Die Bewertung eines Gebrauchtwagens ist einer von vielen Schritten im GW-Prozess, aber es ist derjenige Schritt, bei dem das meiste Geld verloren gehen kann. Die Konsequenz in vielen Autohäusern ist daher die Zusammenarbeit mit Sachverständigen oder unabhängigen Prüfdiensten. Diese müssen bei einem professionellen Gebrauchtwagenmanagement in die bereits vorhandenen Abläufe im Autohaus integriert werden.
Aus diesem Grund steht oftmals die Ermittlung des „Ist-Zustandes“ der momentanen Prozesse als erster Schritt auf der Agenda. Das bedeutet, „wir setzen uns mit den Verantwortlichen im Autohaus zusammen und untersuchen die einzelnen Prozessschritte. Wir analysieren die Disposition, betrachten die Prozesse und überprüfen, wo es die eine oder andere Schwachstelle gibt“, berichtet Karl-Heinz Reuter, Geschäftsführer der TÜV Rheinland Schaden- und Wertgutachten GmbH.
Erstbewertung als Hauptproblemfeld
Ein Problemfeld im GW-Management ist zum Beispiel die Logistik: Ein unabhängiger Dienstleister hilft hier, die Einsteuerung in die Werkstatt, die Organisation der Aufbereitung oder den Zulassungsservice zu machen. „Die Erstbewertung ist nach meiner Erfahrung jedoch der Riesenknackpunkt“, so Reuter. Wenn dort Mängel übersehen werden, schlägt das stark zu Buche.
„Nehmen wir eine mittelgroße Gruppe, die ca. 4.000 GW im Jahr verkauft. Wenn bei jedem GW nur 100 EUR bei der Hereinnahmebewertung übersehen werden, sind das im Jahr 400.000 EUR. Da wird so viel Geld kaputt gemacht, wenn Fahrzeugschäden nicht erkannt werden.
Wenn GW-Bewertungen nicht professionell durchgeführt werden, können sich aus ursprünglich 800 EUR Instandsetzungskosten schnell weitere Schäden ergeben“, berichtet Reuter.
Bewertung maßgeschneidert

Die GW-Prozesse im Betrieb müssen an einzelnen Stellen immer wieder geprüft und optimiert werden.