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12. FSP-SV-Tag : "Akrobat zwischen den Extremen"

31.05.2015 17:48 Uhr
Erklärten in Leipzig den FSP-Partnern mit großer Kompetenz und Erfahrung, wie der Spagat zwischen Neutralität, Kunde und Technik gelingt (v.l.): Geschäftsführer Ralf Strunk, Chef-SV Udo Schütt, Technische Leiterin Marion Liebezeit, Vertriebs- und Marketingchef Georgios Kakomanolis und Geschäftsführer Frank J. Isselborg.
© Foto: Walter K. Pfauntsch

Die Ansprüche an den Sachverständigen steigen. Sie bewegen sich zwischen den Anforderungen der Auftraggeber, der rechtssicheren Gutachtenerstellung, der technischen Fahrzeugentwicklung und den systemischen Anforderungen im Schadenprozess. Der 12. FSP-Sachverständigentag zeigte die richtigen Lösungen für die Zukunft auf.

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Einerseits soll der Sachverständige (SV) ein kompetenter, schneller und fachlich hochversierter Dienstleister sein. Andererseits soll er unauffällig und billig in der Prozesskette der Schadensteuerung objektiv und neutral bewerten. Einzig der "organisiert-vernetzte Sachverständige" werde zukünftig in diesem Spannungsfeld noch eine echte Überlebenschance haben, lautete deshalb der Grundtenor des 12. FSP-SV-Tages.

Echte "Lebenshilfe" für den SV-Alltag

Gedanklicher Ausgangspunkt war die Kardinalfrage "Kann der Sachverständige zwischen den Ansprüchen Neutralität, Kunde und Technik überleben?" Wie in den zurückliegenden Jahren, so hielt auch die traditionell im Congress Center der Messe Leipzig vor kurzem stattgefundene Veranstaltung das, was sich die Teilnehmer erwartet hatten. Der Teilnehmerkreis setzte sich überwiegend aus freien Sachverständigen und einem Großteil des 600 Mann starken FSP Partner-Verbunds zusammen.

Ausnahmslos alle Bedrohungspotentiale der Ist-Zeit und auch der kommenden Jahre wurden ungeschminkt angesprochen, genauestens analysiert und – ganz wichtig – den anwesenden SV klare Handlungsempfehlungen mitgegeben. Tacheles statt Einheitsbrei kennzeichnete das Jahres-Gipfeltreffen von FSP-Sachverständigen mit den Führungskräften und "Vordenkern" der Zentrale in Schwielowsee. Die Präsenz zahlreicher Verantwortlicher auch der Partnerorganisation TÜV Rheinland – allen voran vertreten durch Dr. Thomas Aubel, dem weltweiten Konzernvorstand für Mobilität – war zudem ein starkes Symbol für die enge Verbundenheit, die zwischen den beiden Organisationen auch 25 Jahre nach Gründung der FSP gegeben ist. Mehr noch: Bei zahlreichen Fachthemen arbeiten die jeweiligen Experten längst in Projekten und bei gemeinsamen Marktaktivitäten eng und vertrauensvoll zusammen. National wie inzwischen auch international. Dass diese Form der Kompetenz-Bündelung – mehr als 140 Jahre Erfahrung der Angestellten-Organisation TÜV Rheinland und höchste Flexibilität der Selbstständigen-Organisation FSP – den gemeinsamen Kunden besondere Nutzeninhalte generiert, zählt zu den expliziten Vorteilen dieser Partnerschaft.

Komplettes Themenportfolio

Wie wichtig es ist, sich im Markt der kommenden Jahre und Jahrzehnte bereits jetzt völlig neu zu positionieren und weiter zu spezialisieren, machten in ihren Vorträgen vor allem der kaufmännische Geschäftsführer der FSP, Frank J. Isselborg, und Udo Schütt, seines Zeichens Chef-Sachverständiger der FSP deutlich. Isselborg und Schütt gingen dabei nicht nur auf aktuelle "Verwerfungen" in der gesamten Branche und Bedrohungspotentiale ein, die von unterschiedlichsten Seiten auf beispielsweise Autohäuser, Sachverständige, Verkehrsanwälte und andere Marktteilnehmer wirken. Zu ihren Themen gehörten auch Old- und Youngtimer-Begutachtung, Carsharing sowie Digitalisierung und Strukturwandel, zusätzlich die Schadensteuerungs- und -Schadenabwicklungsprozesse, Fahrerassistenzsysteme und die Hinentwicklung zum hochautomatisierten Fahren inklusive den Manipulationsgefahren in Zusammenhang mit fahrzeug- und fahrerspezifischen Daten, damit also (soweit überhaupt möglich) die Sicherung von Persönlichkeitsrechten.

