Der Zulieferer Schaeffler profitiert weiter vom stabilen Wachstum bei vielen Autobauern. Trotz des guten Geschäftsverlaufs hat das Unternehmen aber keine konkreten Pläne für einen erwarteten Sprung an die Börse. "Es gibt keine Entscheidung zu einem Börsengang", sagte Konzernchef Klaus Rosenfeld am Donnerstag zur Bilanzvorlage in Frankfurt. Rosenfeld rechnet nach kräftigen Zuwächsen im vergangenen Jahr auch für 2015 mit Steigerungen bei Umsatz und Gewinn. Dieses Jahr soll der Umsatz ohne Einfluss von Währungseffekten um fünf bis sieben Prozent steigen, davon will Schaeffler erneut zwischen zwölf und 13 Prozent als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) übrig behalten.
2014 hatte Schaeffler beim Umsatz erstmals die Marke von zwölf Milliarden Euro knapp übertroffen - ein Plus von gut acht Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Es habe eine unverändert hohe Nachfrage nach Schaeffler-Produkten insbesondere auf den Automärkten in den USA und China gegeben, teilte der Konzern mit. Unter dem Strich blieb mit 654 Millionen Euro gut fünfmal so viel Gewinn wie 2013 hängen. Damals hatte Schaeffler allerdings viel Geld wegen eines EU-Kartellverfahrens zurücklegen müssen - inzwischen sind die 370 Millionen Euro Strafe beglichen.
Außerdem passte das Unternehmen die Vorjahreszahlen an, weil es seine Struktur kräftig umgekrempelt hat. Dadurch liegen die Anteile am Dax-Konzern Continental nicht mehr beim Kerngeschäft der Franken, sondern in einer übergeordneten Holding-Gesellschaft. Deswegen kann die Schaeffler AG nicht mehr Teile des Conti-Gewinns in ihrem Finanzergebnis verbuchen. Dieser Effekt hatte Schaeffler 2013 noch vor roten Zahlen bewahrt. Außerdem fließt die Dividende der Niedersachsen - dieses Jahr dürften es rund 300 Millionen Euro sein - an die Holding-Mutter.
Schaeffler war auf dem Höhepunkt der Finanzkrise mit dem Versuch gescheitert, Conti komplett zu schlucken. Danach ächzte das Unternehmen unter bedrohlich hohen Schulden. Unter Finanzchef Klaus Rosenfeld, der inzwischen an der Konzernspitze steht, konnte Schaeffler diese Last aber Stück für Stück verkleinern und sieht sich inzwischen "solide finanziert". (dpa)