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Neuwagenmarkt: Durchschnittliche CO2-Emissionen nehmen zu

15.08.2018 14:15 Uhr
Die CO2-Emissionen der deutschen Neuzulassungen liegen mit 127,9 g/km sieben Prozent über dem europäischen Flottendurchschnitt von 119,5 g/km.
© Foto: arneke/stock.adobe.com

Die Deutschen kaufen immer mehr SUV und Geländewagen. Das schlägt sich im durchschnittlichen CO2-Ausstoß nieder, wie ein Bericht der Deutschen Energie-Agentur zeigt.

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Der durchschnittliche CO2-Ausstoß aller neu zugelassenen Fahrzeuge 2017 ist um 0,4 Gramm pro Kilometer angestiegen. Grund dafür ist, dass verbrauchsstarke SUV und Fahrzeuge der oberen Mittelklasse immer beliebter werden – während sich emissionsärmere Pkw der Kompakt- und Mittelklasse schlechter verkaufen. Das sind die zentralen Ergebnisse des jährlich erscheinenden Monitoringberichts zur Entwicklung CO2-effizienter Pkw der Deutschen Energie-Agentur (dena).

2017 wurden erstmals weniger Pkw mit den grünen Effizienzklassen A+ (minus 11,8 Prozent) und A (minus 7,8 Prozent) verkauft als im Vorjahr. Neben dem wachsenden Anteil emissionsstarker Fahrzeuge liegt das auch am stagnierenden durchschnittlichen Verbrauch innerhalb der Fahrzeugsegmente. In einigen Segmenten wie zum Beispiel bei Mittelklassewagen und Großraumvans stieg der durchschnittliche Verbrauch sogar im Vergleich zum Vorjahr – Autokäufer achteten offenbar weniger auf die Fahrzeugeffizienz als noch 2016.

Die CO2-Emissionen der deutschen Neuzulassungen liegen mit 127,9 g/km sieben Prozent über dem europäischen Flottendurchschnitt von 119,5 g/km. Setzt sich der Emissionstrend in Deutschland und der EU fort, werde das EU-Flottenziel von 95 g/km bis zum Jahr 2020 nicht erreicht, so die Deutsche Energie-Agentur.

"Wichtig ist, dass wir nun zügig wirksame Maßnahmen einführen, um den Kauf emissionsarmer Pkw attraktiver und den von emissionsintensiven unattraktiver zu machen“, sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung. "In der dena-Leitstudie Integrierte Energiewende raten wir zum Beispiel, die Dienstwagenbesteuerung technologieoffen an den CO2-Ausstoß der Fahrzeuge zu koppeln. Mittelfristig sollte man auch die Energiesteuersätze fossiler Kraftstoffe deutlich stärker an deren CO2-Intensität koppeln."

Starker Zuwachs bei Hybrid- und Elektrofahrzeugen

Insgesamt kauften die Deutschen 2017 3,4 Millionen Neuwagen (plus zwei Prozent). Mit 96,6 Prozent machen konventionelle Antriebe den größten Anteil daran aus. Während Benziner zulegten, nahm der Anteil dieselbetriebener Pkw hingegen um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ab. Zusammengenommen wurden 15 Prozent mehr SUV und Geländewagen gekauft, bei Fahrzeugen der oberen Mittelklasse waren es 18 Prozent mehr. Der Absatz von Kompakt- und Mittelklassewagen sank hingegen um fünf beziehungsweise vier Prozent.

Die Deutschen kaufen außerdem deutlich mehr Fahrzeuge mit alternativen Antrieben als noch 2016. Ihr Marktanteil stieg von zwei auf 3,4 Prozent. Der Zugewinn liegt vor allem daran, dass mehr Hybrid- und Elektrofahrzeuge verkauft wurden (plus 85 Prozent). Aufgrund der Verlängerung der Energiesteuerermäßigung für Erdgas (Compressed Natural Gas – CNG) und Flüssiggas sind auch die Neuzulassungen von CNG-Pkw im Vergleich zu 2016 um 30 Prozent gestiegen.

Insgesamt dominieren Hybridfahrzeuge den Markt der alternativen Antriebe mit 71,8 Prozent (84.675 Pkw). Es folgen reine Elektrofahrzeuge mit 21,3 Prozent (25.056 Pkw), Erdgasfahrzeuge mit 3,2 Prozent (3.723 Pkw) und flüssiggasbetriebene Fahrzeuge mit 3,7 Prozent (4.400 Pkw).

In den ersten fünf Monaten 2018 setzte sich der Aufwärtstrend bei den alternativen Antrieben fort. Besonders CNG-Pkw (plus 542 Prozent) und reine Elektrofahrzeuge (plus 82 Prozent) legten gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu.

Der Bericht "Entwicklung der Neuzulassungen CO2-effizienter Pkw" wurde von der dena-Initiative "Informationsplattform Pkw-Label" erstellt. Als Grundlage dienten aktuelle Pkw-Neuzulassungsdaten vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Der Kraftstoffverbrauch wurde dabei gemäß dem Messzyklus NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) berechnet. (ah)

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KOMMENTARE


UE

15.08.2018 - 16:04 Uhr

...und dann gibt es Leute, die heute immer noch behaupten, sie seien von VW "getäuscht" worden! Verlogenes Volk! Ich bleibe dabei: keinen (oder zumindest KAUM EINEN) Kunden interessiert der CO2-Ausstoß seines Autos! Und somit kann auch keiner "hinters Licht" geführt worden sein!


Mario

15.08.2018 - 17:20 Uhr

Nachdem man die Diesel-Fahrer verunsichert hat, die jetzt Benziner fahren (die nun mal mehr CO2 ausstoßen) ist die Verwunderung über höhere Emissionen groß!!Wie gewaltig wird das Gejammer sein, wenn man die WLTP-Daten verwendet?


Hinterfrager

16.08.2018 - 08:44 Uhr

Der Hauptgrund für den Anstieg der CO2-Emissionen liegt vor allem daran, dass der Anteil der Dieselfahrzeuge deutlich zurückgegangen ist. Dieselfahrzeuge haben zwar ein Problem mit der Einhaltung der NOx-Grenzwerte, in Bezug auf die CO2-Emissionen sind sie aber wesentlich besser als Benziner. Elektrofahrzeuge sind trotz Förderung ein Ladenhüter (25.056 Fzg. in 2017; davon mehr als die Hälfte nicht privat zugelassen!). Ohne Diesel werden die Hersteller die CO2-Vorgaben nicht erreichen können.Da ist es doch auch sinnvoll, lieber ein paar Braunkohlekraftwerke mehr am Netz zu lassen. Ein Hoch auf die ausgewogene Klimapolitik der Bundesregierung und der EU.


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