Der Durchschnittspreis im Gebrauchtwagenmarkt hat sich im Mai bei 21.330 Euro eingependelt. Das zeigt der aktuelle Automarkt-Report (mAR) von Mobile.de. Zwar verzeichnet der Mai 2016 gegenüber dem Vorjahr ein Preisplus von 7,5 Prozent, doch gegenüber dem April stagnierten die Preise nahezu (minus 0,1 Prozent).
Die Angebotszahl der Jahreswagen sowie der ein- bis dreijährigen Gebrauchten im Vormonatsvergleich hat um 0,3 bzw. 1,0 Prozent abgenommen. Das Angebot der Drei- bis Fünfjährigen stieg um 2,3 Prozent. Von den Gebrauchtwagen, die zwischen fünf und zehn Jahren alt sind, gingen sogar 4,5 Prozent mehr Fahrzeuge in den Handel. Insgesamt erfährt der Markt im Vergleich zum Vormonat aktuell ein Angebotsplus von 1,4 Prozent. In fast allen Segmenten wurden mehr Modelle zum Verkauf angeboten. Lediglich Sportwagen (minus 1,8 Prozent) und Vans (minus 0,3 Prozent) verzeichnen ein sinkendes Angebot gegenüber dem Vormonat.
Der höhere Anteil mittlerer und älterer Gebrauchter wirkt sich auf das durchschnittliche Alter und die Laufleistung aus. Jedoch haben junge Gebrauchte zwischen einem und drei Jahren noch immer den größten Einfluss am aufgerufenen Preis. Mit zwei Dritteln (62,7 Prozent) bestimmen sie den Durchschnittspreis für Gebrauchte und sorgen so dafür, dass der Preis auf hohem Niveau stagniert (21.330 Euro).
"Die Verschiebung hin zu älteren Gebrauchten zeigt, dass Händler vermehrt den Bedarf der Kunden nach mehr Auswahl in den Altersklassen bedienen. Standen in den vergangenen Monaten vor allem sehr junge Gebrauchte auf den Höfen, können preissensible Konsumenten nun auch aus einem größeren Angebot der drei- bis fünfjährigen Gebrauchten wählen", sagte Torsten Wesche, Leiter Händlervertrieb bei Mobile.de.
Stabilität dank Oberer Mittelklasse und Geländewagen
Ein weiterer Grund dafür, dass der Preis sich trotz vermehrten Aufkommens älterer Gebrauchtwagen stabil hält, sind die Segmente Obere Mittelklasse und Geländewagen. Sie verzeichnen die markantesten Veränderungen und legten beim Preis um 1,1 bzw. 1,3 Prozent (ggü. Vormonat) zu. Dabei zeigt sich, dass die Obere Mittelklasse das einzige Segment war, dessen Durchschnittsalter sank. Im Mittel waren Fahrzeuge dieses Typs 45,5 Monate alt (minus 1,1 Prozent ggü. Vormonat) und standen für 32.425 Euro zum Verkauf.
"Geländewagen und Autos der Oberen Mittelklasse sorgen für Preisstabilität, da hier junge Fahrzeuge auf hohem Preisniveau in den Markt drängen. Dies gleicht das erhöhte Aufkommen von 'günstigen' drei- bis zehnjährigen Gebrauchtwagen aus", so Wesche.
Rückenwind für Klein, Mittel und Groß
Der Mai weist gegenüber dem Vormonat ein Angebotsplus bei Minis (plus 2,5 Prozent), Kleinwagen (plus 3,0 Prozent), Oberklasse (plus 2,2 Prozent) und SUVs (plus 3,8 Prozent) auf. Dabei setzen die Händler vermehrt auf kleine Stadtautos – bereits im Vormonat stiegen die Bestände von Minis und Kleinwagen. Minis verkauften sich im Schnitt 0,5 Prozent schneller als noch im April, während Kleinwagen bei deutlichem Angebotsplus unveränderte Standtage aufwiesen. Die Oberklasse verzeichnete ebenfalls sinkende Standtage, zuletzt um 1,3 Prozent. Einen besonders starken Mai hatte die Obere Mittelklasse, neben einer Verjüngung und einem neuen Höchstpreis von 32.425 Euro (plus 1,1 Prozent) erhöhte sich das Angebot gegenüber dem Vormonat um 2,3 Prozent, während die Standtage um 1,1 Prozent abnahmen.
"Segmente wie Minis, die Obere Mittelklasse oder SUVs stehen bei den Käufern seit geraumer Zeit hoch im Kurs. So bleiben die Standtage auf einem niedrigen Niveau und die Preise hoch. Eine gute Gelegenheit für den Handel, die angesagten Modelle an den Mann zu bringen und die Margen anzupassen", sagte Wesche. (AH)
Weitere Details gibt es zum Download unter diesem Artikel!
- Mobile.de Automarktreport Fahrzeugsegmente im Mai 2016 (3.5 MB, IMAGE/JPEG)
