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Skoda Enyaq Coupé RS iV Fahrbericht: Reine Formsache

11.08.2022 10:59 Uhr | Lesezeit: 3 min
Den Skoda Enyaq gibt es nun auch als Coupé, der außerdem als erstes E-Auto der Tschechen mit RS-Weihen unterwegs ist.
© Foto: Skoda

Der Elektro-Crossover hat mit seiner optischen Note und einem imposanten dynamischen Kick einen besonderen Reiz.

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Die Typenvielfalt auf VWs Elektro-Baukasten MEB wächst und wächst. Ob als kompakter ID.3, Vollwert-Van ID.Buzz, Q4-SUV von Audi oder als Van-SUV-Zwitter Skoda Enyaq – für fast jeden Geschmack ist das Richtige dabei. Oder etwa nicht? Wie wäre es dann mit der jüngsten Spielart: dem Skoda Enyaq Coupé in der RS-Version. Der Elektro-Crossover hat mit seiner optischen Note und einem imposanten dynamischen Kick einen besonderen Reiz.


Skoda Enyaq Coupe RS iV (2022)

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Skoda Enyaq Coupé RS iV: Bein- und Kopffreiheit

Wichtigster Unterschied zum bisherigen Enyaq ist der coupétypische Verlauf der langsam abfallenden Dachlinie. Würde der Fahrzeugkörper unterhalb vom Glashaus 20 Zentimeter flacher bauen, wäre das Enyaq Coupé ein ergreifend schönes Auto. Doch angesichts des massigen Unterbaus bleibt man am Ende ein wenig ratlos, ob man dieses Coupé denn nun wirklich als Coupé und außerdem als schön empfinden will. Im Vergleich zum normalen Enyaq setzt die Variante jedenfalls einen schicken Akzent, ohne durch diesen zu viel Nutzwert einzubüßen.

Erwachsene Fondgäste erfreuen sich nicht nur über viel Bein-, sondern außerdem noch über gute Kopffreiheit. Und der variabel nutzbare Kofferraum bietet mit 570 bis 1.610 Liter mehr Platz als so mancher Familienkombi. Wenngleich im Vergleich zum normalen Enyaq 100 Liter verloren gehen.

Und in einem Punkt bietet das abfallende Heck sogar noch einen handfesten Vorteil: Der Dachverlauf macht das Auto windschlüpfiger, was wiederum für weniger Verbrauch und damit für mehr Reichweite sorgt. Rund ein Dutzend Freikilometer bekommt man im Vergleich zu normalen Enyaq pro Ladung geschenkt. Im Fall des RS, der einen zweimotorigen Allradantrieb mit satten 220 kW / 299 PS bietet, sollte man in Hinblick auf die Reichweite jedoch nicht kleinlich sein.


Skoda Enyaq iV Coupé

Skoda Enyaq iV Coupé Bildergalerie

Der mächtige Stromspeicher mit netto 77 kWh erlaubt grob gerastert ein Reichweitenfenster von 300 bis 500 Kilometer. Bei besonders zurückhaltender Fahrweise haben wir einen Verbrauch um 15 kWh ermittelt, was eine Reichweite von über 500 Kilometer ergibt. Ist man etwas zügiger unterwegs, bleiben rund 20 kWh auf 100 Kilometer Asphaltstrecke liegen. Drückt man richtig aufs Tempo, werden den Lithium-Akkus pro 100 Kilometer um 25 kWh entzogen, was den Radius auf 300 Kilometer verkleinert. Mit immerhin bis zu 135 kW kann nachgeladen werden, womit sich an entsprechenden Schnellladern innerhalb einer halben Stunde problemlos 200 Kilometer Reichweite nachtanken lassen.

Die 520 Kilometer, die laut WLTP-Messung drin sein sollen, scheinen also keineswegs illusorisch. Ein anderes Versprechen, das der Buchstaben RS, kann das Enyaq Coupé hingegen nur teilweise einlösen. Bei Ampelsprints oder bei Überholmanövern auf der Landstraße vermittelt der kräftige Durchzug eine dem Kürzel angemessene Performance. 6,5 Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h sind sogar „RS“taunlich flott. Doch wie bei E-Autos auf MEB-Technik üblich, ist auch der Allrad-Skoda kein Linksspur-Souverän. Zwar wird nicht bereits bei 160 km/h der Riegel vorgeschoben, doch mit den maximal 180 km/h wird sich wohl so mancher Außendienstmitarbeiter nicht zufriedengeben.


Skoda Fabia Monte Carlo

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Skoda Enyaq Coupé RS iV ist ein Schwergewicht

Angesicht von einem Gewicht von 2.255 Kilogramm, wie der Fahrzeugschein ausweist, wird außerdem dem querdynamischen Treiben in Kurven recht frühe Grenzen gesetzt. Selbst wenn man in den Sportmodus wechselt und das gegen Aufpreis erhältliche Adaptivfahrwerk DCC mehr Härte ins Spiel bringt, wird man eine tänzerische Leichtigkeit und sportliche Präzision vom Schlage eines Octavia RS schmerzlich vermissen.

Dafür bleibt der Enyaq RS ein angenehm komfortables Auto, der nicht mit übertriebenen Fahrwerkshärten nervt. Zusammen mit dem allgemein geringen Geräuschniveau und der zudem recht schick gemachten Inneneinrichtung ist der Enyaq vor allem beim Komfortkapitel eine echte Empfehlung wert. Doch die muss dem Kunden auch einiges wert sein, denn die fast 62.000 Euro sind bei dem aktuell für die meisten dramatisch knapper werdendem Geld ein mehr als stolzer Batzen.

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