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Oldtimer: Umweltmängel bereiten größte Sorgen

22.03.2016 07:10 Uhr
VW Käfer
Bei den Umweltmängeln erobert der beliebte VW Käfer den unrühmlichen Spitzenplatz.
© Foto: VW

Mit Problemen wie Ölverlust oder kaputter Auspuffanlage schlagen sich die Besitzer beliebter Oldtimer am häufigsten herum. Grundsätzlich sind die historischen Autos in Deutschland aber gut in Schuss.

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Umweltmängel machen deutschen Oldtimer-Besitzern am meisten zu schaffen. Das zeigt eine Auswertung der Gesellschaft für Technische Überwachung GTÜ, die unter anderem Deutschlands zehn beliebteste Klassiker genauer unter die Lupe genommen hat. Demnach stehen Ölverlust, defekte Auspuffanlage und schlechte Abgaswerte an erster Stelle der bei der Hauptuntersuchung (HU) festgestellten Mängel. Ein weiteres Sorgenkind ist der schlechte Zustand von Beleuchtung und Elektrik, gefolgt von mangelhaft funktionierenden oder gar defekten Bremsanlagen.

Die mit Abstand meisten Umweltmängel weist laut GTÜ der VW Käfer auf, von dem es noch über 30.000 Exemplare mit einer H-Zulassung gibt – so viele wie von keinem anderen Oldtimer. Der Mercedes W 123 landet auf dem zweiten Platz der "Umweltsünder". Das Modell mit dem Stern hat der Untersuchung zufolge auch insgesamt die höchste Mängelzahl aller geprüften Top-Oldtimer in Deutschland. Bei mehr als jedem zweiten Fahrzeug (54 Prozent) stellten die GTÜ-Experten technische Probleme fest. Das gilt auch für den Opel Kadett (52,4 Prozent).

Doch der Daimler-Konzern kann auch anders: Mängelzwerg unter den Top-Ten-Oldies ist der Mercedes-Benz SL (W 113) der Baujahre 1963 bis 1971. Genau 61,6 Prozent der Pagoden absolvierten die HU "ohne erkennbare Mängel". Knapp dahinter landet der Porsche 911/912 mit 61,2 Prozent mängelfreien Fahrzeugen. Den dritten Platz mit 60,7 Prozent belegt die "Heckflosse" von Mercedes.

Grundsätzlich seien Deutschlands Oldtimer gut in Schuss und im Vergleich mit vielen ihrer jüngeren "Artgenossen" mit deutlich weniger technischen Mängeln unterwegs, so das Gesamturteil der GTÜ. "So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die meist sehr gepflegten Klassiker mit H-Kennzeichen bei den Mängeln im Durchschnitt auf dem Niveau der acht bis neun Jahre alten Pkw in der Mängelstatistik liegen."

Dass Fahrzeuge mit H-Kennzeichen meist besser funktionieren als solche ohne, zeigen diese Zahlen: Mit Erreichen des Oldtimer-Alters sinkt die Mängelzahl der Pkw mit H-Kennzeichen auf unter 50 Prozent. Bei den 30 bis 40 Jahre alten Autos sind 29,8 Prozent mit "geringen Mängeln" unterwegs. Der Anteil der "erheblichen Mängel" liegt bei 16,7 Prozent. 53,5 Prozent erhalten die neue HU-Plakette bereits im ersten Anlauf. Bei den Oldtimern ohne H-Kennzeichen liegt die Mängelzahl der Fahrzeuge mit knapp 54 Prozent deutlich höher. Mit "geringen Mängeln" fahren hier 31,2 Prozent und mit "erheblichen Mängeln" 22,6 Prozent. 46,2 Prozent meistern die HU ohne erkennbare Mängel.

Die Zahl der Oldtimer nimmt von Jahr zu Jahr weiter zu. Nie zuvor fuhren mehr historische Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen als heute. Derzeit sind rund 350.000 Klassiker mit H-Kennzeichen zugelassen – Tendenz steigend. Das H-Kennzeichen tragen nur solche Fahrzeuge, die mindestens 30 Jahre alt sind und nach einer amtlichen Prüfung (§ 23 StVZO) als "kraftfahrzeugtechnisches Kulturgut" anerkannt wurden. Insgesamt sind knapp eine halbe Million Fahrzeuge mit über 30 Jahren auf dem Buckel mit und ohne H-Kennzeichen unterwegs.

Vorkriegsklassiker stehen in der Regel glänzend da

Interessant ist auch der Blick auf die automobilen Klassiker aus der Vorkriegszeit: Bei den für den Straßenverkehr zugelassenen Oldtimern der Baujahre 1920 bis 1940 sind laut GTÜ über 80 Prozent der Fahrzeuge in meist sehr gepflegtem Zustand und haben keine technischen Probleme. Lediglich 15 Prozent dieser wertvollen Fahrzeuge weisen geringe Mängel auf, bei nur 4,7 Prozent stellten die Prüfingenieure gravierende Mängel fest. (rp)

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