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Vorschlag des Betriebsrats: Porsche hält Mailsperre für "diskussionswürdig"

21.12.2017 10:00 Uhr
Uwe Hück
Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück hatte sich vor kurzem für das Löschen von dienstliche Mails nach Feierabend, am Wochenende und im Urlaub ausgesprochen.
© Foto: picture-alliance/Sven Simon

Die Diskussion um eine betriebliche Mailsperre in der Freizeit hält an. Nun hat sich der Porsche-Vorstand zu Wort gemeldet: Vor- und Nachteile müssten zuerst geprüft werden.

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Die Chefetage des Autobauers Porsche hat die Forderung nach einer E-Mail-Sperre nach Feierabend eher zurückhaltend aufgenommen. Der Vorschlag von Betriebsratschef Uwe Hück sei "diskussionswürdig", sagte ein Sprecher des Vorstands. Man werde sich zusammensetzen und darüber sprechen. "Wir werden gemeinsam im Gespräch die Vor- und Nachteile prüfen."

Die bisherigen Fakten

Aus Sorge vor zu hoher Arbeitsbelastung in der Belegschaft hatte sich Hück kürzlich dafür ausgesprochen, dienstliche Mails nach Feierabend, am Wochenende und im Urlaub löschen zu lassen (wir berichteten). "Abends noch Mails vom Chef lesen und beantworten, ist unbezahlte Arbeitszeit, die den Stress erhöht - das geht gar nicht."

Hücks Vorschlag war auch auf Kritik gestoßen, der Arbeitgeberverband Gesamtmetall hielt ihn für "Populismus". In der Metall- und Elektroindustrie beispielsweise erklärten nach einer Emnid-Umfrage nur zwei Prozent aller Arbeitnehmer, dass der Arbeitgeber eine Erreichbarkeit außerhalb normaler Arbeitszeiten erwarte.

Derlei Kritik empörte Porsche-Mann Hück. Gesamtmetall sei "zurückgeblieben und herzlos" und verkenne die hohe Arbeitsbelastung in der Branche. Eine Mailsperre für die Freizeit könnte nicht nur bei Porsche, sondern der ganzen Industrie helfen, Burnouts vorzubeugen - das wäre auch angesichts des Fachkräftemangels wichtig.

Mit einer Freizeit-Mailsperre kämen die Firmen ihrer Fürsorgepflicht nach, so Hück. "Das wäre im Interesse aller Beschäftigten." Entsprechende Schutzbestimmungen könnten helfen, die "seelenlose Digitalisierung" doch noch im Sinne der Beschäftigten einzusetzen. (dpa)

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KOMMENTARE


Detlef Rüdel

21.12.2017 - 14:56 Uhr

Ich kann den Vorschlag von Herrn, Hück nur befürworten. Der Begriff live Balance, ist vielen Unternehmen, aber auch Unternehmern, noch immer ein Fremdwort oder wird schlichtweg ignoriert. Das kann ich als langjährige Führungskräft, als GF, aber auch als Verantwortlicher Filialleiter nur bestätigen. Daher sollte und muss der Begriff "Live Balance" mit Sicherheit für die Zukunft mehr Beachtung finden. Das muss um so mehr Beachtung finden, wollen wir nicht den einen, oder anderen Mitarbeiter mit Burnout in Zukunft nach hause schicken. Jeder hat ein Recht auf Feierabend, nichts rechtfertigt daher auch den Anspruch weiterhin auf Mitarbeiter nach Feierabend uneingeschränkt zuzugreifen. Der Feierabend, sollte somit auch als solcher im Unternehmen gegenüber dem Mitarbeiter akzeptiert werden. (Unternehmensphilosophie). Besten Dank....


Pauli Jürgen

21.12.2017 - 19:52 Uhr

Work Life Balance ist tot. Wir reden mittlerweile über Work Life Blending, und dies auch zu Recht. Hier muss drüber nachgedacht und angesetzt werden.


Achim

22.12.2017 - 09:12 Uhr

Ich finde die Diskussion interessant, abgesehrn davon, daß ich mit dem o.g. Wort Blending nichts anfangen kann. Mails nach Feierabend versende ich nicht und beantworte ich auch nicht. Wer so Ruhezeiten zu Arbeitszeiten macht, macht sich selbst zur Marionette. Ohne mich.


Verkäufer

22.12.2017 - 11:40 Uhr

Da will sich doch nur ein Herr Hück in die Schlagzeilen bringen.Es gibt in der Tat wichtigere Dinge was die gesundheitliche Vorsorge,nicht nur bei den Großverdienern in den Werken, sondernvor allem bei den armen Knechten in den Betrieben notwendigwären !!!!


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