Schwindet die Nachfrage auf dem Gebrauchtwagenmarkt? Nach einer Auswertung der Autobörse Mobile.de standen Fahrzeuge aller Segmente im März über 14 Tage länger beim Händler als im Vorjahresmonat (plus 18 Prozent). Durchschnittlich warteten sie zuletzt 89,5 Tage auf einen neuen Eigentümer.
"Trotz der weiteren Zunahme der Standtage liegen wir deutlich unter den Höchstwerten aus der Pandemiezeit. Noch vor zwei Jahren verkauften sich Gebrauchte regelmäßig erst nach über 100 Tagen", erklärte Martin Fräder, Head of Sales bei Mobile.de.
Den Angaben zufolge benötigten einzig Kleinstwagen für den Besitzerwechsel weniger lange als noch im Vorjahr: Mit durchschnittlich 70,5 Tagen verkauften sie sich im Schnitt 19 Tage schneller als der Gesamtmarkt (minus 21,1 Prozent).
Preisanstieg weiter verlangsamt
Wer sich im März über Mobile.de einen Gebrauchtwagen kaufen wollte, musste im Schnitt 33.797 Euro und damit 2.277 Euro mehr auf den Tisch legen als noch vor zwölf Monaten. Fräder: "Mit Blick auf die aktuelle Inflationsrate und die rasante Preisentwicklung in 2022 sind die Mehrkosten von 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat noch vergleichsweise moderat." Zum Vergleich: Von März 2021 auf März 2022 stieg der durchschnittliche Anschaffungspreis für einen Gebrauchten um 6.727 Euro oder 27,1 Prozent.
Laut den Marktdaten trotzten im März nur Sportwagen und Minis dem Preistrend. Diese verteuerten sich im zweistelligen Bereich. Während Sportwagen gegenüber dem März des Vorjahres um 10,4 Prozent zulegten und durchschnittlich 92.094 Euro kosteten, stieg der Durchschnittspreis für Kleinstwagen sogar um 16,3 Prozent auf 13.817 Euro.
Die Analyse beruht auf 626.575 von insgesamt rund 1,2 Millionen inserierten Pkw auf dem Online-Fahrzeugmarkt Mobile.de.