Von Doris Plate/AUTOHAUS
Mercedes-Benz testet in einem Pilotprojekt in Schweden den Autoverkauf mit einem einheitlichen Preis – egal ob das Fahrzeug im Internet oder über den Handel geordert wird. Eine Unternehmenssprecherin bestätigte gegenüber AUTOHAUS eine entsprechende Meldung der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS). Daimler-Vertriebschefin Britta Seeger hatte bereits Mitte Juli in Den Haag Pläne für Einheitspreise angekündigt.
Der "FAS" sagte Seeger, dass das Direktvertriebsmodell in Schweden sehr gut ankomme. "Die Kunden brauchen sich keine Gedanken zu machen, ob sie gut oder schlecht verhandeln – der Preis ist fix. Es hängt nicht von meinem Verhandlungsgeschick ab, was ich für den Wagen bezahle. Diese Verlässlichkeit beim Preis ist Kunden sehr wichtig", so die Managerin.
2025 jedes vierte Auto online
Seeger hält es für einen "natürlichen Prozess", dass nach dem Handel mit Gebrauchtwagen auch der Neuwagenkauf ins Internet abwandert. "Nach allem, was wir an Erkenntnissen aus der Marktforschung haben, rechnen wir damit, dass 2025 jedes vierte Auto von Mercedes-Benz online verkauft wird", sagte sie der Zeitung. "Ich bin sicher, dass künftig Kaufentscheidungen häufiger zuhause getroffen werden."
Die schwedischen Kunden und Vertriebspartner seien besonders aufgeschlossen gegenüber Innovationen im Automotive Retail, teilte die Sprecherin mit. Deswegen würde das Direktvertriebsmodell dort bereits seit dem Frühjahr pilotiert. Mercedes würde ständig neue Wege, seine Fahrzeuge und Dienstleistungen zu verkaufen, testen. Ziel sei es, möglichst viele Erfahrungen zu zukunftsweisenden Vertriebsmodellen zu sammeln, um dann über deren weitere Implementierung zu entscheiden.
Wie lange das Pilotprojekt noch dauert und wie die Chancen für eine Übernahme auf den deutschen Markt sind, wollte die Sprecherin nicht kommentieren.
Fronmueller
RM
Erwin Tischler