GW-trends hat am 18. September 2009 zu einem Remarketing-Gespräch auf die IAA eingeladen. Zahlreiche Herstellervertreter diskutierten im Rahmen dieser Veranstaltung neue Trends im Gebrauchtwagengeschäft. Begleitet wurde die Veranstaltung von zwei Vorträgen: Manheim Deutschland skizzierte sein Remarketing-Portfolio und zeigte unterschiedliche Lösungsansätze auf. Mit einem mehrstufigen Remarketing-Modell vom geschlossenen Verkäuferkreis mit Festpreissystem über ein Verkaufsevent für ausgewählte Vertragspartner bis hin zu offenen Auktionen, Verkaufsevents und physischen Auktionen könne man hier den Hersteller unterstützen, so Markus Utke, Remarketing Manager von Manheim Deutschand. Der zweite Teil der Veranstaltung war geprägt von einer angeregten Diskussion um die Themen Gebrauchtwagenhistorien und die Inhalte der Carfax- Studie "Gebrauchtwagen - vom Außenseiter zum Hoffnungsträger". Die beiden Carfax-Geschäftsführer Frank Brüggink und Christian Schmitz sowie Marc Sasserath von der Agentur Musiol Munzinger Sasserath stellten sich den Fragen der Teilnehmer. Gerade das Thema Daten wurde kontrovers diskutiert, allerdings nicht so sehr im Hinblick auf den Datenschutz, sondern bezogen auf die Qualität des Datenmaterials, das den Herstellern bereits in unterschiedlicher Form vorliegt. Von Seiten der Endkunden sei bei einem Drittel der Gebrauchtwagenkäufer das Vertrauen in den Handel erschüttert, so Carfax. Für die Studie seien zu diesem Thema 2.675 Personen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Schweden und Spanien befragt worden, die in den vergangenen zwei Jahren einen Neu- oder Gebrauchtwagen gekauft hatten. Man sei von Kundenseite bereit, so die Studie, einen höheren Fahrzeugpreis zu zahlen, wenn man zum Fahrzeug mehr Zusatzinformationen erhalten könne. Was den amerikanischen Fahrzeugmarkt betrifft, so sei Carfax dort ein integraler Bestandteil der "Certified Pre-Owned Vehicle Programs" der Hersteller, um ein zusätzliches Mehr an Transparenz zu den Herstellerprogrammen zu bieten. Die Teilnehmer des Remarketing-Gesprächs brachten hierzu eigene Erfahrungen beim Thema Fahrzeughistorie vor, beispielsweise was die Datenqualität der eigenen Gebrauchtwagen betrifft und erörterten die mögliche oder auch schwierige Vergleichbarkeit unterschiedlicher Märkte. Abschließend wurde von Dr. Martin Endlein, leitender Redakteur von GW-trends und Moderator der Veranstaltung, das Thema GW-Programme und Werbung für GW-Programme zur Diskussion gestellt. Angesprochen wurde der Vorschlag, ob die Automobilhersteller weiterhin den Fokus auf den Handel und den Point of Sale legen wollen, oder ob man eventuell (auch mit mehreren Herstellern gemeinsam) neue Formen der Kundenansprache wählen solle, um das Vertrauen in den GW-Handel zu stärken. Dr. Ralf Scheibach, Leiter der Rechtsabteilung beim VDA, erinnerte hierbei an die kartellrechtlichen Bedenken, die man bei einer solchen Aktion beachten müsse. Da aufgrund der momentanen wirtschaflichen Situation bei allen Herstellern gespart werde, seien oftmals zuerst die Gebrauchtwagenabteilungen davon betroffen. Insofern müsse man sich, so war von zahlreichen Herstellern zu vernehmen, auf die Qualifizierung des Handels konzentrieren. Das Remarketing-Gespräch fand im Rahmen des "Tag des Gebrauchtwagens" statt und war die erste Veranstaltung dieser Art. Sie hat gezeigt, dass es Gesprächsbedarf zu zahlreichen Themen des Gebrauchtwagengeschäfts auch von Herstellerseite gibt. In Zukunft werden weitere Veranstaltungen folgen. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter Tag-des-Gebrauchtwagens.(red)
- Teilnehmer des Remarketing-Gesprächs auf der IAA 2009 (494.7 KB, IMAGE/JPEG)