Gebrauchte Freizeitfahrzeuge sind in Deutschland weiterhin sehr gefragt. Das meldet der Deutsche Caravaning Handels-Verband DCHV auf Basis der Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes. Die Besitzumschreibungen von Caravans und Reisemobilen stiegen im ersten Halbjahr 2022 nochmals um 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Wachstum betrifft gleichermaßen gebrauchte Wohnwagen und Wohnmobile.
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87.719 gebrauchte Freizeitfahrzeuge wechselten im ersten Halbjahr 2022 den Besitzer. 47.257 davon waren gebrauchte Reisemobile, die damit um 3,5 Prozent zulegten. Zeitgleich wurden 40.462 Caravans auf neue Besitzer umgeschrieben - ein Plus von 8,2 Prozent.
Reisemobile: Bei Neufahrzeugen Lieferprobleme
"Dieses erneute Wachstum des Gebrauchtwagenmarktes lässt sich zum Teil auch auf die stockende Produktion von Neufahrzeugen zurückführen", erläutert Kai Dhonau, Präsident des DCHV. "So mancher Kunde greift angesichts unbestimmter Lieferzeiten bei Neufahrzeugen lieber zum sofort verfügbaren gebrauchten Caravan oder Reisemobil. Denn der Wunsch der Deutschen möglichst bald mit dem eigenen Freizeitfahrzeug auf Reisen zu gehen, ist ungebrochen."
Anders als die Besitzumschreibungen zeigten die Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2022 deutliche Effekte der unterbrochenen Lieferketten. So gingen die Neuzulassungen von Reisemobilen im ersten Halbjahr 2022 um 15,2 Prozent auf 40.383 Einheiten zurück. Die Neuzulassungen von Caravans blieben im selben Zeitraum mit 14.029 Einheiten und einem Plus von 0,9 Prozent nahezu stabil.
In beiden Fahrzeugsegmenten wäre laut Dhonau deutlich mehr möglich gewesen, wenn alle bestellten Fahrzeuge auch hätten produziert und ausgeliefert werden können.
Camping bei Jüngeren sehr beliebt
Knapp zwei Drittel der Deutschen können sich einen Camping-Trip vorstellen. Besonders groß ist der Zuspruch mit 75 Prozent bei den Unter-30-Jährigen, wie das Portal Autoscout24 in einer Umfrage unter rund 1.000 Autofahrern ermittelt hat. In den Altersklassen darüber nimmt die Bereitschaft langsam ab.
Unter den Über-50-Jährigen finden sich nur noch 49 Prozent Camping-Fans. Geschätzt wird unter anderem die Flexibilität mit Reisemobil oder Zelt: 20 Prozent der Befragten würden gerne von Ort zu Ort reisen, weiteren 6 Prozent reicht dazu statt Wohnwagen oder Reisemobil auch nur Auto und Zelt. 12 Prozent bleiben lieber an einem Ort.