Audi investiert in den kommenden drei Jahren rund 900 Millionen Euro in sein Werk im ungarischen Györ. Die VW-Tochter will den Standort damit zu einer vollwertigen Autofabrik ausbauen und so u.a. 1.800 neue Jobs in der Stadt nahe der Donau schaffen. Das teilte Audi am Donnerstag in Budapest und Ingolstadt mit. Für die Mitarbeiter an den beiden deutschen Standorten in Ingolstadt und Neckarsulm soll die Großinvestition keine Nachteile haben, betonten Unternehmensspitze und Betriebsrat, die zugleich die Beschäftigungsgarantie für Deutschland bis Ende 2014 verlängerten.
"Durch die Erweiterung des Standorts Györ bauen wir unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter aus", sagte Vorstandschef Rupert Stadler in Budapest. Damit schaffe Audi die Voraussetzungen, seine ehrgeizigen Wachstumsziele zu schaffen. Stadler will das Unternehmen bis 2015 zum führenden Premium-Hersteller machen und dann pro Jahr rund 1,5 Millionen Autos verkaufen.
Stadler erklärte, nach Abschluss der Investition werde Audi in Györ eine komplette Fertigung haben, vom Karosseriebau über Lackiererei bis zur Montage. "Damit wird Györ zu einem weiteren Stammwerk von Audi." Im ausgebauten Werk sollen nach Stadlers Worten ab 2013 jährlich 125 000 Automobile vom Band laufen, darunter Modelle der Typen TT Coupé, TT Roadster, A3 Cabriolet und eines neuen A3- Derivats.
Über das Projekt war in den vergangenen Monaten mehrfach spekuliert worden, nachdem sich die Ingolstädter in Györ für rund 23 Millionen Euro weiteren Grund und Boden dort gekauft hatten. Bisher fertigt das Unternehmen in der 1994 eingeweihten Fabrik in Györ Motoren für Audi und den gesamten VW-Konzern. Zudem werden einige Modelle wie der TT Roadster und das A3 Cabriolet dort montiert. Bisher beschäftigt das Werk rund 5.600 Menschen.
"Kein einziger Arbeitsplatz in Deutschland gefährdet"
Produktionsvorstand Frank Dreves sagte, durch die Erweiterung würden auch die deutschen Standorte gestärkt. Das sehen auch die Arbeitnehmervertreter so: "Durch die Erweiterung wird kein einziger Arbeitsplatz in Deutschland gefährdet", sagte Gesamtbetriebsratschef Peter Mosch. Dies werde auch durch die Beschäftigungsgarantie bis 2014 gesichert. Audi fertigt weltweit an sechs Standorten.