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Pkw-Mautpläne: "Sommertheater auf Stammtischniveau"

19.07.2011 12:22 Uhr
ADAC-Vizepräsident Becker: Seehofer-Ideen "reiner Populismus".
© Foto: Imago/STAR-MEDIA

Nach Meinung des ADAC zeugt der erneute Vorstoß des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer zu einer Pkw-Maut von wenig Kenntnis der Rechtslage in der EU.

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Der ADAC hat den erneuten Vorstoß des bayerischen Regierungschefs Horst Seehofer (CSU) zu einer Pkw-Maut in Deutschland als "verkehrspolitischen Unsinn" und "reinen Populismus" kritisiert. "Ganz offensichtlich geht es dem bayerischen Ministerpräsidenten nur darum, während des Sommerlochs die Hoheit über die Stammtische zurückzugewinnen", sagte der ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Ulrich Klaus Becker, am Dienstag in München.

Nach Darstellung von Becker ignoriere Seehofer wesentliche verkehrspolitische Fakten. Insbesondere der Vorschlag, zunächst nur ausländische Pkw-Fahrer abkassieren zu wollen, zeuge von wenig Kenntnis der Rechtslage in der EU. Nach Berechnungen des Automobilclubs würden allein die Verwaltungskosten der Automaut ein Fünftel der Einnahmen verschlingen. Die Kosten für eine Straßenbenutzungsgebühr könnten die Einnahmen, die von ausländischen Pkw-Fahrern – ihr Anteil liegt bei fünf Prozent – zu erzielen wären, nicht einmal ansatzweise ausglichen werden, hieß es.

Seehofer hatte am Montag erneut erklärt, beim Dauerthema Pkw-Maut nicht locker zulassen. Er drängte auf eine Entscheidung bis Jahresende. Dem CSU-Chef ist eine Lösung am liebsten, bei der nur ausländische Autofahrer zahlen müssen. Gleichzeitig soll heimischen Autofahrern der Betrag für eine Vignette über eine Absenkung der Kfz-Steuer gut geschrieben werden.

Laut Becker ist diese Idee unglaubwürdig und unrealistisch: "Warum sollte eine ökologisch sinnvolle Abgabe wie die Kfz-Steuer zugunsten eines reinen Abkassiermodells gestrichen werden?" Viele Fahrzeughalter müssten für ihre Wagen längst weniger als 100 Euro Kfz-Steuer pro Jahr bezahlen. Sie würden bei einer Autobahnvignette, die laut Seehofer 100 Euro kosten könnte, zusätzlich zur Kasse gebeten. (rp)

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KOMMENTARE


Marian-M. Waworka

19.07.2011 - 18:17 Uhr

mag ja sein, daß es populistisch ist; mich nervt aber seit Jahren, daß ich überall in Europa Maut zahlen muß, während hier niemand zahlt. Also her mit der Maut, aber ohne große Bürokratie: Also Vignette! Ausgleich mit Kfz-Steuer oder Sprit-Steuer.


Stephan V.

20.07.2011 - 14:58 Uhr

Für mich sind die Kommentare des ADAC eher als "Stammtischniveau" zu werten und sehe ihn deshalb mehr als einen zahnlosen Tiger als einen politisch ernst zu nehmenden Verein. Es ist richtig, dass wir es dank unserer Regierung gewohnt sind, die halbe Welt aus unseren Steuergeldern finanziell zu unterstützen, aber wenigstens bei der Maut sollte man endlich eine Ausnahme machen und jeden, der unsere Straßen nutzt ebenso zur Kasse bitten, wie es auch für uns in anderen Ländern seit vielen Jahren gang und gäbe ist.


Albert Vetterl

21.07.2011 - 08:18 Uhr

Wie kann mann so "Dumm" sein und zum wiederholten mal auf die Politik hereinfallen. Die wollen nur unser bestes, unser Geld.


Dieter M. Hölzel

21.07.2011 - 09:47 Uhr

Die Rechtslage der EU ist eine Lachnummer, denn dort steht geschrie- ben und von allen Mitgliedern untereinander vereinbart, dass keinem Mitgliedsland finanziell geholfen werden darf. Jeder weiß aber, dass Griechenland bereits Miliarden bekommen hat. Somit hat der Vice des ADAC, Herr Becker, auch damit nicht recht, das selbiges Seehofer nicht kennt. Diese Politgauckler kennen sich genau aus, aber wie es halt ge- rade beliebt werden die Bürger abgezockt wie auf der Spielbank. Dieser Tage hatte ich wieder mit den EU-Vermittlerrichtlinien zu tun, woraus unschwer das ganze Ausmaß dieses EU-Wahnsinns zu erkennen ist. Die von CSU-Horsti geforderte Maut ist eigentlich richtig, aber die Politik mißbraucht Steuer- und andere Gelder für die Misswirtschaft in unserem Land, von daher hat Herr Vetterl recht.


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