Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält das Verhältnis zu den USA trotz der Kehrtwende von General Motors (GM) bei Opel nicht für beeinträchtigt. Merkel machte am Donnerstag nach einem Telefonat mit US-Präsident Barack Obama deutlich, der Präsident habe sie nicht absichtlich in Unkenntnis über den geplatzten Opel-Verkauf gelassen. Zugleich will sie den Druck auf den US-Autokonzern erhöhen. "Das Gespräch mit US-Präsident Obama hat mir gezeigt, dass auch er von der Wende bei General Motors nichts gewusst hat", sagte Merkel der "Bild"-Zeitung (Freitag). "Bei allen Fragen, die sich jetzt stellen, werden wir sehr vertrauensvoll zusammenarbeiten." Merkel und Obama vereinbarten, sich zum Thema Opel laufend abzustimmen. Die Kanzlerin stellte Forderungen an GM. "Die Bundeskanzlerin wies darauf hin, dass die Bundesregierung darauf dringen werde, dass General Motors schnellstmöglich eine neue Konzeption zu Opel vorlegt und der Brückenkredit bis Ende November zurückgezahlt wird", teilte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm mit. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) verlangte vom amerikanischen Mutterkonzern den Erhalt der Arbeitsplätze in Deutschland. Bei seinen Gesprächen mit der Regierung in Washington werde er klar machen, dass die von Deutschland gewährten Gelder zurückgezahlt werden müssten und die Arbeitsplätze geschützt bleiben, sagte Westerwelle bei seinem Antrittsbesuch am Donnerstag in Washington. Spitzentreffen in Berlin Am Donnerstagabend kamen Vertreter der Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der vier Opel-Länder in Berlin zusammen. Die Politiker berieten über die Zukunft des Autobauers, wie die Staatskanzlei in Wiesbaden mitteilte und damit einen Bericht der Online-Ausgabe des "Tagesspiegels" bestätigte. (dpa)
Opel-Kehrtwende: Berlin erhöht Druck auf GM
Bundeskanzlerin Merkel und US-Präsident Obama wollen sich beim Thema Opel künftig laufend abstimmen. Außenminister Westerwelle verlangte bei seinem Amerika-Antrittsbesuch den Erhalt der deutschen Arbeitsplätze.