Die Kfz-Schiedsstellen feiern in diesem Jahr ihren 40. Geburtstag. Zu diesem Anlass haben die beteiligten Institutionen - das Deutsche Kfz-Gewerbe, der ADAC, die Deutsche Automobil-Treuhand (DAT) und die Prüforganisationen - in einem Pressegespräch noch einmal die Bedeutung der Kfz-Schiedstellen hervorgehoben. Robert Rademacher, Präsident des Deutschen Kfz-Gewerbes: "Die 1970 eingerichteten Kfz-Schiedsstellen sind für die Mitgliedsunternehmen eine wichtige Maßnahme zur Kundenzufriedenheit. Die Zahl der Inanspruchnahme ist noch viel zu niedrig." DAT-Geschäftsführer Volker Prüfer erklärte auf der Podiumsdiskussion: "Im DAT-Report 2010 ist 48 Prozent der Befragten die Kfz-Schiedsstelle völlig unbekannt." Ein wichtiges Ziel sei daher die Steigerung der Bekanntheit.
Streitigkeiten beim Gebrauchtwagenkauf
Derzeit gibt es 130 Kfz-Schiedsstellen. Verbraucher können diese bei Streitigkeiten im Zusammenhang mit Autoreparaturen, aber auch nach dem Gebrauchtwagenkauf bei einem Mitgliedsbetrieb der Kfz-Innung einschalten. "Bei Gebrauchtwagen steht der Preis grundsätzlich außerhalb der Debatte", erläuterte Thomas Burkhard, ADAC-Vizepräsident für Technik. "Hier geht es um die Qualität der Fahrzeuge, d.h. liegen versteckte Mängel vor."
Jährlich gibt es laut ZDK zirka 12.000 Schiedsverfahren. Davon würden fast 90 Prozent der Fälle im Vorverfahren gütlich und für den Kunden kostenfrei erledigt. Lediglich knapp 1.700 Verfahren pro Jahr würden vor einer mit Fachleuten besetzten Schiedsstellen-Kommission ausgetragen. Statt eines Gerichtsverfahren kann der Konflikt so außerhalb eines Gerichtsverfahrens und zeitnah beigelegt werden. "Es geht nicht darum, Recht zu sprechen, sondern den Frieden zwischen dem Kunden und dem Handels- und Servicebetrieb wiederherzustellen."
Eine Übersicht der Kfz-Schiedsstellen gibt es im Internet auf http://www.kfz-schiedsstellen.de/. (sen)