Bei den Ermittlungen zum Abgas-Skandal von Volkswagen in Südkorea hat die Staatsanwaltschaft innerhalb weniger Tage den zweiten Manager des Autoherstellers vernommen. Wie schon der Geschäftsführer von Audi Volkswagen Korea, Johannes Thammer, in der vergangenen Woche, entschuldigte sich am Donnerstag auch der Chef von Volkswagen Korea, Thomas Kühl, bei den Kunden. "Ich bedaure sehr die Situation", sagte er laut der Nachrichtenagentur Yonhap bei der Ankunft bei der Bezirksstaatsanwaltschaft in Seoul.
Kühl sollte demnach unter anderem zu Vorwürfen Stellung beziehen, dass das Unternehmen Teile des VW Golf 1,4 TSI illegal ausgewechselt habe, um die Zulassung für das Auto zu erhalten. Auch soll das Unternehmen Unterlagen über Abgaswerte und Lärmtests geschönt haben Südkorea hatte deswegen den Verkauf von Modellen des Autokonzerns gestoppt. Thammer habe die Vorwürfe bestritten, berichtete Yonhap unter Berufung auf die Ermittler.
Südkorea ist für den VW-Konzern ein vergleichsweise kleiner Markt, allerdings hatten die Behörden ihre Ermittlungen in der Abgas-Affäre erheblich ausgeweitet. Bereits im vergangenen November hatte das Umweltministerium nach Abgastests bei mehreren Modellen der Marken VW und Audi eine Rückrufaktion angeordnet. VW hatte bei mehr als elf Millionen Fahrzeugen weltweit Abgastests manipuliert. (dpa)