Skoda bleibt von dem Skandal um falsche CO2- und Spritverbrauchsangaben im VW-Konzern nach eigenen Angaben verschont. "Wir haben unsere Handels- und Servicepartner gestern darüber informieren können, dass die CO2- und Kraftstoffverbrauchswerte, die wir für unsere Modellpalette angeben, korrekt sind", sagte ein Sprecher von Skoda Auto Deutschland am Donnerstag gegenüber AUTOHAUS. Dies habe eine detaillierte Untersuchung des Homologations-, Typgenehmigungs- und Entwicklungsprozesses durch Skoda und eingeschaltete dritte Institutionen ergeben. Die Autohäuser könnten Warnhinweise, dass die tatsächlichen CO2-Daten nicht mit den Angaben des Herstellers übereinstimmen, nun wieder entfernen.
Der Mutterkonzern Volkswagen hatte Anfang November eingeräumt, neben den im September bekanntgewordenen Manipulationen von Stickoxid-Werten bei Dieselautos auch Daten zum CO2-Ausstoß und damit Spritverbrauch falsch angegeben zu haben (wir berichteten). Betroffen seien bis zu 800.000 Wagen der Konzernmarken VW, Audi, Seat und Skoda, "ganz überwiegend" Modelle mit Dieselmotor. Die damit verbundenen Risiken haben die Wolfsburger vorerst auf zwei Milliarden Euro veranschlagt.
Angesichts der neuen Erkenntnisse muss Volkswagen eine Übersicht kritischer CO2-Fahrzeuge des Modelljahres 2016 anpassen. Diese Liste hatte der Autokonzern Mitte November veröffentlicht (siehe Pdf-Download unten). Darin werden auch verschiedene Skoda-Modelle genannt.
Zahl der verdächtigen Autos schrumpft
Nun könnte der CO2-Skandal für den VW-Konzern insgesamt glimpflicher ausgehen als befürchtet. Die Zahl der verdächtigen Autos schrumpfe, sagte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX: "Es werden von Tag zu Tag weniger." Auch die gemessenen Abweichungen dürften demzufolge am Ende in einem geringen Bereich landen.
Genaue Angaben, wieso sich bei einigen Modellen die Unregelmäßigkeiten nun quasi in Luft aufgelöst hätten, machte der Sprecher zunächst nicht. Derzeit prüfe VW mit dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) noch weitere Modelle. Das KBA war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Ein Audi-Sprecher verwies auf die Frage, wie es bei Audi-Fahrzeugen aussehe, an den Konzern. Der VW-Sprecher kündigte für die kommende Woche genauere Ergebnisse der Nachmessungen an.
Zur Höhe möglicher Abweichungen hatte sich VW bis vor kurzem nicht geäußert. Der Firmensprecher sagte nun, Abweichungen von den Katalogwerten lägen bei den verbliebenen Autos um zwei bis acht Gramm CO2 pro Kilometer. Das entspreche einem zu hohen Spritverbrauch von 0,1 bis 0,2 Liter auf 100 Kilometern. (rp/dpa)
- VW- Übersicht kritischer CO2-Fahrzeuge Modelljahr 2016 (90.9 KB, PDF)
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