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Best Practice: "Der Anreiz zu wachsen ist da"

13.12.2021 04:56 Uhr | Lesezeit: 8 min
Best Practice: "Der Anreiz zu wachsen ist da"
Moderne Elektrofahrzeuge sind für die technische Expertise in Bergen ebenso wenig ein Problem wie echte Exoten.
© Foto: FSP

Wie eng und reibungslos die Zusammenarbeit zwischen FSP Vertrieb und den Kfz- Sachverständigen vor Ort funktioniert, zeigt das Beispiel der Prüfstelle in Bergen auf Rügen.

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Gemeinsam die Augen aufzuhalten, nach neuen Geschäftsfeldern und geeigneten Kollegen zu suchen, aber auch die Vernetzung in der Region zu fördern, ist die Aufgabe von Franchisenehmer und -geber gleichermaßen.

Der Austausch ist eng zwischen Prüfingenieur Robert Hanisch und FSP-Vertriebsleiter Ringo Hagen, zuständig für Mecklenburg-Vorpommern: "Wir telefonieren fast jede Woche, zwei bis drei Mal im Monat trifft man sich auch persönlich. Besonders bewährt hat sich die Unterstützung aus der Zentrale bei der Neueröffnung der Prüfstelle im August – von Flyern und Radiowerbung über eine Tombola für die Kunden bis hin zur Bannerwerbung per Flugzeug wurde die komplette Bandbreite bespielt", freut sich Hanisch über die erfolgreichen gemeinsamen Marketingaktivitäten. "Die Zusammenarbeit mit Franchisenehmern wie Robert ist für beide Seiten ein echter Gewinn. Wenn klare Ziele auf Unternehmergeist treffen, ist es kein Wunder, dass die letzten drei Jahre einiges auf die Beine gestellt werden konnte", ergänzt Hagen.

Breites Leistungsspektrum

Grundvoraussetzung für den Erfolg eines Newcomers ist die Vertrauensbasis, sagt Hanisch überzeugt: "Der Vertrieb kann einen nur dann richtig unterstützen, wenn er die Gegebenheiten vor Ort und die aktuellen Aufgabenstellungen kennt. Durch meine gute Vernetzung in der Branche auf Rügen hat sich die Prüftätigkeit in kurzer Zeit sehr gut entwickelt, was natürlich auch Anfragen nach anderen Dienstleistungen zur Folge hatte."

Neben kleinen und mittelständischen Unternehmen gehören Autofahrer und Versicherungen zum Kundenstamm der Prüfstelle in der Industriestraße 14. Zudem bietet Rügen einige Besonderheiten: "Schnell war klar, dass für Schaden- und Wertgutachten ein echter Markt vorhanden ist. Durch die vielen Touristen sind auch Oldtimer ein Thema, zudem führen wir Gasprüfungen für Wohnmobile und Boote durch. Außerdem übernehmen wir Abnahmen von Hebebühnen oder Absauganlagen in umliegenden Kfz-Werkstätten."

Regional und bundesweit

Die Zusammenarbeit mit den Betrieben in der Region basiert vor allem auf Neutralität, betont Hanisch: "Es ist ganz normal, dass die Reparaturwerkstätten zunächst etwas zurückhaltend auf einen neuen Marktteilnehmer reagieren. Dies hat sich jedoch schnell geändert, als die Inhaber gemerkt haben, dass ich markenübergreifend aktiv bin und es einige Chancen auf Synergien gibt. Unsere Prüfstelle bietet optimale räumliche Voraussetzungen für die Begutachtung, einen vernünftigen Wartebereich sowie eine große Halle mit Hebebühnen. Hier können wir zusammen mit den Betrieben auch Nutzfahrzeuge anheben und vernünftig dokumentieren. Nicht jede Kfz-Werkstatt darf alle Modelle selbst prüfen oder es scheitert an den technischen Gegebenheiten – so konnten wir einen Kollegen dabei unterstützen, einen Kunden mit tiefergelegtem Ferrari professionell zu betreuen.“

Und wenn auf Rügen saisontechnisch doch einmal Auftragsflaute herrschen sollte, unterstützt die zentrale Disposition der FSP: "Nach den Hagelunwettern in Bayern und Baden-Württemberg war mein Sachverständigenkollege eine Woche lang im Auftrag der Kfz-Versicherungswirtschaft mit der Aufnahme von Fahrzeugschäden in Metzingen beschäftigt. Dort konnte er Erfahrungen mit ganz unterschiedlichen Kunden und Auftraggebern sammeln, was hinterher auch unserer Prüfstelle wieder zugute kommt."

Bike & Boot im Visier

Gemeinsam ist man zudem immer auf der Suche nach geeigneten Bewerbern für eine Unternehmenserweiterung, berichtet Hagen von einem anderen Aspekt der Zusammenarbeit: "Als FSP schicken wir immer wieder Studenten zum Probearbeiten in die Prüfstellen, lernen Nachwuchskräfte auf Unimessen in Hamburg oder Stralsund kennen. Dazu gibt es in der Region potenzielle Quereinsteiger, zum Beispiel Luft- und Raumfahrttechniker nach ihrer Bundeswehrzeit." Brauchen kann Hanisch weitere Unterstützung in jedem Fall: "Aktuell bin ich gut ausgelastet, so dass auch unser Prüfingenieur in Ausbildung genug zu tun hat. Für die Zukunft denke ich über einen oder zwei weitere Mitarbeiter nach, um eventuell eine zusätzliche Prüfstelle in der Region zu betreiben."

