Vertreter der Bundesregierung und der Autobranche wollen am 4. November zu einem erneuten Spitzentreffen zur Elektromobilität zusammenkommen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen. Bei den Gesprächen im Kanzleramt soll es etwa um den Ausbau der Ladeinfrastruktur gehen.
Deutlich mehr Elektroautos in den kommenden Jahren sind notwendig, damit die Hersteller strengere Klimavorgaben der EU einhalten können. Die E-Mobilität spielt auch eine wichtige Rolle im Klimaschutzprogramm der Bundesregierung. Die Förderung von E-Autos soll verstärkt werden. Zwar sind die Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen zuletzt gestiegen, sie liegen aber immer noch auf einem niedrigen Niveau.
Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes, sagte am Donnerstag auf dem 'Handelsblatt-Autogipfel' in Stuttgart, für eine Marktdurchdringung von E-Autos müsse die Ladeinfrastruktur im öffentlichen und privaten Raum rasch, nachhaltig und flächendeckend ausgebaut werden. Die heute vorhandenen gut 20.000 öffentlichen Ladepunkte reichten nicht. Notwendig bis 2030 seien eine Million öffentliche Ladepunkte, zusätzlich 100.000 Schnellladepunkte und mehrere Millionen private Ladepunkte.
Mattes sagte laut Mitteilung, die deutsche Automobilindustrie habe bisher weit mehr als 5.000 Ladepunkte an ihren Standorten zur Verfügung gestellt, für Mitarbeiter und Kunden. Zudem baue die Autoindustrie mit dem Gemeinschaftsunternehmen Ionity ein Schnellladenetz entlang der Hauptverkehrsstrecken auf. Bis Ende nächsten Jahres sollten es rund 100 Ladestandorte in Deutschland sein, mehr als die Hälfte sei schon in Betrieb.
Bei einem Spitzentreffen Ende Juni hatten Bundesregierung und Autobranche vereinbart, den Ausbau des Ladenetzes für Elektro-Fahrzeuge vorantreiben zu wollen. An dem Treffen bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten unter anderem die Chefs von VW und BMW, Herbert Diess und Harald Krüger, teilgenommen, außerdem mehrere Bundesminister. (dpa)