Kindersitze in Autos sollen in Zukunft noch sicherer werden. Voraussichtlich zum 9. Juli treten neue Regelungen in Kraft, wonach die Sitze unter anderem einem Seitenaufpralltest unterzogen werden müssen, wie der ADAC am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. "Damit werden unsere Forderungen umgesetzt", sagte der ADAC-Verkehrsexperte Alexandro Melus.
Bisher werden die Sitze lediglich auf einen Frontalcrash getestet. Dem jüngsten Kindersitztest von ADAC und Stiftung Warentest zufolge erfüllt der überwiegende Teil der aktuell erhältlichen Sitze die Sicherheitsstandards. Laut Melus schnitten die beiden Testverlierer zwar beim Frontalzusammenstoß gut ab, beim seitlichen Crash hingegen nicht.
Nach der neuen europaweit geltenden Regelung müssen Kinder bis zum Alter von 15 Monaten zudem entgegen der Fahrtrichtung sitzen. Momentan gilt dies nur bis zu einem Gewicht von 13 Kilo. Als Auswahlkriterium ist das Gewicht des Kindes in Zukunft nach Angaben des ADAC nicht mehr entscheidend, sondern die Körpergröße.
Bei der am Mittwoch vorgestellten ADAC-Untersuchung fuhren "Peg Perego Primo Viaggio SL & Isofix Base 0+1" und "Kiddy Phoenixfix Pro 2" die Bestnote "sehr gut" ein. Unter den zwölf Modellen, die mit "gut" bewertet wurden, fanden sich auch preisgünstige Produkte. Ein hoher Preis garantiert aber wiederum keine herausragende Qualität, wie die "Jané Strata & Strata Platform" zeigte. Die über 400 Euro teure Babyschale schrammte nur knapp am Urteil "mangelhaft" vorbei. Laut den Testern ist der Gurt deutlich zu lang. Er könne "ein neugeborenes Kind nicht sichern", hieß es.
Vier geprüfte Sitze für Kinder über 13 Kilogramm, die nicht mehr in eine Babyschale passen, sind entgegen der Fahrtrichtung montierbar, was den Nackenschutz verbessert. Davon erhielten zwei – der "Cybex Sirona" und "Takata Midi & Isofix Base" – die Note "gut". Beide Produkte können wahlweise auch in Fahrtrichtung eingebaut werden.
Schadstoffbelastung: positiver Trend
Hinsichtlich der Schadstoffbelastung setzte sich der positive Trend der letzten Tests fort: Kein Sitz fiel bei diesem Kriterium durch. Der ADAC stellte die Verbesserung beim Bébécar Easymaxi ELS heraus. Während das Vorgängermodell in dieser Disziplin noch mit "mangelhaft" eingestuft worden war, gab es nun ein "sehr gut". (dpa/mid/gfm/rp)
Weitere Details zum ADAC-Kindersitztest 2013 finden Sie unten in der Downloadbox.
- ADAC Kindersitztest 2013 (183.4 KB, IMAGE/GIF)
Dieter M. Hölzel