Die große Mehrheit der Autofahrer in Deutschland kann der Forderung aus der Politik, durch eine deutliche Erhöhung der Spritpreise mehr Umweltbewusstsein in der Bevölkerung zu erreichen, nichts abgewinnen. Laut einer Umfrage der Marktforschungsgesellschaft Tema-Q sprechen sich 86 Prozent dagegen aus. Zwar sei die Zustimmung bei jüngeren Personen und in den Städten etwas größer, dennoch seien auch dort die Gegner einer weiteren Preiserhöhung eindeutig in der Überzahl, hieß es. Selbst bei Befragten ohne Auto finde die Forderung nur wenige Anhänger.
38 Prozent der befragten Autofahrer gaben an, dass sie aufgrund von weiteren Preissteigerungen an der Zapfsäule ihren Wagen häufiger stehen lassen würden. Weitere 13 Prozent würden zwar gerne auf das Auto verzichten, haben allerdings keine echte Alternative dazu. Besonders ältere, nicht mehr berufstätige Menschen und Stadtbewohner mit einem größeren Angebot an Verkehrsmitteln würden eher von einer Fahrt mit dem eigenen Auto Abstand nehmen.
Laut den Marktforschern existiert zwar ein Zusammenhang zwischen den Spritpreisen und dem Fahrverhalten, der Effekt ist aber vergleichsweise gering. Während sich der Preis für einen Liter Super seit 1990 mehr als verdoppelt habe, sei die Fahrleistung pro Pkw und Jahr nur um ca. zehn Prozent zurückgegangen. Einen Grund für den geringen Einfluss sehen die Experten im Mangel an Alternativen. 77 Prozent der Befragten sagten aus, dass ein Umstieg für sie auf öffentliche Verkehrsmittel nicht in Frage kommt bzw. nicht möglich ist. Tema-Q befragte für die Studie 1.400 repräsentativ ausgewählte Autofahrer und Nichtautofahrer aus dem Bundesgebiet. (rp)
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- Tema-Q Spritpreis-Umfrage 2010 (85.7 KB, IMAGE/JPEG)
Tom Meier
Dieter M. Hölzel
Franco Francia