GW-trends Seitdem das internationale Bankensystem durch übertriebene Spekulation ohne jedwede Regeln gefährlich ins Wanken geraten ist, kommen täglich neue Horrormeldungen aus der Automobilindustrie. Produktionskürzungen aller Orten, sogenannte Branchenexperten schwadronieren in Funk und Fernsehen über potenzielle Arbeitsplatzverluste in diesem deutschen Schlüsselgewerbe. Man könnte meinen, die Bankenkrise hat die Automobilindustrie in stürmisches Fahrwasser gebracht. Doch die eine Krise hat mit der anderen erst einmal gar nichts zu tun! Was beiden gemein ist, ist das offensichtliche Versagen des jeweiligen Managements, abseits von Kurzfristdenke und Profitgier längerfristige Unternehmensperspektiven zu entwickeln. So hat sich auf den Finanz- und Rohstoffmärkten das Spekulantentum weitestgehend breit gemacht, wie z.B. die Ölpreisentwicklung oder der Börsenkurs der VW-Aktie endrucksvoll belegen. In der Automobilindustrie wurden immer neue Produktionsrekorde als bahnbrechende Erfolge verkauft. Klar, börsennotierte Unternehmen müssen in der Berichtssaison natürlich mit Jubelmeldungen aufwarten. Die Quittung bekommen wir jetzt: Die Jahre währende Überproduktion ist nicht mehr zu halten. Bänder stehen still. Zukunftsträchtige Technologien wurden eher außerhalb Deutschlands vorangetrieben. Die deutsche Automobilindustrie hat hier kräftigen Nachholbedarf. Ausbaden dürfen es die Arbeitnehmer unserer Branche und natürlich, wen wundert es, der Handel. Die Bankenkrise ist hier nur ein willkommener Anlass, um das Missmanagement vergangener Zeiten zu vertuschen. Jahrelang wurden immer größere Mengen auf die Händlerhöfe gekippt, ein sinnloser Wettlauf um immer höhere Rabatte auch von den oben schon erwähnten Automobilexperten entfacht und damit ein Überleben der Handelsbetriebe mit gesunder Rendite nahezu unmöglich gemacht. Der Händler im Spannungsfeld zwischen aberwitzigen Produktionsplanungen (oder wie erklären sie einem Kunden, er solle in dieser Situation ungefähr 10 Monate auf ein Brot-und-Butter-Auto wie den Golf Variant warten?) und rabattsüchtigen Kunden (kein Wunder, wenn selbst Deutschlands Boulevardzeitungen schon mit Rabatten von 30 % auf Neuwagen im nächsten Jahr hausieren gehen). Und wenn jetzt aus der Bankenkrise eine regelrechte Wirtschaftskrise würde (viele Banken sind schon restriktiver bei der Kreditvergabe und machen so für den Mittelstand das Leben zunehmend schwerer), dann bekommen wir wirklich die Auswirkungen auf die Automobilkonjunktur zu spüren. 2009 unter 3 Millionen Neuzulassungen. Was meinen Sie? Diskutieren Sie mit! Welche Maßnahmen braucht der Handel, um überhaupt noch profitabel in diesen Zeiten arbeiten zu können? Schreiben Sie uns Ihren Kommentar direkt hier unter die Meldung oder schicken Sie uns eine Mail an gwtrends@springer.com!
Diskutieren Sie mit!: Was hat die Finanzkrise mit der Autokrise zu tun?

Die eine Krise hat mit der anderen erst einmal gar nichts zu tun! Was beiden gemein ist, ist das offensichtliche Versagen des jeweiligen Managements. Lesen Sie hier den Beitrag und die Meinungen der Leser.