Der Autozulieferer Hella verschärft wegen der Belastungen durch die Corona-Krise seinen Sparkurs. Der Licht- und Elektronikspezialist will an seinem Firmensitz Lippstadt rund 900 Stellen in der Verwaltung und Entwicklung streichen. Der Stellenabbau solle bis Ende 2023 erfolgen und so sozialverträglich wie möglich umgesetzt werden, teilte Hella am Dienstag bei der Veröffentlichung vorläufiger Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2019/2020 (31. Mai) mit. Mit den Arbeitnehmervertretern sollen zeitnah Gespräche aufgenommen werden.
Hella hat sein Stammpersonal in den vergangenen Jahren bereits kräftig reduziert. Seit August 2018 sei die weltweite Belegschaft um rund 5.400 Stellen verringert worden, hieß es in der Mitteilung. Aktuell gibt Hella die Zahl der Mitarbeiter mit mehr als 36.000 an. Ein gutes Viertel aller Beschäftigten hatte 2019 in Deutschland gearbeitet.
"In einem ohnehin schon rückläufigen Marktumfeld ist unsere Geschäftsentwicklung im letzten Jahr durch die Covid-19-Pandemie zusätzlich belastet worden", sagte Hella-Chef Rolf Breidenbach. Deshalb habe man die bereits laufenden Kostenprogramme weiter forciert. Parallel zum geplanten Stellenabbau in Lippstadt will Hella auch das weltweite Standortnetzwerk unter die Lupe nehmen.
Im vergangenen Geschäftsjahr 2019/20 gingen die Erlöse von Hella wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie um rund 14 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro zurück. Das bereinigte operative Ergebnis lag mit 233 Millionen Euro rund 60 Prozent unter dem Vorjahreswert. Für das neue Geschäftsjahr erwartet Hella einen Umsatz von rund 5,6 Milliarden Euro bis 6,1 Milliarden Euro. (dpa)