Selbstfahrende Autos werden sich nach Einschätzung von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt auf Deutschlands Straßen trotz technischer und rechtlicher Herausforderungen durchsetzen. Dies sei schon in weniger als zehn Jahren möglich, sagte der CSU-Politiker der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). Allerdings gebe es auch noch juristische sowie Haftungsfragen zu klären: "Wir müssen zunächst die rechtlichen Voraussetzungen für teil- und vollautonomes Fahren schaffen." Das Thema soll ab Mittwoch auch auf dem Deutschen Verkehrsgerichtstag in Goslar erörtert werden.
Die deutschen Autohersteller hätten die Digitalisierung als wichtigen Trend entdeckt und dabei eine Führungsrolle eingenommen. "Beim automatisierten Fahren soll das so bleiben", sagte Dobrindt dem Blatt. Einige Branchenbeobachter mahnen aber auch, die Autobauer dürften dabei nicht gegenüber IT-Branche ins Hintertreffen geraten.
Der Bund will selbst die Entwicklung selbstfahrender Autos vorantreiben und plant eine erste Teststrecke auf einer deutschen Autobahn (wir berichteten). "Auf der Autobahn 9 starten wir das Pilotprojekt 'Digitales Testfeld Autobahn'", hatte Dobrindt der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag) gesagt. Erste Maßnahmen dort sollten dieses Jahr starten. Auch Nordrhein-Westfalen machte sein Interesse gegenüber dem Bund deutlich. "Wer ein solches System effektiv einsetzen will, der muss da hingehen, wo der Verkehr am dichtesten ist", sagte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) der "Rheinischen Post" (Mittwoch). (dpa)
Dieter M. Hölzel