Bereits in der vergangenen Monaten hatte sich VW-Chef Herbert Diess mehrmals für den Elektroantrieb stark gemacht – das tut er nun erneut und fordert gleichzeitig eine Energiewende.
"Elektroautos haben nur dann Sinn, wenn sie einhergehen mit einer echten Energiewende", sagte Diess der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ/Donnerstag). "Unser Energiemix in Deutschland führt dazu, dass auch ein Elektroauto beim Betrieb noch zu hohe CO2-Werte hat, weil der Strom für das Auto teilweise auch aus Kohlekraftwerken kommt."
Diess bemängelte, die Diskussion über eine konsequente Energiewende hätte in Deutschland früher beginnen müssen. Der Ausstieg aus der Atomkraft in Deutschland sei unumkehrbar, allerdings falle auf, "dass die unterschiedlichen Lager über Kernenergie heute anders und offener diskutieren als noch vor Jahren".
Diess hatte im März mit einem Strategiepapier für Aufsehen gesorgt. Darin heißt es, die bisherigen Pläne zur Verkaufsförderung sowie zum Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos reichten nicht aus. Im Kern geht es darum, ob Fördergelder - wie im Strategiepapier vorgesehen - künftig ausschließlich für Batteriefahrzeuge fließen. Staatliche Zuschüsse für Hybride sollten demnach zugunsten der Batterieautos sinken. Die Forderungen hatten in der Branche für Aufsehen gesorgt, Kritiker beklagten, die Vorschläge seien zu sehr auf Volkswagen gemünzt.
Nun verteidigte der VW-Chef seine Forderungen erneut. "Wollen wir jetzt die Umweltvorgaben erfüllen, die die Politik uns setzt, und Strafzahlungen vermeiden, gibt es in den nächsten Jahren keine Alternative zum Elektroauto", sagte er der "FAZ". Der Elektroantrieb sei kurz- und mittelfristig die ökonomisch sinnvollste und auch realistischste Lösung. (dpa)
Michael Schmidt
Alter Zausel
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