Volkswagen will den Schritt ins Elektrozeitalter weiter ohne betriebsbedingte Kündigungen schaffen. "Bei uns muss niemand um seinen Arbeitsplatz bangen", sagte Konzern-Personalchef Gunnar Kilian der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstag). Es gelte die Beschäftigungssicherung bis 2025, die betriebsbedingte Kündigungen ausschließe. "Wenn Arbeit entfällt, dann regeln wir das über das Ausscheiden von Mitarbeitern im Rahmen der Altersteilzeit", sagte er. "Wo sie entfällt und in welchem Umfang, das werden wir mit dem Betriebsrat besprechen."
Im Streit mit der Arbeitnehmervertretung um die in der Kernmarke VW geplanten bis zu 7.000 weiteren Stellenstreichungen in der Verwaltung kommt man sich laut Kilian näher. Er habe mit Vorstandschef Herbert Diess und dem Konzernbetriebsratsvorsitzenden Bernd Osterloh "lange zusammengesessen", sagte Kilian dem Blatt. "Allein zu den nächsten drei Geburtenjahrgängen, die für die Altersteilzeit in Frage kommen, gehören rund 11.000 Mitarbeiter."
Die Betriebsratsseite hatte gefordert, dass das Unternehmen auch Konsequenzen aus dem teuren Schlamassel bei der Einführung des neuen Abgas- und Verbrauchsprüfverfahrens WLTP und den Problemen etwa beim Anlauf des neuen Modells vom Kassenschlager Golf ziehen muss. Diese Bedingungen bestünden weiter, sagte ein Sprecher des Betriebsrates.
Digitalisierung: Neue Betriebsvereinbarung wird ausgearbeitet
Eine Betriebsvereinbarung "Roadmap Digitalisierung", die laut Kilian nun Markengeschäftsführer Ralf Brandstätter, der Betriebsrat und er selbst ausarbeiten, fordere die Arbeitnehmervertretung seit 2017. Festgeschrieben werden solle, wie Verwaltungstätigkeiten durch IT-Modernisierung vereinfacht werden oder ganz entfallen.
VW hatte 2016 ein Sparprogramm für die Kernmarke aufgelegt – weltweit sollten rund 30.000 Stellen wegfallen, davon 23.000 in Deutschland. 9.300 Beschäftigte hätten die Chance auf Altersteilzeit bereits genutzt, sagte Kilian. Von den 9.000 im sogenannten "Zukunftspakt" geplanten neuen Jobs in Zukunftsfeldern seien 2.700 bereits erreicht. (dpa)