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Azubis gefordert: Böge GmbH mit neuem Ausbildungskonzept

07.08.2016 19:37 Uhr
Azubis gefordert: Böge GmbH mit neuem Ausbildungskonzept
Nach der Kundenaktion zur Fußball-EM arbeiten die Lehrlinge des K&L Fachbetriebs Böge in Leipzig bereits an der nächsten Kundenveranstaltung mit ihrem selbst gebauten Glücksrad, die im September stattfinden soll.
© Foto: Stefan Endres

Während viele Reparaturbetriebe händeringend qualifizierten Nachwuchs suchen, kann sich die Leipziger Böge GmbH nicht über einen Mangel an motivierten Azubis beklagen. Das aber hat einen guten Grund, denn in der Ausbildung gehen Geschäftsführer Marco Böge und seine Frau Kathrin zusammen mit dem kompletten Team neue Wege.

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Bei der Kfz-Meisterwerkstatt Böge GmbH in Leipzig wird das Thema Ausbildung ganz groß geschrieben. Die aktuell fünf Lehrlinge der Ausbildungsberufe Mechanik, Karosserie, Lack und Büro rücken in dem 21-köpfigen Familienbetrieb in den Mittelpunkt. "Vom ersten Lehrjahr an wollen wir, dass unsere Lehrlinge abteilungsübergreifend denken, handeln und nicht nur ihre Arbeit sehen, sondern ein waches Auge haben, wenn Fahrzeuge an andere Abteilungen übergeben werden. In der Schule wird so viel Theorie gelehrt, was in der praktischen Ausbildung nicht zur Anwendung kommt. Genau dieses Wissen wollen wir nun positiv für das gesamte Unternehmen einsetzen", blickt Geschäftsführer Marco Böge voraus.

Projektarbeiten im Team
Alle zwei bis drei Monate werde es für die Auszubildenden deshalb Projektarbeiten geben, die als Team zu bewältigen sind. Jeder bringe aus seinem Bereich Erfahrungen und Know-How ein, um am Ende ein perfektes Ergebnis zu erzielen. "Keiner arbeitet für sich, sondern nur im Team können sie erfolgreich sein", ist Kathrin Böge optimistisch, dass der neue Ausbildungsansatz auch fruchten wird.

Das erste Projekt haben die fünf Azubis binnen zehn Tagen umsetzen müssen, denn es galt, eine Kundenaktion zur Fußball-Europameisterschaft auf die Beine zu stellen. "Wir haben uns ein Glücksrad überlegt, an dem jeder Kunde während des Turniers bei Fahrzeugabholung drehen kann. Was einfach klingt, war es in der Umsetzung ganz und gar nicht", erklärt Sanita Arndt, die im ersten Lehrjahr Kauffrau für Büromanagement lernt. Es mussten Dinge wie Materialauswahl und -einkauf, Verarbeitungstechniken, Öffentlichkeitsarbeit und Controlling hinterfragt, geplant und umgesetzt werden. "Die benötigten Teile haben wir zum Großteil aus der Werkstatt zusammengesucht. Im Baumarkt kauften wir nur noch zwei Holzplatten, die für die Drehscheiben genutzt wurden", berichtet der angehende Kfz-Mechatroniker Domenik Fischer. Das Gestell wurde aus einer alten Felge und einem Metallrohr gefertigt und aus den Holzplatten wurden zwei Räder gesägt. Verbunden wurde das Ganze mit einer Radnabe, die dann am Rohr verschweißt wurde.

Kundenaktion "Glücksrad"
Damit das Glücksrad immer wieder einsetzbar ist, gibt es zwei Drehscheiben, wobei die kleinere davon individuell der jeweiligen Aktion angepasst und ausgewechselt werden kann. "Das war zweifellos eine richtig gute Idee unserer Lehrlinge, denn Fußballzeit ist ja nicht immer und so können wir uns mit dem Rad auch bei anderen Veranstaltungen wirkungsvoll präsentieren", freut sich Marco Böge über das Engagement und den Einsatzwillen seiner Schützlinge, die sich intensiv mit dem Thema beschäftigten, ihre Ideen umsetzten und nun richtig stolz sind.

Neben den typischen Mechanik- und Karosserieaufgaben wie schweißen, flexen und schrauben, war Lackier-Azubi Sophia Preiß außerdem für das Design zuständig. Die Gewinnfelder hat sie in den Flaggenfarben der teilnehmenden Fußballnationen lackiert. Mit Hingabe wurden die Holzplatten vorher geschliffen und gespachtelt. Absolut begeistert vom Ergebnis und der Umsetzung ist auch Projektkoordinator Marco Sureck. Der Kfz-Lackierer betreut die Azubis während ihrer Projektarbeiten, gibt Ratschläge und ist erster Ansprechpartner für den Kfz-Nachwuchs. "Natürlich lasse ich sie bei Problemen nicht alleine, aber der ein oder andere gemachte Fehler wird künftig sicherlich nicht nochmal passieren. Daraus haben sie nun gelernt", so Sureck, der sich bei den zu lackierenden Holzplatten für ein anderes Material mit weniger Arbeitsaufwand entschieden hätte.

"Ansonsten waren aber alle mit richtig viel Eifer dabei. Und auch wenn die Gesellen am Anfang skeptisch waren und hinterfragt haben, was diese Beschäftigung denn soll, haben unsere Azubis mit ihrem Engagement und dem fertigen Glücksrad alle überzeugt", erläutert Marco Sureck weiter.

Nächstes Projekt im September
Der Part von Büro-Azubine Sanita Arndt umfasste die Bewerbung des Projektes bei lokalen Medien, auf der Firmenwebsite und bei Facebook. Auch die Auswahl und den Einkauf der Gewinnerpreise bis hin zur Bestellung stimmte sie mit ihren Kollegen ab. Bis zum 10. Juli konnten die Böge-Werkstattkunden am Glücksrad drehen und unter anderem eine Klimawartung, Wertgutscheine oder einen Räderwechsel inklusive Einlagerung gewinnen. Als Trostpreise winkten kleine Andenken an die Werkstatt wie Schlüsselbänder, Eiskratzer etc.

Das nächste Projekt ist nach der Urlaubszeit für Anfang September geplant. "Es wird um das Thema Teilelager, Teileeinkauf, Margenvergleich und alternative Bezugsquellen gehen. Ziel ist es, ein geordnetes Teilelager zu planen. Außerdem sollen die Azubis eine Präsentation für alle Mitarbeiter erarbeiten, bei denen der Ablauf von der Lieferantenauswahl über den Bestellprozess bis hin zur Warenkontrolle und Retournierung beleuchtet wird. Somit sensibilisieren wir auch unsere Gesellen, die mit dem Bestellvorgang nichts zu tun haben, aber Teile verarbeiten", blickt Marco Böge voraus.

Die Kfz-Werkstatt Böge GmbH wird in dritter Generation von Geschäftsführer Marco Böge geleitet. In den Bereichen Mechanik, Karosserie & Lack wird Privat- wie auch Firmenkunden das komplette Leistungsspektrum rund um das eigene Kfz geboten.   (se)
 

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