BMW fährt neben der Produktion auch den Vertrieb in China wieder hoch. In dem vom Ausbruch der Coronavirus-Epidemie besonders betroffenen Land hätten mittlerweile zwischen 65 und 70 Prozent der BMW-Händler ihre Autohäuser wieder geöffnet, sagte Finanzchef Nicolas Peter am Donnerstag in München. Vergangene Woche seien es nur 15 bis 20 Prozent gewesen.
Vor einer Woche hatte der Konzern die Produktion in seinen Werken in der nordostchinesischen Stadt Shenyang wieder angefahren, die Region ist weniger von dem Virus betroffen als andere. China ist für BMW wie für die anderen deutschen Autobauer der mit Abstand wichtigste Einzelmarkt.
BMW hält weiter an dem Ziel fest, den Absatz in China in diesem Jahr um fünf bis zehn Prozent zu steigern. Bisher habe man nach dem chinesischen Neujahrsfest anderthalb Wochen verloren, sagte Peter. Es sei viel zu früh, etwas über die Auswirkungen auf das Gesamtjahr zu sagen: "Das ist Glaskugellesen momentan."
Zuwächse in rückläufigem Markt
Im Januar sei der BMW-Absatz in China gegen den Trend gestiegen, erklärte Peter weiter. Vor allem das in diesem Jahr früher liegende Neujahrsfest hatte den Gesamtmarkt im Januar belastet, Experten rechnen aber auch mit deutlichen Einschränkungen wegen des Virus in den ersten Jahresmonaten.
"Wir werden das im Februar spüren", sagte auch Peter. Die Lieferketten in China seien derzeit stabil, auch bei der Zulieferung von Teilen aus China in andere Regionen sei derzeit kein Stocken abzusehen. In den chinesischen Fabriken sind ihm zufolge Vorkehrungen für die Mitarbeiter getroffen worden, unter anderem werde drei Mal am Tag Fieber gemessen.
Weltweit steigerte BMW den Absatz im Januar konzernweit um 2,1 Prozent auf gut 174.000 Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce. Bei der Stammmarke BMW kam das Unternehmen laut Peter auf ein Plus von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf rund 154.000 Autos. (dpa)