Für Deutschlands größten Autoversicherer HUK Coburg ist das selbstfahrende Auto noch kein großes Thema. "Mit Verlaub, ich rede nicht über Science Fiction. Ich schaue mir an, was sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren verändert", sagte Vorstandssprecher Wolfgang Weiler der "Börsen-Zeitung" (Mittwoch).
Solche Fahrzeuge brauchten eine begleitende datentechnische Infrastruktur, die flächendeckend konstant in guter Qualität verfügbar sein müsse. "Das ist ein hoher Anspruch, von dem wir in Deutschland noch recht weit entfernt sind."
Bei der Automesse in Detroit hatten Manager in den vergangenen Tagen deutlich gemacht, dass für sie der Siegeszug selbstfahrender Autos nur noch eine Frage der Zeit ist. Schrittweise dürften Autos demnach in immer mehr Situationen selbstständig fahren.
Europas größter Versicherer Allianz will hingegen auch Versicherungsschutz für selbstfahrende Autos anbieten (wir berichteten). Laut Konzernmanager Alexander Vollert wird sich dabei allerdings die Risikoeinschätzung ändern: "Das Risiko verlagert sich vom menschlichen Fehler seitens des Fahrers oder Verkehrsteilnehmers zum Entwickler."
Auswirkungen von Fahrer-Assistenzsystemen
Die HUK-Coburg denkt dagegen nach Weilers Worten vor allem über die Auswirkungen von Fahrerassistenten wie Einparkhilfen sowie Brems- und Abstandssystemen nach. Diese Technik dürfte zu weniger Unfällen und weniger schweren Verletzungen führen, wenngleich sich das bisher noch nicht nachweisen lasse, erklärte Weiler. Kleinere Sachschäden, etwa durch Unfälle im Innenstadtverkehr und beim Einparken, könnten sich dagegen sogar verteuern. Denn dabei dürfte künftig häufiger auch teure Elektronik beschädigt werden und müsse repariert werden. (dpa)
JM