Benchmark bei Ausstattung und Medizintechnik von Rettungsfahrzeugen

Welche Sachverständigen und SV-Dienstleistungen haben (noch) eine Zukunft? Welche Spezialisierung ist notwendig? Welche Dumpingpreis-Produkte im Markt lehnt man ab? Und wo ist die FSP alleine oder im Verbund mit dem TÜV Rheinland heute bereits stärker aufgestellt als der Wettbewerb und der allgemeine Markt? Kein Thema wurde in Leipzig ausgelassen.

Nicht ganz ohne Stolz kam die Sprache auch auf eine ganz besondere Benchmarkrolle der FSP – die Begutachtung von Rettungsfahrzeugen: "Karosserie und Mechanik nach einem Unfall beherrschen etliche Player, nicht aber die Ausstattung eines Rettungswagens wie zum Beispiel die Medizintechnik. Genau hier haben wir eine nachhaltige Expertise aufgebaut", sagte in diesem Zusammenhang Chef-SV Udo Schütt.

Trotz aller Extreme: "Chancen niemals zuvor so groß wie heute"

Er und Frank J. Isselborg waren sich letztlich – nicht zuletzt aufgrund des in den vergangenen Jahren kontinuierlich feststellbaren Wachstums der FSP Franchiseorganisation – auch einig darin, dass "die Chancen niemals zuvor so groß wie heute" waren. Ein wesentlicher Grund neben dem Fachwissen als solchem sei vor allem die Neutralität eines Kfz-SV für dessen Beauftragung. Schließlich gehöre ein Gutachten zu den "wichtigsten Grundlagen der richterlichen Rechtsprechung bei einem Schaden oder einem Kfz-Unfall".

Starke Organisation sichert dem einzelnen SV das Überleben

Die FSP Verantwortlichen sahen für den SV künftig einen "extremen Spagat zwischen Neutralität, Kunde und Technik". Eine Aufgabe, die nach ihrer Überzeugung Einzelkämpfer nur sehr schwerlich mehr leisten werden können: "Sie brauchen heute einen Strauß an unterschiedlichsten Dienstleistungen und ganz speziellen Fachkenntnissen. Alleine schon deshalb müssen Sie zwingend auf eine Organisation zurückgreifen können."

Unter bewährter Moderation von Joachim Otting referierten auf dem 12. FSP Sachverständigentag neben VDIK-Geschäftsführer Bernd Mayer auch ADOMEA-Entwicklungsingenieur Christian Röckers, Managementdozent und Bestsellerautor Stefan F. Gross, Marc Rappen vom Institut für Schäden an Verbrennungskraftmaschinen und Geza Steibel aus dem Global Training von Daimler.

Umfangreiche Fachausstellung

In den einzelnen Pausen des FSP SV-Tages hatten die rund 200 angereisten Partner zudem Gelegenheit, sich über berufsbezogene Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Die dazugehörige Fachausstellung wurde gebildet durch die Unternehmen Alino Classic ProSalus Wenzl e.K., APE car.tv, Audatex AUTOonline, DAT, Deutsche Verrechnungsstelle, EurotaxSchwacke, HaDeX, Institut für Schäden an Verbrennungs-Kraftmaschinen, PV Automotive, WinValue und WOM.

FSP-SV-Tag ist Titelstory bei AUTOHAUS-SchadenBusiness

Noch mehr Details zum Programm des 12. FSP-SV-Tages und noch tiefergehende Inhalte zu den jeweiligen Fachreferaten können Sie in der am morgigen Montag, 1. Juni, neu erscheinenden Ausgabe des AUTOHAUS-Magazins SchadenBusiness nachlesen. Dem FSP-Sachverständigentag wird in dieser Ausgabe die große Titelgeschichte gewidmet sein.   (wkp/he)


12. FSP-SV-Tag

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