beleuchtung, Elektrik oder Elektronik nicht in Ordnung. Auf den Bereich Sicherheit und Umwelt entfallen 35 Prozent, auf die Sicht 19 Prozent. Defekte Sicherheitssysteme Ein positiver Trend zeige sich bei der Ausstattung der Pkw mit Sicherheitssystemen. Immer mehr ältere Autos seien mit ABS, Airbag und ESP/ASR ausgerüstet. Der Anteil der Autos ohne eines dieser drei Systeme sinke seit dem Jahr 2007, von 47 auf nun 24 Prozent. Allerdings könnten sich die Fahrer älterer Autos nicht immer auf die Schutzfunktion dieser Systeme verlassen. Jedes achte ESP oder ASR (zwölf Prozent) und jeweils drei Prozent der Airbags und Anti-Blockier-Systeme funktionierten beim Sicherheitscheck nicht. Forderung: auch bei alten Autos angemessenes Sicherheitsniveau Die hohe Mängelquote an den Pkw junger Fahrer führt DEKRA vor allem auf das relativ hohe Alter der Fahrzeuge und unzureichende Wartung zurück. Von den bis drei Jahre alten Pkw hatten 37 Prozent Mängel, bei den sieben- bis neun-Jährigen waren es bereits mehr als 78 Prozent. Im Interesse der Verkehrssicherheit ist es aus Sicht der Sachverständigen notwendig, junge Fahrer weiterhin für die Risiken technischer Fahrzeugmängel zu sensibilisieren. Die gleichbleibend hohe Mängelquote an älteren Fahrzeugen über einen Zeitraum von fünf Jahren mache außerdem Maßnahmen notwendig, die den technischen Zustand älterer Autos auf ein angemessenes Sicherheitsniveau bringen. Ramsauer würdigt Verkehrssicherheitsarbeit Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer sagte bei der Übergabe des Berichts durch den DEKRA Automobil-Vorstand Clemens Klinke am 19. September 2011 im Rahmen eines Verkehrssicherheitstages in Traunstein (Oberbayern): "Gerade junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren sind häufig in Verkehrsunfälle verwickelt. Sie stehen deshalb im besonderen Blickfeld unserer Verkehrssicherheitsarbeit. Dazu gehören vor allem Maßnahmen für richtiges Verhalten im Straßenverkehr und sicheres Fahren. Das 'Begleitete Fahren mit 17' senkt die Unfallzahlen um etwa 20 Prozent. Und durch das Alkoholverbot für Fahranfänger sind alkoholbedingte Unfälle in dieser Gruppe um 15 Prozent zurückgegangen. Mit unserem Verkehrssicherheitsprogramm werden wir weiter daran arbeiten, die Risiken für junge Fahrer zu verringern", so Ramsauer. "Den jungen Autofahrern fehlt oftmals die Fahrpraxis, gleichzeitig haben sie häufig eine höhere Risikobereitschaft. Zudem fahren viele von ihnen überdurchschnittlich alte und oftmals schlecht gewartete Autos mit dementsprechend hoher Mängelquote", kommentierte Klinke das Ergebnis. "Deshalb ist die Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen nach wie vor die Altersgruppe mit dem höchsten Unfall- und Todesrisiko im Straßenverkehr." Im Laufe der letzten fünf Jahre checkten die Experten insgesamt mehr als 73.000 Pkw junger Fahrer. Das Durchschnittsalter der Fahrzeuge erhöhte sich seit 2007 von 10,8 auf 11,2 Jahre. Derzeit sind die Pkw damit im Schnitt um 2,9 Jahre älter als die deutschen Pkw insgesamt (8,3 Jahre). Auch erhöhte sich die durchschnittliche Laufleistung der geprüften Fahrzeuge gegenüber dem Jahr 2007 von 115.000 km auf 130.000 km in 2011. (lk)

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