Auch eine Ausweitung der Prüf-Tätigkeiten kann sich der findige Unternehmer vorstellen: "Seit Oktober ist mein Kollege mit einer Weiterbildung zum Fahrrad-Sachverständigen gestartet, wo es um Schaden- und Wertgutachten für E-Bikes und Pedelecs geht. Gerade in einer touristisch geprägten Gegend mit Fahrradverleihs kommt es immer wieder zu Unfällen oder Diebstählen. In Sachen E-Bike könnte künftig auch Batterieprüfung ein Geschäftsfeld werden."

Potenzial sieht Hanisch zudem im "Marine-Sektor": "Nach Bootsunfällen müssen sowohl Schiffe als auch Landeanlagen oder Stege besichtigt werden. Hafenbetreiber fordern Gasprüfungen, die wir vor Ort sicherstellen könnten und natürlich werden auch Trailer auf der Straße in Unfälle verwickelt – dort braucht es Expertise für die Zugfahrzeuge und die Boote gleichermaßen." Ähnlich wie im Caravanbereich ist das Thema speziell, weiß Hanisch: "Wer sich für dieses Gebiet interessiert, muss sich über konsequente Weiterbildung zum Fachmann entwickeln, wenn es um Sandwichbauweisen oder spezielle Reparaturmethoden geht, die sich vom Standard-Kfz-Schaden unterscheiden."

Potenzial zusammen ausschöpfen

Von den bei der FSP angestoßenen Transformationsmaßnahmen hat der Prüfingenieur jedenfalls profitiert: "Aus meinen Anfangstagen und auch Gesprächen mit Marktbegleitern kenne ich Zeiten, in denen man deutlich mehr auf sich allein gestellt war. Natürlich war auch damals schon ein Vertriebsteam aktiv, aber die Unterstützung der Partner war noch nicht so umfassend. Durch die gute Zusammenarbeit überlegt man sich deutlich konkreter, welche Chancen das eigene Geschäft noch bietet. Gerade in Sachen Personal hilft die FSP dabei, das Potenzial optimal auszuschöpfen. Die Aufstellung wird breiter, die Qualität steigt – das sind echte Anreize dafür, zusammen zu wachsen." Mit dem starken Partner im Rücken ist Hanisch auch vor den künftigen Herausforderungen nicht bange: „Als Prüfingenieure und Kfz-Sachverständige müssen wir uns immer mit aktuellen Trends beschäftigen.

Elektromobilität, Fahrerassistenzsysteme und autonome Modelle werden die Hauptuntersuchungen deutlich verändern – aber das war in der Vergangenheit auch schon so. Egal, was auf Deutschlands Straßen zugelassen werden soll, es muss funktionieren – dafür sorgen die Technische Überwachung und die nichtamtlichen Kollegen zusammen mit den Reparaturwerkstätten nach einem Unfall. Aus meiner Sicht werden beide Berufsbilder in den kommenden Jahren eher noch mehr gefragt sein als weniger."

Dezentrale Weiterbildung

Eingebunden ist seine Prüfstelle auch in das FSP-Weiterbildungskonzept. Pro Jahr müssen Prüfingenieure fünf Schulungstage absolvieren, um auf der Höhe der Technik zu bleiben: "Trotz aller Digitalisierung kann man gewisse Inhalte nicht per E-Learning vermitteln. Statt Seminare zentral in Geltow abzuhalten, kommen die Kollegen aus der Region bei einem geeigneten Partner zusammen – das reduziert Fahrt- und Reisezeiten und somit Kosten", beschreibt Hagen das Konzept. Sachkundenachweise in Sachen Klimaanlagen oder Hochvolt-Fahrzeuge können FSP-Prüfstellen auch lokalen Werkstattpartnern anbieten und damit ihre Verwurzelung vor Ort weiter steigern. Robert Hanisch freut sich über die zusätzlichen Chancen: "Lehrgänge für zwölf bis fünfzehn Personen sind bei uns in der Halle, aber auch von den sonstigen Räumlichkeiten her überhaupt kein Problem. Ich empfange gerne Kollegen auf Rügen, das fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und man kommt in einen engeren Austausch, statt nur "seine Weiterbildungsstunden zu absolvieren."   (kt)

Auch der zum Pick-up umgebaute Trabant 601 wird von Robert Hanisch und seinem Team fachmännisch betreut.
© Foto: FSP
Ringo Hagen (oben links), FSP-Vertriebsleiter Mecklenburg-Vorpommern. Robert Hanisch (unten links), Prüfstellenleiter in Bergen auf Rügen. Prüfstellenleiter Robert Hanisch mit Jonas Henschen, auszubildender Prüfingenieur und Martin Stromeier, Kfz-SV für Schaden- und Wertgutachten (v.r.).
© Foto: FSP / Ingenieurbüro Hanisch
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