Die Bundesregierung lehnt Forderungen der Autoindustrie nach Erleichterungen bei den CO2-Flottenzielen für das kommende Jahr ab. Bei den vergangenen Zielwertstufen hätten die Hersteller ihre Erfüllungslücke erst jeweils im Zieljahr geschlossen und nicht vorzeitig, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums der «Welt am Sonntag».
Das sei den allermeisten Herstellern weitestgehend gelungen, obwohl die Lücken in der Vergangenheit teils größer gewesen seien als jetzt. "Wir vertrauen darauf, dass die deutsche Automobilindustrie auch dieses Mal ihre Verlässlichkeit und technologische Kompetenz unter Beweis stellt und die Zielwerte erreichen wird", heißt es aus dem Ministerium von Steffi Lemke (Grüne).
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VW-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch hatte die EU zur Lockerung der bisherigen CO2-Flottenziele für die Autobauer aufgefordert. «Wir wissen heute, dass die Nachfrage nach Elektroautos in Europa weit hinter den Erwartungen zurückbleibt», sagte Pötsch. «Die Elektromobilität wird sich durchsetzen, aber es wird mehr Zeit brauchen. Deshalb müssen die CO2-Ziele für 2025, 2030 und 2035 adjustiert und an die Realität angepasst werden.»
Hintergrund ist der Stufenplan der EU zur Senkung des CO2-Ausstoßes von Neuwagen. Die Flottenziele der einzelnen Hersteller, die im Durchschnitt aller Neuwagen erreicht werden sollen, werden ab 2025 verschärft. Erreichen lassen sich die strengeren Grenzwerte für die Autobauer nach Einschätzung der Branche nur mit mehr Elektroautos, die den Schnitt drücken. Wird das Ziel verfehlt, drohen hohe Strafzahlungen.
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