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CO2-Flottenwerte: Alle Hersteller unter Limit

22.09.2023 13:54 Uhr | Lesezeit: 3 min
Ein Pkw mit doppeltem Auspuff steht auf einem Parkplatz.
© Foto: picture alliance/dpa | Oliver Berg

Die Autobauer müssen aktuell keine CO2-Strafen in der EU befürchten. Einige könnten im zweiten Halbjahr sogar noch einmal kräftig den Verbrenner-Absatz ankurbeln.

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Die Autoindustrie ist in Sachen CO2-Grenzwert auf Kurs. Im ersten Halbjahr unterboten alle Hersteller und Herstellergruppen in Europa ihre individuellen Flotten-Emissionsziele, wie die Umweltorganisation ICCT berechnet bzw. geschätzt hat. Der Durchschnittsausstoß von Neuwagen in der EU liegt über die gesamte Branche bei 109 Gramm CO2 pro Kilometer (WLTP) und damit um zwölf Gramm unter dem 2023er-Zielwert.

Besser als der Branchenschnitt lag vor allem der gemeinsam veranlagte Emissions-Pool aus dem Volumenanbieter Tesla, dem Luxusautobauer Jaguar Land Rover und dem in Europa kleinen Hersteller Honda. Die Gruppe übertraf ihren Zielwert dank der als emissionsfrei definierten Tesla-Modelle um 108 Gramm. Ebenfalls über dem Mittelwert schnitten Volvo (minus 71), BMW (minus 20) und Stellantis (minus 12) ab. Mit einer besonders knappen Differenz erreichten Renault-Nissan-Mitsubishi (minus 1), Volkswagen (minus 1) und Ford (minus 3) das Zwischenziel.

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Für die Autohersteller bedeutet die Erfüllung der Zielwerte zum Halbjahr erst einmal nichts. Abgerechnet wird erst Ende Dezember. Wer dann zu viele CO2-intensive Fahrzeuge verkauft hat, zahlt hohe Strafen. Nach der erneuten Kürzung der E-Auto-Prämie im größten EU-Einzelmarkt Deutschland könnte es für einige Hersteller mit knappem Emissions-Vorsprung kompliziert werden, die geforderten Werte zu erreichen.

Andere Unternehmen mit größerem Polster könnten in der zweiten Jahreshälfte versuchen, wieder mehr von ihren margenstarken Verbrenner-Fahrzeugen auf die Straße zu bringen, bevor das in den kommenden Jahren zunehmend schwieriger werden dürfte. Ob das wirklich passiert, wird sich Ende 2023 zeigen. Skeptiker rechnen jedenfalls mit einer Punktlandung, bei der viele Hersteller gerade so knapp unter dem Limit bleiben wie nötig.

Für jeden Anbieter gilt individueller Wert 

Grundlage für die CO2-Flottenwerte sind die durchschnittlichen Emissions-Normwerte aller in Europa neu zugelassener Fahrzeuge eines Herstellers. Für jeden Anbieter gilt ein individueller Wert, der sich am Gewicht der verkauften Pkw bemisst. Somit darf Mercedes etwa mehr CO2 ausstoßen als etwa Smart. Diese Regelung sollte ursprünglich sicherstellen, dass die – vornehmlich deutschen – Hersteller großer Autos gegenüber Kleinwagenmarken nicht im Nachteil sind. 

Um die Ziele zu erreichen und Strafzahlungen zu vermeiden, dürfen sich einzelne Unternehmen mit anderen zusammenschließen. Ein gefragter Partner in den vergangenen Jahren war etwa Tesla, die per Definition null Gramm CO2 ausstoßen. Zudem gibt es Boni für den Einsatz bestimmter Spritspar-Technologien, deren Effekt sich nicht direkt im formelhaft ermittelten Normverbrauch niederschlägt. Für 2035 setzt die EU für den CO2-Ausstoß aller Hersteller einen Maximalwert von null Gramm – eine Vorgabe, die öffentlich als "Verbrenner-Verbot" bekannt ist.


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