Die VW-Tochter Audi will in China beim Verkauf von Elektroautos aufs Tempo drücken. Die Elektrifizierung der Modellpalette sei ein "Kernpunkt" der künftigen Planung, sagte Audi-Vertriebsvorstand Dietmar Voggenreiter der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Gemeinsam mit dem chinesischen Partner FAW werde Audi in den kommenden fünf Jahren fünf Modelle der "e-tron"-Reihe in China produzieren. Darunter soll neben Hybrid-Fahrzeugen, die mit Benzin und Strom laufen, auch mindestens ein reines Batteriefahrzeug mit einer Reichweite von über 500 Kilometern sein.
Audi verkauft derzeit in China, wo der Absatz von E-Autos kräftig Fahrt aufgenommen hat, noch kein einziges lokal produziertes Auto mit Elektroantrieb. In diesem Jahr soll aber der erste lokal gefertigte Audi A6 mit Plug-in Hybrid an die Händler ausgeliefert werden.
Laut Angaben des chinesischen Autoverbandes CAAM wurden auf dem größten Markt für E-Autos im abgelaufenen Jahr rund eine halbe Millionen Fahrzeuge mit Elektroantrieb verkauft, 53 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten Autos kamen von heimischen Anbietern.
Im internationalen Vergleich abgehängt sieht sich Audi trotz der Konkurrenz aus China nicht. "Wir haben uns ein Timing gelegt, bei dem die Batterietechnologie eine Reichweite von 500 Kilometern erreicht und die Ladeinfrastruktur vorhanden ist", sagte Voggenreiter. "2018 ist der Punkt, wo die Reise beginnt."
China denkt über Quoten nach
Um den Verkauf von E-Fahrzeugen weiter anzukurbeln, denkt Chinas Regierung derzeit neben bereits vorhandenen Subventionen und Losverfahren beim Kauf von Benzinern auch über strenge Produktionsquoten nach. Laut Voggenreiter sei Audi gerüstet, sollten die Quote tatsächlich 2018 kommen. Zunächst acht Prozent aller in China gebauten Fahrzeugen müssten dann Elektroautos sein.
Für den Gesamtmarkt in China zeigte sich Voggenreiter zuversichtlich. Nachdem Audi im vergangenen Jahr in China um 3,6 Prozent wuchs, seien die Aussichten auch für 2017 "robust optimistisch". (dpa)