In 2021 schossen die Preise für Gebrauchtwagen in die Höhe. Möglich machten dies durch die Corona-Krise bedingte Lieferengpässe, der steigende Wunsch nach individueller Mobilität und die Knappheit neuer Fahrzeuge wegen Materialengpässen. Aktuell ist der Preisanstieg gestoppt, erklärt Benjamin David, Chef von DAVID Finest Sports Cars, freier Händler für Sportwagen, Premiumfahrzeuge sowie Young- und Oldtimer.
Während die Preise im Vergleich zum jeweiligen Vormonat im April (plus 0,5 Prozent), Mai (plus 0,4 Prozent) und Juni (plus 0,2 Prozent) nur noch moderat anstiegen und stetig unter einem Prozent blieben, sank der Durchschnittspreis für einen Gebrauchtwagen im Juli nun sogar um 0,2 Prozent. Schrittweise kommen mehr Neuwagen auf den Markt, die dem Mangel und damit dem Preisanstieg im Gebrauchtwagensegment entgegengewirkt. Darum muss der Markt jetzt umdenken, fordert David.
Kuriositäten bei Mobile.de
BildergalerieBesonders stark von den Preisanstiegen betroffen waren das Luxus-Segment wie Sportwagen und Oldtimer. Bei DAVID Finest Sports Cars wurden Gebrauchte in 2021 teilweise zu Neulistungspreisen verkauft, während die Standzeiten mit rund 20 Tagen sehr kurz waren. Insgesamt gesehen hat sich diese Ausnahmesituation zwar wieder etwas beruhigt, die Nachfrage ist aber noch immer konstant hoch. Händler sollten jetzt verinnerlichen, dass das Vermögen der Käufer nicht mit den ansteigenden Preisen mitgewachsen ist, weswegen Angebote entsprechend angepasst werden müssen, mahnt David.
Eine verlässliche Prognose über die weitere Preisentwicklung im Gebrauchtwagenmarkt für das zweite Halbjahr ist angesichts der Produktionsschwierigkeiten durch den Krieg in der Ukraine, neuer Sanktionen, der steigenden Inflationsrate und erneuten potenziellen coronabedingten Lieferengpässe kaum möglich. David geht aber davon aus, dass der Preis-Peak erreicht wurde und nicht noch einmal überschritten wird. Langfristig sei sogar von einer rückläufigen Preisentwicklung in allen Segmenten auszugehen.
Gebrauchtwagen: Kaufempfehlung im Sommerloch
Die Preise für Gebrauchtwagen werden standardmäßig in den kalten Monaten noch einmal anziehen. Interessenten für einen Gebrauchtwagen sollten darum das Sommerloch nutzen. Denn in der Ferienzeit seien die Nachfragen meist geringer und die Autohäuser leerer. So können sich mit etwas Geschick größere Rabatte aushandeln lassen, rät David.
Walter