Niedersachsens Finanzminister Peter-Jürgen Schneider (SPD) hält Bayerns Ankündigung gegen VW zu klagen für ein Wahlkampfmanöver seines bayerischen Amtskollegen Markus Söder (CSU). "Herrn Söder ist der Kampf um die Nachfolge von Ministerpräsident Seehofer offensichtlich wichtiger als die Arbeitsplätze bei Audi", sagte er in einem Interview der "Braunschweiger Zeitung" (Mittwoch) mit Blick auf die VW-Konzerntochter Audi.
Bayern hatte Anfang des Monats angekündigt, Volkswagen wegen der Folgen des Diesel-Skandals auf Schadenersatz zu verklagen. Dabei geht es um Aktienkurs-Verluste, die dem bayerischen Pensionsfonds entstanden sind. Das Land Niedersachsen lehnt eine Klage ab. Wie berichtet sieht auch ein externes Gutachten für das Land, das auch VW-Großaktionär ist, keine Schadenersatzansprüche gegen den Autobauer.
Hintergrund der bayerischen Klage sind massive Wertverluste der VW-Aktien, nachdem der Skandal im September 2015 bekannt wurde. Wie andere klagende VW-Anleger geht Bayern davon aus, dass VW zu spät über die Risiken des Abgas-Betrugs informiert hat. Volkswagen hat bislang alle Anlegerklagen als unbegründet zurückgewiesen. (dpa)
M.T.
JD