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Fahrbericht VW Amarok Aventura: Einziger Pick-up mit V6-Turbodiesel

11.11.2016 08:00 Uhr
© Foto: Hans-Peter Hauer / HPS

Mit einer neuen Topversion nimmt der VW Amarok nun SUV-Käufer ins Visier. Im Sondermodell Aventura ist der neue V6-Diesel in seiner stärksten Ausbaustufe mit 224 an Bord.

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von Hans-Peter Hauer / HPS

Der Boom bei Pick-up-Modellen auf deutschen Straßen geht nicht zuletzt auf das Konto des VW Amarok. Seit 2010 wurden vom ersten Pick-up eines deutschen Großserienherstellers weltweit über 500.000 Fahrzeuge ausgeliefert, davon in Deutschland bis Ende Oktober 2016 rund 26.600 Exemplare.

Sechs Jahre nach seiner Premiere kommt der Midsize-Pickup im neuen Outfit mit athletischer Frontpartie daher. Der neue kraftvolle Sechszylinder-Dieselmotor mit drei Liter Hubraum stammt aus dem Konzernregal und startete 2014 erstmals bei Audi im A6. Für den Amarok wurde der Motor besonders robust ausgelegt und kommt jetzt serienmäßig für Deutschland und die EU6-Märkte sowie für einige Exportländer zum Einsatz. Damit ist der Amarok bislang erster und einziger Pickup in diesem Segment mit einem 3,0-Liter-V6-Turbodiesel unter der Haube.

Der neue Motor wird in drei Leistungsstufen angeboten und entwickelt bereits im unteren Drehzahlbereich eine hohe Durchzugskraft. Die beiden stärksten Versionen mit 150 kW / 204 PS und 165 kW / 224 PS sind bereits jetzt verfügbar. Die neue Top-Motorisierung mit 224 PS gibt es nur in Kombination mit einer Achtgang-Automatik und permanentem Allradantrieb. Das Modell startet als Highline-Version bei 49.765 Euro und steht in der neuen luxuriösen Ausstattungslinie Aventura mit 55.370 Euro in der Preisliste. Die neue Einstiegsmotorisierung mit 120 kW / 163 PS folgt erst im nächsten Sommer und wird ausschließlich mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe ausgeliefert.

Für den deutschen Markt wird der Amarok nur noch als Doppelkabine mit vier Türen angeboten. Die Modellversion mit kleiner Kabine für zwei Personen und längerer Ladefläche ist inzwischen auch bei gewerblichen Nutzern kaum noch gefragt, denn in der größeren Doppelkabine haben bis zu fünf Mitarbeiter Platz. Trotzdem stehen für Material und Werkzeug noch 2,5 Quadratmeter Ladefläche und eine Zuladung von bis zu einer Tonne bereit.

Der Amarok mit Doppelkabine wird als Premium-Pick-up für den europäischen Markt seit 2012 auch bei VW Nutzfahrzeuge in Hannover gebaut. Die großen Stückzahlen laufen aber im VW-Werk Pacheco nahe Buenos Aires vom Band, denn Argentinien und die Länder Südamerikas sind traditionell die wichtigsten Märkte für dieses Segment. Wo Autos relativ teuer sind und meist das Geld für ein zweites Fahrzeug fehlt, findet der vielseitige Pick-up ein breites Publikum.

Im klassischen Format

Jetzt stand erstmals das neue Topmodell für Europa für längere Ausfahrten auf und abseits der Straße zur Verfügung. Der Amarok Aventura kommt als Midsize-Pick-up im klassischen Format daher und ist mit 5,25 Meter Länge, einer Breite von 2,23 Meter und 2.078 kg Leergewicht ein rechter Brocken. Bei einer erlaubten Zuladung von 842 kg bringt er es mit 2.940 kg auf fast drei Tonnen Gesamtgewicht. Der große V6-Turbodiesel unter der Haube stellt sein bulliges Drehmoment von 550 Newtonmeter schon bei 1.400 Umdrehungen pro Minute zur Verfügung. Das passt perfekt und sorgt auch bei voller Beladung für kraftvollen Schub auf der Straße und im Gelände.

Damit erreicht der Amarok Aventura eine Höchstgeschwindigkeit von 193 km/h und beschleunigt, wenn es denn in dieser Gewichtsklasse unbedingt sein muß, sogar in 7,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Für den kombinierten Verbrauch werden 7,6 Liter auf 100 Kilometer angegeben. In der Praxis und je nach Beladung dürften sich die Verbrauchswerte für 100 Kilometer aber wohl eher bei neun bis zehn Liter einpendeln. Im Aventura ist der neue Sechszylinder serienmäßig mit einem achtstufigen Automatikgetriebe und dem permanenten Allradantrieb "4Motion" gekoppelt. Die achte Schaltstufe wurde extra lang ausgelegt, reduziert bei höheren Geschwindigkeiten die Drehzahl und damit den Verbrauch. Der erste Gang ist dagegen als verkürzter Anfahrgang für den Geländeeinsatz und den Anhängebetrieb ausgelegt. Damit erreicht der Amarok ohne zusätzliches Untersetzungsgetriebe eine hohe Geländetauglichkeit.

