Für Lexus ist 2010 in Deutschland zwar ein Übergangsjahr, dennoch hat sich die Toyota-Premiummarke klare Ziele für die nahe Zukunft gesteckt. "Über die Wintermonate haben wir das Vertriebsnetz reorganisiert und werden 2010 mit sehr engagierten Handelspartnern eine gute Basis für den klaren Anstieg der Verkaufszahlen ab 2011 legen. Es geht voran", erklärte Deutschland-Chef Ulrich Selzer am Dienstag anlässlich des 20-jährigen Gründungsjubiläums des Kölner Importeurs.
Bei der Netzplanung hat Selzer eine stärkere Präsenz in den Ballungszentren im Fokus: "In den zehn bis 15 deutschen Ballungsräumen werden bis 60 Prozent der gesamten Verkäufe des Premium-Segments getätigt, Wachstum kommt daher aus diesen Gebieten. Und unsere Partner wollen hier für 2011 kräftig investieren." Händlerverbandspräsident Burkhard Weller erklärte auf der Veranstaltung, dass die Investitionen in die Lexus-Foren im Rahmen der Umstrukturierung unterschiedlich seien. Es gebe aber "keine extremen Standards, so dass man mit einem Invest ab 250.000 Euro viel bewegen kann".
Im Jahr der Abwrackprämie brachte Lexus hierzulande 2.213 fabrikneue Autos auf die Straße, 2008 waren es noch 3.745. Im Durchschnitt wurden damit nur 55 Neuwagen je Lexus-Forum verkauft worden. Selzer konstatierte, dass dies auf Dauer nicht rentabel sei. Weller relativierte das Abschneiden des Handels: "Es gab 2009 auch Lexus-Foren mit mehr als 120 Neuwagen, zudem haben die Händler auch Toyota als Marke, die Umsatz und Ertrag gebracht hat." Künftig rechnet Lexus mit 5.000 bis 8.000 Einheiten jährlich.
Preiskämpfe keine Gefahr
Dass möglicherweise Rabattschlachten unter den Premiummarken diese Rechnung verhageln könnten, sehen Importeur und Händler nicht als Gefahr. Weller: "Natürlich gibt es auch in diesem Segment Preiskämpfe, und die Kunden können gut verhandeln, sonst wären sie nicht so erfolgreich und daher premium-fähig. Aber jeder Kunde hat andere Wünsche und Erwartungen. Der Kunde kommt zu uns über das Produkt, wir halten ihn durch unseren Service."
K. Herborn