Der permanente Allradantrieb verfügt über eine elektronische Differentialsperre (EDS), die durch automatische Bremseingriffe das einseitige Durchdrehen der Räder verhindert. Dadurch gelangt die Antriebskraft stets zu dem Rad mit der besten Traktion. Ein zentrales Torsen-Differential sorgt auf jedem Untergrund für eine optimale Aufteilung der Motorleistung zwischen Vorder- und Hinterachse.

Abseits der Straße präsentiert sich der Amarok Aventura als echter Geländewagen, bewältigt durch kurze Karosserieüberhänge auch schwierige Passagen wie tiefe Gräben oder steile Auffahrten. Die Bauweise mit einem zentralen Leiterrahmen ist typisch für das Pick-up-Segment und bietet eine hohe Verwindungssteifigkeit. Für Pkw-ähnliche Fahreigenschaften und entsprechenden Komfort sorgt vorne eine Einzelradaufhängung mit Doppelquerlenkern. Lange Federwege verbessern die Geländeeigenschaften zusätzlich. Hinten kommt eine Starrachse mit Blattfedern zum Einsatz.

Auf Premium getrimmt

Die Doppelkabine bietet Pkw-Komfort und großzügige Platzverhältnisse mit einem hohen Maß an Kopf- und Beinfreiheit. Der Innenraum mit Platz für fünf Passagiere wurde auf Premium getrimmt und verfügt serienmäßig über eine Klimaanlage. Die ergonomischen Vordersitze mit 14-Wege-Funktion tragen das Siegel der Aktion "Gesunder Rücken". Im neuen Cockpit dominieren großen Rundinstrumente und ein 6-Zoll-Touchscreen mit USB-Schnittstelle zur Integration von Smartphone-Apps.

Hinter der Doppelkabine bietet der Amarok auf 1,55 Meter Länge eine 2,5 Quadratmeter große Ladefläche, auf der sich eine Europalette quer verladen läßt. Die Ladeklappe öffnet auf 1,36 Meter Breite, da kann auch ein Gabelstapler die Fracht bequem platzieren. Die Höhe der Ladekante beträgt nur 78 Zentimeter. Mit Hardtop wandelt sich die Ladefläche zu einem abschließbaren XXL-Gepäckabteil. Als Zugfahrzeug kann der Amarok gebremst bis zu 3.500 kg auf den Haken nehmen.

Zur Serienausstattung für das Topmodell Amarok Aventura zählt jetzt unter anderem auch die Multikollionsbremse in Verbindung mit dem ebenfalls serienmäßigen Stabilisierungsprogramm und für Fahrten im Gelände sind Berganfahr- und Bergabfahrassistent an Bord.


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KOMMENTARE


TomF

11.11.2016 - 20:56 Uhr

liebe VW Redaktion.Ihr habt schlecht geforscht."der einzige Pick-Up mit V6 Diesel", das ich nicht lache.der einzige ohne Charakter würde stimmen.


Locke

07.12.2016 - 18:28 Uhr

Das Fahrzeug ist der Hammer und da gegen den Downsizeingtrend der Einzigste Pick-Up mit V6, gibt es nichts zu duskutieren!!! Probefahren-Kaufen-Glücklichsein!!!


UE

08.12.2016 - 11:12 Uhr

@TomF: wer hatte hier nach Ihren Befindlichkeiten bzw. nach Ihrem Geschmack gefragt? Der Amarok ist durchaus eine "coole Karre". Und in jedem Falle würde ich ihn JEDEM China- / Asia-Kracher vorziehen. Ok, bleibt noch der Dodge-Ram...der ist auch goil....aber DER wäre MIR dann doch eine Nummer zu groß.


James

08.12.2016 - 13:32 Uhr

VW hat endlich mal Schi Schi in die Pickup Klasse gebracht... gibt´s den auch in rosa?" Damit ist der Amarok bislang erster und einziger Pickup in diesem Segment mit einem 3,0-Liter-V6-Turbodiesel unter der Haube." Stimmt halt nur nicht, den Nissan Navara gab es seit 2010 mit 3,0L V6 Diesel...erster war der Amarok also nicht, er ist nut aktuell der einzige.Was bringt einem der große Motor mit der schlechtesten Nutzlast in der 1t Klasse?


UE

08.12.2016 - 17:35 Uhr

@James: Um Ihre Frage zu beantworten: die Nutzlast des Amarok ist etwa so interessant wie das Kofferraumvolumen eines 3er Touring, eines C-Klasse T-Modells oder eines A4 Avant... Der Amarok ist, auch wenn er über VW-Nutzfahrzeuge vertrieben wird (was ich für einen Fehler halte) KEIN Lastwagen sondern eher ein "Lustwagen". Niemand oder kaum jemand wird den Amarok kaufen, weil er so schön praktisch ist. Der Amarok ist (aus meiner Sicht) ein "Life-Style-Pick-up". Er ist schick, taugt gut als "Schw*nzverlängerung" und hat nun auch noch einen passenden Motor... Ich würde sagen: Alles richtig gemacht VW!


Horst

07.05.2018 - 14:47 Uhr

Damit ist der Amarok bislang erster und einziger Pickup in diesem Segment mit einem 3,0-Liter-V6-Turbodiesel unter der Haube. --> Ich fahre also ein nichtvorhandenes Fahrzeug das das VW Modell auch noch in allem topt.Wieder was gelernt.Ich hab den in Südamerika gesehen.Fahren tun die Fahrer dort eher Navara und Hilux , neue Modelle ,Diesel und gerne auch grösser.


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